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Zusammenfassung 5. Vereinsjahr 2015

Den Übergang zum nächsten Vereinsjahr bildete wie immer die jährliche Generalversammlung der Hurricanes am 22. November 2014, die wieder in Schwechat stattfand, jedoch wegen Insolvenz des Betriebes in einer anderen Lokalität. Leider kam nur etwa die Hälfte der aktiven Mitglieder. In dieser Versammlung wurde das vergangene Jahr Revue passiert und die Ziele für das kommende Jahr festgelegt. Wir haben im Jahr 2014 einen großen Satz nach vorne gemacht, jedoch gibt es noch viel Verbesserungsbedarf in allen Bereichen. Unser Vorstand wurde ebenfalls neu gewählt, weil die Funktionsperiode auslief. Jedoch gab es nur eine Änderung gegenüber der alten Besetzung. Der Mitgliedsbeitrag wurde angepasst und einige Mitglieder wechselten zu einer Fördermitgliedschaft. Insgesamt beendeten vier Mitglieder ihre Mitgliedschaft, sodass wir zu Beginn des Jahres 56 aktive Mitglieder und 14 Fördermitglieder hatten. Schon aber vor dem ersten Länderspiel durften wir wieder ein paar neue Mitglieder begrüßen.

Ein paar Tage später wurde die neue Weltrangliste veröffentlich, bei der Österreich bereits an 23. Stelle aufschien und damit von der Platzierung her die beste Mannschaft in unserer Gruppe ist!

Die erste richtige Veranstaltung fand erst am 3. Januar statt. Im Dezember arbeiteten wir zwar schon an zwei anderen Projekten, dazu aber unten mehr. Wir nahmen nämlich beim "1. Schwechater Hallenzauber" im Multiversum Schwechat teil. Dabei wurden wir in eine 5er Gruppe gelost, in der wir das Auftaktspiel gegen den späteren Turnier-Zweiten knapp verloren. Zwei weiteren Siegen folgte im entscheidenden Gruppenspiel ein Remis, was uns für das Halbfinale qualifizierte. Dort mussten wir uns nach einer harten Partie im Sudden Death gegen den späteren Turniersieger geschlagen geben. Schließlich wurde es im Spiel um Platz 3 nur der vierte Platz (von 10 Teams). Das war für uns das erste Fußballturnier in Schwechat, unserem Fanklub-Hauptsitz.

Am 23. Januar 2015 fand das jährliche ÖFB-Fanklubtreffen mit vielen Vertretern der ÖFB-Fanklubs statt. Wieder dabei waren auch Teamchef Marcel Koller und Generalsekretär Alfred Ludwig. Die Euphorie und die positive Entwicklung bei den Länderspielen war auch hier ein Thema. Unter anderem wurde erläutert, dass alle Heimspiele in diesem Jahr in Wien stattfinden werden und es wurde über die kommenden Auswärtsspiele gesprochen. Aufgrund der letzten Pyrotechnik-Aktionen machte der ÖFB auch noch einmal deutlich, dass dies unerwünscht ist und mit harten Strafen sanktioniert wird.

Binnen weniger Tage kam es Ende Februar zu mehreren Veranstaltungen. Den Anfang machte das traditionelle Hallenturnier des Teamfanklub Pielachtal, diesmal jedoch in Hofstetten in einer kleineren Halle. Es fand am Sonntag, den 22. Februar statt. Wider aller Erwartung konnten wir sensationell den dritten Platz erringen. Bisher kamen wir bei einem Hallenturnier von Pielachtal nicht über den 9. Platz hinaus! Ein Vorteil für uns war das kleinere Spielfeld, auf dem wir uns sichtlich leichter taten. Ebenfalls sensationell ist, dass die SauKarln Österreich ihren Titel erfolgreich verteidigen konnten.

Weiter ging es am Freitag, den 27. Februar beim traditionellen SauKarln-Kegelturnier in Wildendürnbach. Wir stellten zwei Teams zu je 2 Personen. Leider konnten wir unseren Rang vom letzten Jahr nicht verbessern, denn wir erreichten nur den 6. und 13. Platz. Insgesamt nahmen 17 Teams teil. Das Turnier wurde diesmal in einem anderen Modus ausgetragen mit zwei Gruppenphasen. 

Einen Tag darauf, am Samstag, den 28. Februar, veranstalteten wir wieder einen internen Rodel-Abend. Eine wesentliche Änderung gab es gegenüber den letzten Malen, denn diesmal wurde die Anreise mit einem 34-Bus in Angriff genommen. Das ersparte das leidige Suchen nach Autofahrern und Autos, alle Teilnehmer konnten gemeinsam fahren und jeder wusste, wann es wieder nach Hause geht. Leider war die Gesamtanzahl der Teilnehmer etwas schwächer als im vorigen Jahr. Insgesamt bestritten wir zwei Fahrten, da die Erfahrung zeigte, dass dies für die meisten ausreicht. Es war nicht übermäßig kalt, es schneite nicht und die Piste war wie immer in einem hügeligen Zustand mit hoher Schneelage. Anschließend ging es in die Zauberbar.

Erst rund einen Monat später wurde es wieder ernst. Insgesamt standen für uns innerhalb von sechs Tagen drei Spiele am Programm, weil wir neben den beiden A-Team-Spielen auch die U19 in Schwechat unterstützen wollten. In der Winterpause bereiteten wir uns auf diese drei Spiele vor, denn zu jedem gab es eine Choreografie und gegen Bosnien eine wesentliche Neuerung: Ein Vorsängerpodest. Zusätzlich wurden anlässlich unseres 5-jährigen Bestehens, das im Herbst 2015 gefeiert wird, zwei entsprechende Zaunfahnen gemalt und für das Podest ebenfalls ein Banner. Die Jubiläums-Zaunfahne wird uns bei allen Spielen 2015 begleiten und hängt in der Mitte unseres Banners.

Zur U19: Die U19-Nationalmannschaft der Herren konnte sich in die Eliterunde in der laufenden EM-Qualifikation spielen und durfte diese sogar auf heimischen Boden austragen. Das erste von drei Spielen fand am Donnerstag, den 26. März 2015, ab 19:00 im Rudolf-Tonn-Stadion in Schwechat statt. Obwohl wir am nächsten Tag eine Reise nach Vaduz antreten mussten, versuchten wir so viele Mitglieder wie möglich für dieses Spiel zu motivieren, da Schwechat ja der Hauptsitz unserer Fanklubs ist. Das Match war damit zugleich ein Aufwärmen für die beiden A-Team-Spiele und eine gute Übung um einige neue Fangesänge auszuprobieren. Wir trafen uns erst um ca. 18:15 vor dem Stadion und checkten die Matchkarten. Erst um etwa 18:30 waren wir wirklich in unserem Sektor und konnten mit dem Aufbau beginnen. Es musste alles ziemlich rasch gehen, denn wir hatten auch noch eine Choreografie geplant: Sämtliche Leute in unserem Sektor bekamen von uns ein Sackerl mit roten und silbernen Metallic-Folien-Schnipseln. Diese Säckchen wurden von uns natürlich in Eigenregie vorbereitet (also zerschnipselt und verpackt). Nach einem Countdown wurden diese Schnipsel dann in die Höhe geworfen. Das Bild sah für die relativ kleine Größe des Blocks akzeptabel aus! Es folgte ein anständiger Support mit Fahneneinsatz. Diesmal wurden etwas andere Lieder gesungen als sonst, da man mit der überschaubaren Anzahl von Leuten Gesänge mit mehr Text einfacher handhaben kann. Augenmerk wurde auch auf einen neuen Gesang gelegt, der in Vaduz und damit generell zum Einsatz kommen soll. Dieser wurde sehr gut aufgenommen! Leider verlor unsere U19 an diesem Tag in Unterzahl. Die Mannschaft von Hermann Stadler musste 75 Minuten lang in Unterzahl spielen, nachdem Manuel Haas in der 15. Minute wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde. Zehn Minuten vor Schluss sah auch noch Stefan Jonovic Rot.

