Auftritte

Österreich - Georgien, 5.9.2017 (A-Herren)

Am Dienstag, dem 5. September 2017 (Spielanstoß 20:45), fand das WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Grinfeld (ISR) geleitete Spiel endete 1:1 durch die Tore von Schaub (43.) sowie von Gvilia (8.). Es waren 13.400 Zuschauer anwesend, darunter 147 Hurricanes (63 Mitglieder).

Nach der Niederlage gegen Wales und der damit fast aussichtslosen Position in der WM-Quali herrschte Frust bei den Fans. Seit Ende der so hervorragenden EM-Qualifikation fielen die Ergebnisse in den letzten 17 Spielen mit vier Siegen (gegen Albanien, Malta und Moldawien zuhause sowie gegen Georgien auswärts) sehr mager aus. Auch wenn die Leistung oft ordentlich war, zählen unterm Strich nur die Punkte, die mitgenommen werden, und diese waren in letzter Zeit schlichtweg zu wenige. Neben den sportlich fehlenden Erfolgen trübte unsere Gruppe auch das Verhältnis zwischen dem Team und den Fans. Wir hatten in der letzten Zeit nicht das Gefühl, dass unsere Mühen und aufgenommenen Strapazen von den Spielern und dem Betreuerstab wahrgenommen und ernsthaft wertgeschätzt werden. Nach Abpfiff kam es mehrmals vor, dass Spieler einfach in die Kabine verschwanden, oder an der Mittellinie einen Alibi-Klatscher zeigten. Selbst Spieler mit Kapitänsschleife verschwanden ohne Dank in der Kabine. Choreografien werden kaum beachtet bzw. im Falle vom Abschied von Christian Fuchs eiskalt ignoriert. Kurze Dankesworte der Spieler in Interviews sind unpersönlich und so pauschalisierend, dass sich die Spieler meist nur dafür bedanken, dass die Leute überhaupt ins Stadion gekommen sind. Wir unterstützten das Nationalteam seit knapp sieben Jahren in jedem Spiel von An- bis Abpfiff und haben mehrmals bewiesen, dass wir für das Team insbesondere in schwierigen Phasen da sind. Wenn den Spielern unser Support aber eh fast wurscht ist, so stellen wir uns schon die Sinnfrage, da der Support in der jetzigen Form mit extremen Aufwand verbunden ist. Jedenfalls wollten wir diese Situation im Rahmen einer Aufforderung an die Spieler und den Betreuerstab weitergeben. Nachdem wir Sonntagnacht aus Wales ankamen, trafen wir uns kurzerhand am Montagabend um ein Spruchband anzufertigen. Es zeigte den Text „IHR WOLLT UNTERSTÜTZUNG? KOMMT IN DIE GÄNGE, SONST GIBT‘S HIER LEERE RÄNGE!“ Hiermit wollten wir einerseits auf die sportliche Misere ansprechen, denn auch wenn klar ist, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können, so ist die Bilanz der letzten zwei Jahre einfach katastrophal und derzeit ist nicht erkennbar, dass das Team aus eigener Kraft aus diesem Tief wieder rauskommt. Andererseits wollten wir ausdrücken, dass sich Spieler und Betreuerstab mehr Mühe geben sollen, den Kontakt mit den organisierten Fans zu suchen, die finanziell wie zeitlich ungeheure Ressourcen für den Support beim Team einsetzen. Dennoch war für uns klar, dass wir das Team 90 Minuten mit besten Kräften unterstützen wollten.

Einige Hurricanes trafen sich am Matchtag um 15:00 um das Vorsängerpodest und die Tonanlage aufzubauen. Um 18:15 kamen einige weitere Hurricanes dazu und um 18:45 marschierten wir ins Stadion. Bei nur etwas über 13.000 Zuschauern blieb das Stadion lange Zeit sehr leer, an eine Choreografie war nicht zu denken, aber hätte sich nach den letzten Ergebnissen ohnehin erübrigt. Wir zeigten zu Beginn des Spiels also Schals und nach kurzem Support das bereits erwähnte Spruchband. Genau in dem Moment, als das Spruchband nach unten ging, fiel der Führungstreffer der Georgier. Die Stimmung in C/D zeigte sich trotz des Rückstands für die Kulisse recht ordentlich, wenngleich mehr möglich gewesen wäre. Speziell vom zweiten Rang kam wenig und auch „Steht auf für unser Österreich“ wurde von anderen Fans nicht unterstützt. Wir probierten in Halbzeit Eins auch etwas gänzlich Neues aus, nämlich einen Wechselgesang zwischen Vorsänger und Kurve. Das gewagte Unternehmen funktionierte für das erste Mal zu unserer Zufriedenheit, ist aber sicher noch ausbaufähig! Vor der Pause glich unsere Mannschaft aus und rehabilitierte sich damit einmal. In der zweiten Halbzeit kam Österreich zu wenig Chancen und schaffte die erhoffte Wende nicht mehr. Es blieb beim schwachen 1:1 gegen Georgien zuhause und damit zu einem weiteren Rückschlag. Nach Spielende kam das Team geschlossen zur Kurve und bedankte sich in anständiger Manier.