Am Montag, dem 6. Juni 2022 (Spielanstoß 22:15), fand das Nations League Spiel gegen Dänemark im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Collum (SCO) geleitete Spiel endete 1:2 durch die Tore von Schlager (67.) sowie Højbjerg (28.) und Larsen (84.). Es waren 18.700 Zuschauer anwesend.

Zwar ist die schwierige und turbulente Zeit während der Pandemie vorläufig überwunden, doch ist die Situation in der heimischen Fankurve seit Längerem unzufriedenstellend. Nachdem wir das Amt des führenden Fanklubs im August 2021 zurückgelegt haben, konnte sich bis dato keine Gruppe finden, die den Support bei allen Länderspielen in ähnlicher Weise koordiniert. Zumindest auswärts kommt es vermehrt zu einem Support, sofern es die örtlichen Rahmenbedingungen zulassen. Immer wieder findet sich eine Gruppe von Personen, die für das ein oder andere Spiel versuchen Stimmung zu erzeugen, um der Mannschaft zu helfen. Im Ernst-Happel-Stadion ist die Situation anders, weil auch die Dimensionen im Vergleich zu einem Auswärtsspiel nicht vergleichbar sind. Daher war das Stimmungsbild in Wien zuletzt sehr mau.

Um bessere Verhältnisse bei den Heimspielen im Ernst-Happel-Stadion zu schaffen, gab es seit Jahresbeginn von unserer Seite etliche Gespräche mit anderen Fanklubs und dem ÖFB, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden, damit wieder mehr Atmosphäre im Stadion herrscht. Nicht zuletzt die Bestellung des neuen Teamchefs Ralf Rangnick und der fulminante Auftakt (Anm. Auswärtssieg in Kroatien), sorgte für eine kleine Aufbruchstimmung bei den Fans. Wir verständigten uns mit den anderen Fanklubs, dass wir für das Spiel gegen Dänemark zwei Trommeln in unserem Block platzieren, um die Gesänge besser koordinieren zu können. Auf Verdacht nahmen wir auch ein Megaphon mit, falls es irgendwie notwendig werden sollte. Vom Einsatz eines Vorsängerpodest sowie einer Tonanlage wurde abgesehen, da es nach wie vor keine Gruppe gibt, die den Support leitet.

Es war alles angerichtet für einen tollen Fußballabend. Der Feiertag und die sommerliche Temperaturen luden dazu ein, recht früh ins Stadion zu gehen. Im Prinzip verlief alles wie gewohnt, jedoch informierte der Stadionsprecher Andy Marek kurz vor Spielbeginn, dass das Spiel nicht planmäßig um 20:45 Uhr angepfiffen werden kann, weil das Stadion teilweise keinen Strom hatte und die Flutlichter ausgefallen waren. Es dauerte rund 90 Minuten, bis das Problem gefunden und der Schaden beseitigt werden konnte. In der Zwischenzeit bewies Andy Marek besonderes Geschick und wusste die Zuschauer bei Laune zu halten. Neben Sprechchören gab es einen besonderen Moment im Ernst-Happel-Stadion – eine Taschenlampenwelle zu den Klängen des Donauwalzers. Nachdem die beiden Teams sich neuerlich aufwärmten, konnte der schottische Schiedsrichter die Partie um 22:15 Uhr anpfeifen. Zuvor zeigten wir gemeinsam mit den anderen Fanklubs eine kleine Fahnen-Doppelhalter-Choreografie beim Einmarsch beider Teams. Das optische Bild war durchaus ansprechend.

Die Stimmung an diesem Abend war ein Spiegelbild zum Spielgeschehen. Wenn Österreich zu guten Möglichkeiten kam, kam durchwegs gute Stimmung von den Rängen auf. Besonders Klatschrhythmen und Klassiker rissen vermehrt Fans mit. Leider geriet Österreich in der 28. Minuten in Rückstand, was der Stimmung einen Abbruch tat. Ab diesem Zeitpunkt war es zunehmend ruhig im Stadion. Erst als Schlager der Ausgleich in der 67. Minute gelang, erlebte die Atmosphäre im Stadion ihren Höhepunkt. Mit Hilfe des Megaphons konnten gezielt klassische Fangesänge angestimmt werden, die durchaus gut funktioniert haben. Leider kassierte unsere Mannschaft in der 84. Minute den neuerlichen Rückstand. Der Schock saß bei allen Fans im Stadion tief. Obwohl Österreich über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft war und zu guten Tormöglichkeiten kam, mussten wir schlussendlich eine bittere 1:2-Niederlage hinnehmen.

Bereits am Freitag gibt es die Möglichkeit für Wiedergutmachung gegen Weltmeister Frankreich. Ein Punktgewinn würde der Atmosphäre gut tun. Das Stadion ist mit über 45.000 Fans bereits seit Tagen ausverkauft.