Zu Liechtenstein: Diesem Match wurde lange Zeit entgegengefiebert. Die Tickets für den österreichischen Fansektor waren rasch vergriffen und der Rest im freien Verkauf ebenfalls. Bedingt durch die geografische Lage pilgerten sehr viele Österreicher und Österreicherinnen zu diesem „Auswärtsspiel“, insbesondere aus dem Westen unseres Landes. Dieses Länderspiel wurde von uns per 58-er Bus in Angriff genommen. Unsere Plätze waren ebenfalls ziemlich bald ausgebucht. Wir nahmen Vertreter der SauKarln Österreicher und Red-White-Eagles mit. Treffpunkt war um 7:30 am Bahnhof Schwechat. Nachdem alle Fanutensilien, Getränke und das Essen verlagert wurden, startete der Bus um 8:00 seinen Weg nach Vaduz. In mehreren Zustiegsstellen komplementierte sich unsere Bus-Besatzung. Eine heikle Frage war die nach dem Wetter. Doch das Glück war uns an diesem Tag hold: Die Temperaturen waren angenehm, es ging praktisch kein Wind und es regnete nicht viel und vor allem nicht während des Spiels. Wir erreichten den Stadion-Parkplatz um etwa 17:45. Dort hieß es zunächst warten, denn das Stadion öffnete seine Tore erst um 19:15. Wir organisierten für dieses Qualifikationsspiel wieder einen Choreografie. Da der gesamte Sektor 2 an das österreichische Kontingent ging, bot sich ein Intro über eben den ganzen Sektor an. Wir entschieden uns für rote und weiße Plastik-Fähnchen (ca. 0,7 m² groß). Diese ca. 1.200 Fähnchen wurden gleich nach Stadioneröffnung im Muster rot-weiß-rot in die Sessel gesteckt. Zusätzlich bereiteten wir drei Folien-Bahnen (zwei in rot, eine in weiß) vor, die über die Stiegen gespannt werden sollten um das Choreo-Bild zu vervollständigen. Vom Spielfeld ausgesehen enthielt die rechte Folien-Bahn noch unser Fanklub-Wappen um zu zeigen, von welchem Fanklub die Choreografie organisiert wurde. Ursprünglich war geplant, dass die Leute die Fähnchen zuerst halten und dann schwingen sollten. Dies war schon auswärts in Moldawien schwierig umzusetzen und sollte auch hier nicht zur Zufriedenheit klappen. Leider waren überhaupt vom Spielfeld ausgesehen auf der rechten Seite der Tribüne bei Weitem nicht alle Fähnchen im Einsatz. Das Choreo-Bild war unterm Strich akzeptabel, aber es hätte auch besser und fülliger aussehen können. Auch die Liechtensteiner zeigten mit einer Überrollfahne ein Intro. Aus fantechnischer Sicht ging das Auswärtsmatch an diesem Tag in allen Belangen (Masse, Choreo, Optik, Lautstärke) klar an uns, allerdings wäre es unfair sich mit dem kleinen Liechtenstein ernsthaft zu vergleichen. Leider konnten wir uns nicht genau in die Mitte des Fanblocks stellen, weil gerade da ein Stiegenaufgang war. Wir wählten unseren Platz deshalb etwas weiter rechts (vom Spielfeld ausgesehen). Mit an Bord waren zwei Trommeln, ein großer Schwenker, zwei mittlere Schwenker und 2-3 kleine Fahnen. Hier spielerisch einen Sieg zu erringen, hätte sich als ziemlich schwierig herausstellen können, wenn es lange Zeit 0:0 steht. Zum Glück kam es ganz anders: Bereits nach 16 Minuten führten wir mit 2:0 und damit war das Spiel schon so gut wie gegessen. Die Stimmung war wie gewohnt am Anfang sehr gut, hin und wieder gab es Phasen, wo es nicht so gut lief, insbesondere nach Seitenwechsel bis zum 3:0. Gegen Ende lief es dann wieder besser. Neben dem bekannten und dünnen Repertoire an österreichischen Fangesängen, kam auch das neuere „Rot-Weiß-Rot sind unsere Farben“ immer besser an und erstmals probierten wir auch einen neuen Chant „Von Bregenz bis nach Wien, wir singen für das Team“, das eigentlich sehr gut aufgenommen wurde! Neue Fangesänge einzuführen ist schwieriger als man vielleicht denkt. Auswärtsspiele wie in Liechtenstein oder zuletzt in Tschechien sind dafür ideale Plattformen. Im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion kam man Derartiges nur mit zwei Megaphonen ausgerüstet vergessen. Deshalb kann eine Entwicklung in diese Richtung nur langsam gehen. Der deutliche 5:0-Auswärtssieg gegenüber Liechtenstein, das in dieser Qualifikation schon Punkte gemacht hat, bestätigte die Form unseres Nationalteams. Gewinnen wir die beiden Heimspiele gegen Moldawien und Liechtenstein scheint uns die Qualifikation kaum mehr genommen zu werden. Direkt nach dem Spiel traten wir die Heimreise an und waren um ca. 7:30 wieder in Schwechat.

Zu Bosnien: Auf das Heimspiel gegen Bosnien wurde lange Zeit hingearbeitet. Im Prinzip nutzten wir die gesamte Winterpause um für dieses Spiel zwei Dinge zu tun: Erstens die Choreografie vorzubereiten und zweitens ein Vorsängerpodest zu installieren. Zuerst zum Podest: Das im Happel Stadion ein Podest stehen muss, war von vornherein klar. Weiters war klar, dass wir dieses Podest in Eigenregie anfertigen mussten. Es handelt sich also um ein reines Österreich-Podest, das passend in den Farben Rot und Weiß bemalt ist. Konkret wurde das Ganze im Herbst 2014. Wir hatten den Hauptsupport offiziell ja erst Anfang 2014 übernommen und im Herbst desselben Jahres fanden die ersten Heimspiele in Wien statt. Damals ist es sich zeitlich einfach nicht mehr ausgegangen dieses Projekt zu realisieren, auch wenn wir ursprünglich wollten, dass gegen Russland und Brasilien ein Vorsängerpodest in der Fankurve steht. Also verlegten wir das Projekt in die Winterpause. Nachdem wir entsprechende Konstruktionspläne entworfen haben, wurde es binnen kurzer Zeit unter starker Mithilfe des Fanklubs „Blutgruppe Rot-Weiß-Rot“ angefertigt. Die erforderlichen Genehmigungen erhielten wir nach einigem Hin und Her ebenfalls, weshalb der Realisierung des Projektes nichts mehr im Wege stand. Das Podest muss halt für jedes Wien-Spiel auf- und abgebaut werden. Hinter dem Ganzen steckt also viel mehr Arbeit, als so mancher denken würde! Dann zur Choreografie: Da wir uns nicht sicher sein konnten, dass die Fankurve bei diesem Spiel voll sein würde, mussten wir die Choreografie auf einen kleineren Bereich einschränken, was an und für sich auch nicht schlecht ist. Es muss ja nicht immer eine Zettel-Choreografie sein. Deshalb planten wir etwas umzusetzen, was schon seit Ende 2013 in unseren Köpfen geistert und eigentlich seit damals vorbereitet wurde, allerdings zunächst nur sporadisch. Da wir bis Ende März 2015 alles fertig haben mussten, legten wir uns in der Winterpause 2014/15 ins Zeug und investierten viele, viele Arbeitsstunden und auch einiges an Geld. Etwa die Hälfte aller unserer Mitglieder war in dieses Projekt eingebunden. Die Choreografie wurde erst am Matchtag selbst fertiggestellt. Der große Knaller wurde dieses Match nicht, obwohl wir mit Bosnien-Herzegowina endlich einmal einen fantechnisch-interessanten Gegner hatten. Im Stadion waren vermutlich bis zu 20.000 bosnische Anhänger, wobei die meisten in Österreich leben. Auch in der eigenen Fankurve fanden sich einige hunderte bosnische Fans! Es handelte sich „nur“ um ein Freundschaftsspiel und das schlug sich in der Stimmung nieder. Wenn es um nichts geht, dann geben einige Leute weniger Gas. Das ist sehr schade! Vor allem, weil es darum ging sich gegen eine andere starke Szene zu profilieren. Wenn Leute die Stimmung der österreichischen Fankurve bekritteln, dann müssen sie sich selbst an der Nase nehmen, denn schlussendlich ist er oder sie mitverantwortlich. Mit 13.000 Leuten in der Kurve wäre sicher viel möglich gewesen! Wir können den Support organisieren, Choreos durchführen und für eine gelungene Optik sorgen. Aber es braucht mehrere tausend motivierte Österreicher und Österreicherinnen um die Kurve zum Beben zu bringen. Erschwerend war weiters das Wetter: Stürmisch mit Regen. Auch hier ist Bewegung ein gutes Mittel um sich gegen kaltes und feuchtes Wetter zu wehren. Das Wetter war auch insbesondere für uns sehr ungünstig. Schon bei den letzten beiden Wien-Spielen hatten wir mit dem Wetter Pech. Den ganzen Tag über war es windig und die ersten 6-7 Reihen waren nass. Damit war alles sehr viel mühsamer, weil die Stoffe nass und dreckig wurden und Klebeband hielt auf nassem Untergrund kaum. Trotzdem hielten wir den Standard aufrecht, bauten vier Trommeln auf mit zwei Vorsängern auf dem neuen Podest und dazu einige Fahnen. Auch die beiden großen Schwenker wurden ausgefahren, jedoch kam es an diesem Tag nur zu ein paar Kurzeinsätzen. Auch die restlichen Fahnen kamen leider nur sporadisch zum Einsatz, weil der Wind einen Einsatz sehr schwierig machte. Am schlimmsten traf es unsere Choreografie. Wir wollten sie zunächst durchführen, doch ca. 30 Minuten vor Spielbeginn kam ein sintflutartiger Regenfall, der 10-15 Minuten andauerte. Kurzzeitig hagelte es sogar. Die Fans flüchteten auf höhere Reihen und es war klar: An eine Choreografie brauchen wir heute nicht zu denken. Starker Wind und Regen hätten das Bild arg negativ beeinträchtigt. Zudem waren zu wenige Leute in den dafür vorgesehenen Blöcken. Schweren Herzens mussten wir die ganze Geschichte abblasen. Die gegnerischen Fans zogen ihre Choreografie in weiten Teilen des ersten Ranges durch: Zettel mit einem großen Spruchband. Die Stimmung war, wie bereits angedeutet, nicht der ultimative Hit. Die Vorsänger versuchten alles. Leider ist das Repertoire an Fangesängen nun einmal knapp und es ist äußerst schwer neue Gesänge einzuführen. „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“, ging schon recht gut, doch der zweite neue Chant „Von Bregenz bis nach Wien“ braucht noch etwas Zeit. Es ist klar, dass auf diesem Sektor etwas getan werden muss, aber mit einer handvoll Spiele im Jahr braucht eine Entwicklung in dieser Hinsicht eben seine Zeit. Mit zwei Megaphonen in einem ausverkauften Happel Stadion kann man nur schwer ein neues Lied einführen. Die Partie endete 1:1 nach der Führung von Österreich durch Marc Janko. In diesem Spiel blieben Großchancen Mangelware, das Remis ist jedoch gerecht.

Neben den Choreografie-Arbeiten für diese beiden Spiele fertigten wir im Frühjahr auch zehn neue Doppelhalter an. Diese sind wesentlich hochwertiger und aufwendiger als unsere bisherigen und sollen das optische Bild einerseits bei Doppelhalter-Fahnen-Schals-Choreografien stärken und andererseits auch während des Spieles zum Einsatz kommen.

Am Freitag, den 1. Mai nahmen wir wieder selbst am fußballerischen Geschehen teil und spielten in Schwechat beim 1. Mai-Turnier mit. Wir konnten zu diesem Turnier wieder unsere Stammmannschaft auf’s Feld schicken und wollten an die sehr guten letzten Turnierergebnisse anschließen. Im ersten Spiel gegen den Veranstalter „JG / SPÖ Schwechat“ sah es zunächst auch ganz gut aus. Wir kontrollierten die erste Halbzeit und führten zur Pause mit 1:0. Leider war unser Stellungsspiel in der zweiten Halbzeit ungeordnet und durch ein Eigentor glich der Gegner auf 1:1 aus. Wir kassierten in weiterer Folge zwei Tore und mussten uns geschlagen geben. Diese Niederlage wäre jedoch vermeidbar gewesen! In der zweiten Partie hatten wir es mit „SWV“ zu tun. Wir dominierten dieses Spiel und erzielten schön herausgespielte Tore. Zur Pause stand es bereits 2:0, wir siegten schließlich mit 5:0. Der Gegner hatte in diesem Match keine nennenswerte Möglichkeit. Im dritten Match trafen wir auf „Jedinstvo“. Auch hier waren wir die feldüberlegene Mannschaft und stellten bald auf 1:0. Leider vergaben wir zu viele Möglichkeiten, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Aber auch hier hatte der Gegner keine zwingende Torchance im ganzen Spiel. Im letzten Gruppenspiel mussten wir gegen „FC Goji“ ran. Wir trafen auf diese Mannschaft bereits beim Schwechater Hallenzauber im Januar 2015 im Spiel um Platz Drei und verloren damals mit 1:2. Deshalb stellten wir uns auf eine schwere Partie ein. Beide Teams neutralisierten sich zunächst, es gab keine gefährlichen Aktionen. Noch in der ersten Halbzeit wartete der Gegner mit zwei guten Gelegenheiten auf, darunter ein Lattenschuss. Zur Pause stand es 0:0. Nach Seitenwechsel gingen wir nach einem Kopfballtor in Führung und kontrollierten in weiterer Folge das Spielgeschehen. Durch mehrere Standards strahlten wir immer wieder Gefahr aus, der Gegner kam zu keiner Möglichkeit mehr. Mit neun Punkten wurden wir dennoch „nur“ Dritter, weil „JG /SPÖ Schwechat“ und „FC Goji“ ebenfalls neun Punkte, aber eine bessere Tordifferenz hatten. 

Das nächste Länderspiel fand am 14. Juni statt. Es handelte sich um das sehr wichtige Auswärtsspiel in Russland. Die Russen ließen sich lange Zeit um den Spielort für dieses Match auszuwählen. Erst Mitte Februar wurde das neue Spartak-Stadion in Moskau ausgewählt. Für uns eine willkommene Wahl, wären doch beispielsweise auch St. Petersburg, Kasan oder Sotschi möglich gewesen. Flug und Hotel wurden sofort gebucht; für das Visum wurde alles in die Wege geleitet. Das Visum galt als aufwendig und teuer. Neben (selbstverständlicherweise) einem aktuellen Reisepass brauchte man einen Voucher (eine Einladung vom Hotel), eine gültige Reisekrankenversicherung und das ausgefüllte Visum-Formular inkl. Passfoto. Die gesammelten Unterlagen musste man dann im Visazentrum in Wien abgeben und einige Tage warten. Da eine Person die Reisepässe von mehreren abholte, benötigte diese noch eine unterschriebene Vollmacht von jedem. Das Visum kostete selbst 62€, zusätzliche Kosten verursachten der Voucher und die Reisekrankenversicherung. Mit Visum ausgestattet mussten wir dann noch gesalzene 43€ für die Matchkarte hinblechen, während die Russen teilweise nur 800 Rubel (13€). Aber das ist ja keine Seltenheit mehr für Auswärtsspiele. Insgesamt konnten etwa 750 Karten an Herrn und Frau Österreicher gebracht werden. Bei so einer großen Anzahl ist ein Megaphon und eine Trommel absolut notwendig um die Stimmung gewünscht zu koordinieren und dadurch unsere Nationalelf zum Sieg zu treiben. Nachdem keiner, den wir kannten, mit dem Auto anreiste, mussten wir Megaphon und Trommel per Flugzeug transportieren. Bereits in Stockholm 2013 haben wir das getan, nahmen damals jedoch eine kleine Trommel mit, die in ihrer Wirkung leider viel zu schwach war. Wir brauchten – auch im Hinblick auf die Zukunft – eine stärkere Trommel. Damit wir nicht herbe Mehrkosten durch Sondergepäck in Kauf nehmen mussten, präparierten wir eine unserer Standard-Trommeln so, dass sie genau in einen dazu passenden Koffer passte. Zusätzlich nahmen wir noch vier Fahnen mit: zwei 1,7 Meter Fahnen und zwei 1,2 Meter Fahnen, die freilich ebenfalls so präpariert wurden, dass sie ins normale Gepäck passten. Die Überlegungen für eine Choreografie waren natürlich vorhanden. Wir entschlossen uns jedoch nichts zu organisieren, was sich schließlich als vollkommen richtig herausstellte. Eine Choreografie wäre wohl in einem Desaster geendet, auch wenn grundsätzlich mit 750 Leuten und diesem Block etwas gegangen wäre. Wir Hurricanes beanspruchten 20 Matchkarten, wir reisten jedoch in separaten Reisegruppen an. Der Hauptkern mit den Fanutensilien traf sich am Freitag-Abend am Flughafen Wien-Schwechat. Wir nahmen einen Direktflug mit der russischen Linie Transaero. Schon im Flugzeug zeigte sich – wie sich später mehrfach bestätigte – dass viele Russen kaum Englisch sprechen bzw. verstehen können, was eine Kommunikation auch im weiteren Aufenthalt teilweise etwas mühevoller machte. Die Einreise nach Russland war für keinen von uns ein Problem. Da es jedoch schon nach 1:00 Früh war und das öffentliche Netz nicht mehr in Betrieb war, organisierten wir bereits im Vorfeld ein Taxi, das uns zwar mit dem Schild „Harricanes“ abholte, aber wir schätzen, dass wir damit gemeint waren. Es folgte eine Taxifahrt von rund 50 Minuten durch die Straßen Moskaus, wo einerseits bemerkt wurde, dass die Ampeln mit zusätzlichen Uhren ausgestattet waren, die anzeigten wie lange die Rot/Grün-Phase noch dauerte und andererseits, dass – wie im Vorfeld angekündigt – die russischen Fahrer nicht die Sichersten sind und zu einem gewissen Teil von Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht viel halten. Der Taxifahrer – der löblicherweise etwas Englisch konnte – zeigte uns hier bereits ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt. Quartier bezogen wir im Hotel Cosmos beim Raumfahrtsmuseum. Die Rezeptionistin war leider nicht die Schnellste, sodass es bis zum Hotelzimmer noch ein Welchen dauerte. Irgendwann um ca. 3:00 ging es dann einmal ins Bett, wobei es zu dieser Zeit draußen schon wieder hell wurde! Um ca. 9:00 ging es dann weiter, zuerst mit einem „Russian Breakfest“ (inkl. Wodka versteht sich) und dann mit der U-Bahn ins Zentrum der Stadt. Dazu wurde ein 3-Tages-Ticket an einem Schalter gekauft. Die nette Dame sprach kein Englisch; mit Stift und Papier konnte man sich verständigen. Das U-Bahn-Netz hat einige prächtige und aufwendige Stationen, ist aber sichtlich schon alt und spart mit Orientierungshilfen. Zumindest in der Linie von unserem Hotel weg gab es außer den Durchsagen (nicht verständlich, wenn man nicht russisch spricht) kaum einen Anhaltspunkt, in welcher Station man gerade ist. Deshalb musste man immer im Vorfeld schauen, wie viele Stationen man fahren muss und dann mitzählen. In einer anderen Linie gab es zumindest eine digitale Anzeige. Zunächst war es auch schwierig herauszufinden, in welche Richtung man fahren muss. Schilder, Farben und U-Bahn-Linien passten nicht immer zusammen wie sich herausstellte. Das alles verlangte etwas Übung. Wir haben uns zwar nie verfahren, aber sehr freundlich für Touristen ist es halt nicht. Das Ziel am Samstag war der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale, dem Lenin-Mausoleum, dem Warenhaus GUM und dem Kreml. Es war sonnig und für Russland ungewöhnlich warm mit Temperaturen bis zu 30°C, auch an den folgenden Tagen. Viele Touristen besuchten den Roten Platz. Den Kreml sahen wir uns auch von innen an, jedoch war dies alles nicht besonders spektakulär. Negativ überraschend war, dass im Umfeld vom roten Platz und im Kreml drinnen kein Getränke-Stand oder Automat zu finden war. Bei den hohen Temperaturen eine absolute Marktlücke. Im Kreml-Areal trafen wir auch auf die GLBG Crew. Nach dem Kreml gingen wir ins Warenhaus GUM, wo man schließlich etwas zu Trinken fand. Danach besuchten wir das Hardrock-Cafe in Moskau, wo wir unsere Mägen füllten. Dort trafen wir auf die Blutgruppe Rot-Weiß-Rot. Über eine Künstlerstraße ging es via U-Bahn wieder zurück zum Hotel, wo wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt machten. Wir spazierten einige Zeit und sahen uns das Umfeld des Hotels genauer an und als man es schon fast aufgeben wollte wurde man schließlich fündig – das Geschäft war aber sehr gut versteckt und war das einzige, was wir während des gesamten Aufenthalts sahen. Wie die Leute hier einkaufen bleibt ungeklärt. Auch kann man das Leitungswasser nicht zum Kochen/Trinken benutzen. Ausgerüstet mit Wasser- und Essensvorräten ging es dann am späten Abend ins Hotelzimmer. Manche statteten dem nahe gelegenen Vergnügungspark einen Besuch ab, andere vernichteten die eben gekauften Getränke. Jedenfalls ging es am Sonntag um ca. 9:30 wieder weiter mit dem erneuten Frühstück, doch diesmal mit Pancakes. Wir entschieden uns danach die Bootstour auf der Moskwa zu machen. Es dauerte eine Weile bis wir den Zustiegssteg fanden, aber schließlich fuhren wir über den Fluss und besichtigten einige Bauwerke. Die Bootstour dauerte rund 90 Minuten und allmählich wurde es wegen dem Match ernst. Wir bewegten uns deshalb wieder Richtung Hotel, aber statteten dort noch dem Raumfahrtsmuseum einen Besuch ab. Dort gab es einiges zur russischen Raumfahrt zu sehen und ist zu empfehlen. Mittagessen gab es im Hotel bei einer Pizzeria, aber mehr als Tiefkühlpizza war das wohl nicht. Der Transport zum Stadion war unterschiedlich. Der ÖFB organisierte im Rahmen des offiziellen Reiseangebotes eine Busfahrt vom Hotel Holiday Inn zum Stadion. Wir nahmen an dieser wie auch andere Fanklubs ebenfalls teil, jedoch fuhren die Busse erst um 17:00 weg und um 17:00 war bereits Stadioneröffnung. Daher machten sich zwei Hurricanes schon früher auf dem Weg um rechtzeitig zu Stadion-Eröffnung dort zu sein. Hier wurden gleich einmal sämtliche Banner abgelehnt, weil nur Österreich-Flaggen erlaubt waren. Nach einigem Hin und Her wurden aber schließlich alle Banner durchgelassen und auch später hatten die Trommel, das Megaphon und die Fahnen keine Probleme. Da der Sektor (2. Rang in der Ecke) dreimal so groß war, wie die Anzahl der Österreicher und Österreicherinnen befürchteten wir – deshalb auch keinen Choreo diesmal – dass sich die Leute sehr aufteilen würden. Wir versuchten dem entgegenzuwirken. Was am Ende herauskam war eine Zwischenlösung. Unsere Idee war, dass die Banner etwas weiter hinten auf dem Geländer fixiert werden hätten sollen. Dann wäre genug Platz gewesen, dass alle Banner in einer Reihe hängten. Und die 750 Leute hätten sich dann alle dahinter hinstellen können, sodass wir einen kompakten Block gehabt hätten. Für die Stimmung und für Fotos/Video wäre das die beste Lösung gewesen. Leider fehlte es an Überzeugungskraft. Zumindest – und das ist sehr löblich – hängten sich neben uns auch Pielachtal, Blutgruppe und Fürstlich weiter hinten auf, sodass es zwar einen kompakteren Block gab, aber alle anderen Österreicher und Österreicherinnen im Sektor verstreut waren. Bedauerlicherweise konnten wir es auch nicht verhindern, dass die paar Reihen vor diesem kompakten Block frei standen. Immer wieder wollten Leute den Sitzplatz auf ihrer Matchkarte unbedingt in Anspruch nehmen. Das ist auch absolut verständlich: Wenn man das erste Mal im Stadion ist und dann sagt dir einer, dass du dich nicht auf „deinen“ Platz hinsetzen darfst, wirst du dir auch was dabei denken. Es ist nur schade, dass es an Kooperation fehlte und sich genau diese Leute mit fremden Federn schmücken. Der Erfolg der Mannschaft hat so gesehen seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Das liegt auf der Hand. Die Russen waren mit der Getränkeplanung überfordert: Schon vor Ankick war der Bestand leer gekauft. Es gab später zwar Nachschub, aber der war in kürzester Zeit ebenfalls weg. Es war an diesem Tag weiter heiß und zusätzlich schien die Sonne genau in unseren Sektor hinein. Die Stimmung war klassisch für das Nationalteam, aber auch bedingt dadurch, dass es von den 750 Österreicher und Österreicherinnen nur einen Bruchteil Supportwillige gab. Viele wohnen in Moskau und nutzten die Gunst der Stunde. Die ersten 10-12 Minuten liefen wie immer sehr gut, es sah nach einem super Spiel aus. Die Stimmung flachte dann ab. In der 33. Minute schoss Janko das 1:0 und damit war das Spiel perfekt. Die Stimmung ging nur kurzzeitig hinauf und flachte dann wieder ab. Die zweite Halbzeit war unzufrieden; wir ließen die Mannschaft leider im Stich, wobei sie gerade da die Unterstützung am Notwendigsten brauchte. Erst als Fuchs um die 75. Minute herum mehr Support forderte ging es nochmal bergauf und die letzten 15 Minuten waren wieder anständig. Der neue Chant „Von Bregenz bis nach Wien“ war noch immer sehr träge, „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ ging recht gut und ist mittlerweile schon Standard. Österreich gewann mit 1:0 und sicherte sich damit so gut wie das EM-Ticket. Demzufolge gab es auch Sprechchöre „Frankreich wir kommen“. Marcel Koller lief lang nach Spielende noch einmal auf dem Rasen und bedankte sich bei den Fans. Er hat es fast geschafft das marode österreichische Team zu einer Endrunde zu bringen und das womöglich als Gruppensieger. Die österreichischen Fans mussten noch einige Minuten länger im Stadion bleiben, was uns Zeit gab ein Gruppenfoto mit allen Hurricanes zu machen. Mit den Bussen ging es zurück in die Stadt und bis 3:00 wurde der Sieg im Hotel gefeiert. Der Montag stand ganz im Zeichen der Abreise. Nach einem Frühstück packten wir die Koffer und checkten um 12:00 aus. Wir bewegten uns Richtung Kiewer Bahnhof um zum Flughafen zu gelangen. Dort aßen wir noch zu Mittag und shoppten im Duty-Free bis es schließlich um 18:25 mit einem Direktflug wieder mit Transaero in die Heimat ging.

Im Sommer wollten wir traditionell unseren Wandertag unternehmen. Leider verhinderten terminliche Probleme und das Wetter dieses Event. Das Nationalteam kletterte aufgrund der Erfolge weiter nach oben in der Weltrangliste. Am 25. Juli folgte die sehr frühe Auslosung zur bereits nächsten Qualifikation. Hierzu war die gute Weltranglisten-Position nach Goldwert. Wales, Serbien, Irland, Moldawien und Georgien werden unsere Gegner in der nächsten Qualifikation sein.

Im Sommer haben wir versucht unsere Web-Performance zu verbessern. Wir haben nämlich unsere Webseite komplett modernisiert. Der Server wurde gewechselt, um die Sicherheit zu erhöhen, außerdem wurde die Adresse auf eine at-Endung geändert, sodass unsere neue Webseite nun unter www.hurricanes-oesterreich.at aufrufbar ist. Neben weiteren kleinen Adaptionen wurden insbesondere zwei Neuerungen eingeführt. Einerseits ist die Webseite nun responsive, womit sie auf Smartphones und Tablets komfortabel besucht werden kann. Andererseits wurde ein Online-Shop installiert, auf dem absofort einige unserer Fanartikel auch für die breite Masse zur Verfügung stehen. Der Bestellvorgang ist einfach, gezahlt werden kann via Vorkasse oder Paypal/Kreditkarte, der Versand geschieht über die österreichische Post. Der Web-Shop lief mit der Zeit immer besser und funktioniert nach Zufriedenheit.

Anfang September folgte wieder ein Länderspiel-Doppel. Nach dem Heimspiel gegen Bosnien Ende März mussten wir ungewöhnlich lange fünf volle Monate auf das nächste Heimspiel warten. Das ist natürlich ungünstig, weil es schwieriger wird neue Fangesänge etc. einzuführen. Trotzdem haben wir diese Zeit selbstverständlich nicht brach liegen lassen. Nachdem es gegen Bosnien wetterbedingt keine Choreografie gab und auch in Russland wegen Nicht-Durchführbarkeit, konzentrierten wir uns wieder auf ein ausverkauftes Heimspiel. Die echten Vorbereitungen begannen nach dem Russland-Spiel Ende Juni. Es war klar, dass wir im Jahr 2015 in einem Spiel eine Jubiläums-Choreografie durchführen wollten. Da das Match gegen Moldawien auf einen Samstag fiel suchten wir uns diese Partie aus, weil wir hofften, dass die Stadionbesucher rechtzeitig im Stadion sein würden. Die Alternative war gegen Liechtenstein am Montag um 18:00, was zwar näher an unserem Jubiläum lag (nämlich 10.10.2015), aber mit einem gewissen Risiko wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit behaftet war. Da Fahnen-Choreografien im Happel-Stadion bis auf Weiteres kein Thema sind griffen wir wieder einmal auf Zettel zurück und bei unserem Jubiläum natürlich auf die teuren Metallic-Folienzetteln. Zusätzlich wollten wir noch etwas aus Stoff machen. Da eine Überrrollfahne aus diversen Gründen (noch) nicht eingesetzt werden konnte, entschieden wir uns für eine Art Riesen-Doppelhalter beim Vorsängerpodest. Darauf sollte unser kreisförmiges Logo abgebildet sein mit einem Durchmesser von rund sechs Meter. Und abschließend ein drei Meter breites und über 100 Meter langes Spruchband mit der Aufschrift „2010-2015: FÜNF JAHRE HURRICANES ÖSTERREICH“. Das Spruchband sollte besonders edel sein. Die Materialien trafen Ende Juli ein, womit man sofort mit den konkreten Vorbereitungen begann. Alle rund 14.000 Zettel wurden im Vorfeld von vielen Hurricanes-Mitgliedern eingerollt und verstaut. Die Stoffe für den Riesen-Doppelhalter wurden zurecht geschnitten genäht und bemalt. Und für das Spruchband aus Plastik mussten alle Buchstaben (insgesamt 78 Zeichen!) auf zusammengeklebten Folien gefertigt werden. Es waren nämlich einerseits die glitzer-goldenen Zeichen und dann nocheinmal alle in schwarz, die einen 3D-Effekt bewirken sollten. Die ganzen Zeichen wurden dann auf weiße Folie, auf die zuvor in regelmäßigen Abständen rote Balken geklebt wurden, gepickt. Zusätzlich gab es auf den Rändern des Spruchbandes noch unser Fünf-Jahres-Wappen bzw. unseren Kreislöwen (beide bemalt). Der Choreoaufbau war am Vortag des Matches (Freitag). Rund fünf Stunden lang waren insgesamt 24 Leute (21 Hurricanes und 3 von der GLBG Crew) im Einsatz. Alle Zettel mussten in die passenden Sitze gesteckt werden. Wir entschieden uns für ein Karomuster bzw. Schachbrettmuster, da dies auf unsere Wurzeln verweist. Bei der Gründung unseres Fanklubs legten wir damals das Karomuster als unser charakteristisches Fahnenmotiv fest und es findet sich seit jeher in unseren Fanutensilien. Beispielsweise gibt es auf unseren Bannern Karos, in unserem Wappen findet es sich und wir setzen ab und zu kleine Karo-Fahnen ein. Abgesehen vom Zettel-Stecken wurden sämtliche Banden im 3. Rang und 2. Rang mit der passenden Glitzerfolie abgepickt. Eine aufwendige und nicht zu unterschätzende Arbeit! Aber ungemein wichtig. Das Vorsänger-Podest wurde übrigens auch beim Choreoaufbau aufgestellt. Am Matchtag kontrollierten wir ob noch alles stand und bereiteten den Riesen-Doppelhalter vor, in dem wir vier 6m-Teleskopstangen auf die Rückseite klebten und wieder einrollten. Wir haben geschätzt, dass in dieses ganze Projekt rund 450 Arbeitsstunden eingeflossen sind. Abgesehen von der Choreografie fertigten wir noch ein dreizeiliges Spruchband für Robert Almer an. Er hätte nämlich in diesem Spiel den Torsperren-Rekord von Friedrich Koncilia brechen können. In den Medien war eigentlich ausschließlich vom Pflichtspiel-Rekord die Rede. Almer war in Pflichtspielen nämlich 423 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch 35 auf die Pflichtspiel-Bestmarke. Allerdings gab es dazwischen noch das Freundschaftsspiel gegen Brasilien, in dem er 45 Minuten spielte und ohne Gegentor blieb. Damit war er im Team eigentlich 468 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch etwa 30 Minuten auf den Rekord bei Länderspielen, der ebenfalls von Koncilia aufgestellt wurde. Wir wollten Almer zu Letzteren gratulieren, da dieser unserer Ansicht nach der eigentliche Rekord ist, da alle Länderspiele mit einbezogen werden und nicht irgendwelche heraus gepickt werden. Auf dem Spruchband war dann zu lesen: „EINE ERFOLGREICHE QUALIFIKATION BEDARF EINES SICHEREN RÜCKHALTS. ÖFB-REKORD: 500 MINUTEN TORSPERRE. DANKE R. ALMER!“ Das Wetter war am Matchtag passabel, aber nicht optimal. Es war mehr Regen angesagt, aber vor großen Regenmengen und nassen Tribünen wie gegen Bosnien blieben wir glücklicherweise verschont. Dennoch wehte am Abend ein kräftiger Wind, der alles ein bisschen schwieriger machte. Es war das vierte Heimspiel in Folge, wo das Wetter nass und windig war. Zumindest konnten die Banner mit Klebeband diesmal gut fixiert werden, da die Banden trocken waren. Auch die großen Fahnen trotzten dem Wind so gut es ging. Das Spruchband zur Choreografie wurde rund 25 Minuten vor Spielbeginn von der Mitte aus ausgerollt und beim Radetzky-Marsch ausgeklappt. Zur Stabilisierung schickten wir mehrere Leute mit 3-Meter-Teleskopstangen aus um das Banner zwischen Stange und Bande einzusperren. Ein großer Dank gilt auch an alle Leute, die auf der Laufbahn das Spruchband gehalten haben. Durch den starken Glitzer-Effekt des Spruchbandes und dem Flutlicht konnte man es von weiter Weg immer schwerer lesen, aber von mittlerer Entfernung sah es äußerst hochwertig aus! Auch der Riesen-Doppelhalter war schön gespannt und sah sehr gut aus. Insgesamt wohl die aufwendigste und hochwertigste Choreografie von uns. Der Support an diesem Tag konnte nicht ganz mit jenem vor einem Jahr als man zuhause gegen Schweden und Russland spielte mithalten, war aber in Summe einer Länderspielatmosphäre würdig. In Wien kann das Team auf den Rückhalt der Fankurve vertrauen. Wir probierten auch wieder unsere „neuen“ Chants „Rot-Weiß-Rot sind unsere Farben“ und „Von Bregenz bis nach Wien“, wobei Ersteres schon ziemlich gut lief und klar aufzeigt, dass ein größeres Repertoire auch von der breiten Masse gewünscht wird. Aber noch einmal sei gesagt, dass bei so wenigen Heimspielen mit Monaten langen Pausen neue Lieder nur langsam eingeführt werden können. Wir arbeiten weiter daran. Die Welle ging zweimal durch das Stadion, wobei sie nicht über zwei Runden kam. Und auch das befreiende „Sieg“ gegen Schluss hallte schon mächtiger durch die Ränge als heute.

Nur zwei Tage Pause gab es zwischen dem Heimspiel gegen Moldawien mit unserer Jubiläumschoreografie und dem Auswärtsspiel gegen Schweden. Ein sehr dichtes Programm, da schon einige Tage vor dem Heimspiel mit Hochdruck die Choreografie fertiggestellt und aufgebaut wurde. Am Sonntag musste die gesamte Nachberichterstattung (Bericht, Fotos, Video) fertig sein und gleichzeitig musste alles für Schweden vorbereitet werden, da wir schon am Montag um 8:35 von Wien nach Schweden flogen. Nicht alle Hurricanes flogen am Montag, einige nahmen den Flieger am Dienstag. Die meisten flogen dann wieder Donnerstag zurück, ein paar auch am Mittwoch. Es gab also mehrere Reisegruppen, was bei einer Anzahl von rund 50 Leuten natürlich verständlich ist. Unterkunft bezogen so gut wie alle im Apart Direct, einem Hotel ohne Rezeption, bei dem man automatisch Tür-Codes für seine Zimmer bekam. Ein sehr guter Griff, wie sich herausstellte. Ursprünglich wollten wir dasselbe Hotel wir vor zwei Jahren beziehen, allerdings gab es hier nach der Buchung massive Probleme, da das Hotel Konkurs anmeldete und wir für alle Leute ein neues Quartier suchen mussten. Gerade bei so einer großen Anzahl von Leuten war dies problematisch. Die Lage des neuen Hotels war sehr gut, da es öffentlich gut angebunden war und es sowohl Supermarkt als auch Restaurants/Imbissbuden gab. Die Preise in Stockholm sind nicht die Niedrigsten, im Vergleich zu vor zwei Jahren kamen wir mit dem Geld diesmal aber wesentlich besser aus. Am Montag sah sich die Reisegruppe mithilfe des „SkyView“ Stockholm von oben an. Dienstag war Matchtag. Da das Spiel erst um 20:45 begann hatten wir noch am Vormittag Zeit etwas zu unternehmen. Wir besichtigten daher das Schloss im Stadtzentrum. Dabei sahen wir uns die Schatzkammer mit Führung an und danach noch das Innere bzw. den Wohnbereich des Schlosses. Abschließend nahmen wir an der Wachablöse teil, die sehr pompös gestaltet wurde. Um die Mittagszeit trafen wir dann die Dienstag-Reisegruppe im Hauptbahnhof, wo wir etwas aßen und dann gemeinsam zum Hotel fuhren. Um 15:30 machten wir uns gemeinsam auf dem Weg zur Altstadt um dort ein Gruppenfoto zu machen. Leider war rund ein Drittel der Hurricanes-Mitglieder nicht da, da es sich wegen der Anreise nicht ausging. Anschließend begaben wir uns zum Marsch-Treffpunkt bei der Station Solna Centrum. Zu diesem Spiel mit über 2.000 Österreichern und Österreicherinnen wurde nämlich ein Fanmarsch organisiert. Schon sehr oft wurde er gewünscht und diesmal war es endlich soweit. Mit zwei Vorsängern und zwei Trommlern führten wir den Fanmarsch von 18:15 rund eine Stunde lang bis hin zum Stadion. Der Fanmarsch war ein voller Erfolg. Es nahmen hunderte Fans teil, die lautstark mitmachten. Unsere „neuen“ Gesänge „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ und „Von Bregenz bis nach Wien“ kamen wieder gut an und zu diesem Auswärtsspiel versuchten wir ein weiteres neues Lied, nämlich „Die ganze Kurve singt für Rot-Weiß-Rot“. Der Marsch war ein perfektes Warm-Up und sollte seinen Teil für die unvergessliche Stimmung bei diesem Länderspiel beitragen. Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war die Choreografie. Mit einem riesigen Auswärtssektor ließen wir uns nicht die Chance nehmen hier in Schweden eine Choreografie durchzuführen. Natürlich musste es im Vergleich zu Moldawien zuhause etwas wesentlich Einfacheres sein, aber nicht minder Schöneres! Unsere Wahl fiel auf matte Folien-Zettel in dem Muster „Rot-Weiß-Rot“ und dem passenden Spruchband „IMMER UND ÜBERALL FÜR UNSERE FARBEN!“. Die Choreo wurde einige Tage vor dem Match ausschließlich von uns Hurricanes vorbereitet. Die GLBG Crew, die unglaublicherweise die Strecke von Wien nach Stockholm mit dem Auto in Angriff nahm, war so frei und nahm unsere Choreografie mit. Gleich nach Stadioneröffnung wurden die Zettel dann von Hurricanes und anderen Österreichern im Sektor verteilt. Die Zettel zauberten ein prächtiges Bild unserer Farben in das schwedische Stadion. Der Support der folgte, war einzigartig und man kann wohl behaupten, dass dies fantechnisch (und auch sportlich gesehen) das beste Auswärtsspiel unserer Ära war. Ganz anders als in Moskau beispielsweise sangen sehr oft wirklich viele Österreicher und Österreicherinnen mit. Bei „Auf geht’s Österreich kämpfen und siegen“ war praktisch jede Hand oben. „Nur mehr Österreich“ lief ungewöhnlich stark und so viele Schals hatte man selten gesehen. Der Spielverlauf tat seinesgleichen und trieb den Fansektor zu Höchstleistungen an. „Oh wie ist das schön“ hallte mehrmals durch die Friends-Arena und zeigte, dass das nahezu volle Stadion klar in österreichischer Hand war. Sogar im schweden-Fansektor hörte man die österreichischen Fans regelmäßig. So gesehen war dieses Match ein Heimspiel. Als der Schlusspfiff ertönte brach ein Jubel aus. Spieler, Funktionäre und Fans feierten gemeinsam die erfolgreiche Qualifikation zur Euro 2016. Die erste sportliche Qualifikation für eine Europameisterschaft in der Geschichte Österreichs. Wir gaben David Alaba und Aleksandar Dragovic unsere beiden Megafone um zu feiern und auch Teamchef Marcel Koller wurde von seinen Spielern mehrmals in die Höhe geworfen. Mittwoch stand für die Meisten im Zeichen der Stadtbesichtigung. Am Vormittag machten wir die Boots-Tour „Royal-Canal“, bei der wir auf einem Boot einiges von Stockholm sahen. Anschließend ging es ins Vasa-Museum, bei der ein originales schwedisches Schiff aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt war. Es ging damals nach nur rund 1300 Metern Fahrt ohne Fremdeinwirkung aufgrund eines Konstruktionsfehlers unter und wurde 1961 geborgen. Das Museum war äußerst interessant. Danach sahen sich die Meisten noch die Altstadt an und kauften Souvenirs, ehe man sich um 18:00 mit anderen im Hard Rock Cafe traf. Zum Abendessen statten wir einem Chinesen einen Besuch ab und am späten Abend schauten sich einige die Hurricanes-Videos vom Marsch und Match an. Donnerstag-Früh verließ der Großteil der Hurricanes Schweden.

Am Dienstag, den 22. September 2015 (Spielanstoß 18:30), fand das EM-Qualifikationsspiel der A-Damen-Nationalmannschaft gegen Wales in der NV-Arena in St. Pölten statt. Fast schon traditionell gab es auch heuer einen Besuch bei den A-Damen im September in der NV-Arena in St. Pölten. Dass wir bei diesem Match dabei sein werden ergab sich eigentlich recht kurzfristig, davor gab es ja die intensiven A-Herren-Spiele gegen Moldawien und Schweden. Mit 18:30 Anstoß an einem Dienstag wurde auch nicht der beste Termin gewählt, jedoch konnten wir insgesamt 14 Hurricanes mobilisieren. Außerdem waren zwei Leute des Teamfanklub Pielachtal und 5 Leute der SauKarln Österreich vertreten. Wäre am selben Tag nicht auch noch der ÖFB-Cup gewesen, wären womöglich noch mehrere Leute mitgekommen. Jedenfalls fuhren wir in mehreren Gruppen nach St. Pölten. Die Fanutensilien kamen erst sehr spät an, weshalb wir erst bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung in den gewohnten Sektor kamen. Eigentlich war ein kleines Intro geplant. Dieses musste dann aber auf die Halbzeitpause verlegt werden. Mit 21 Leuten wurden in der ersten Halbzeit einige – vor allem neuere – Gesänge zur Unterstützung der Nationalelf angestimmt. Der Fahneneinsatz war wesentlich intensiver als bei den Herren-Spielen. Jedoch waren 21 Leute ein bisschen zu wenig. Zur zweiten Halbzeit setzten wir schließlich das Intro um: Wir nahmen unser Wirbelemblem von der Moldawien-Choreografie als Überrollfahne und dazu rundherum rot-weiß-rote Fahnen. Ein äußerst ansprechendes Bild! Danach kamen mehrere Jugendliche von der Haupttribüne in unseren Sektor und machten in den hinteren Reihen mit. Wir versuchten uns kompakter aufzustellen und die Stimmung wurde so in der zweite Halbzeit wesentlich besser und eines A-Damen-Spieles absolut würdig! Wiederum wurden ältere und neuere Gesänge gesungen, dazu auch 2-3 neue Sachen ausprobiert. Das Team gewann klar mit 3:0 und hält damit nach zwei Spieltagen bei sechs Punkten. Die Damen feierten den Sieg anstandsgemäß mit dem Fanblock. Es wird bestimmt nicht das letzte Damen-Länderspiel gewesen sein!

Rund einen Monat nach Moldawien & Schweden stand der nächste Doppel-Länderspiel-Termin an. Im ersten Match mussten wir auswärts in Montenegro ran (Freitag, 9. Oktober). Durch den bereits fixierten Gruppensieg hatten die beiden letzten Spiele nur noch geringe sportliche Relevanz. Allerdings musste die österreichische National-Mannschaft schauen, dass sie für die Auslosung zur Endrunde weiter in Topf Zwei bleibt. Insofern ging es doch noch um etwas. Montenegro hatte unterdessen – wenn auch geringe – Chancen auf einen Play-Off-Platz. Ein Sieg gegen Österreich und dann gegen Russland wäre dazu mitunter notwendig gewesen. Nachdem über 2.000 Österreicher und Österreicherinnen in Schweden waren, bereitete das schmale Karten-Kontingent von etwa 600 Karten einigen Personen Sorgen. Einen freien Kartenverkauf gab es vorerst nicht. Alle Tickets gingen an Fanklubs und die Fanreisen. Kurzfristig wurde dann aber doch ein freier Verkauf für die Rest-Tickets gestartet, ganz ausverkauft war der Sektor unterm Strich aber doch nicht mit rund 580 Karten. Weitere 150 ÖsterreicherInnen befanden sich außerdem auf der Haupttribüne. Die Kerngruppe mit acht Leuten reiste per Flugzeug am Donnerstag-Vormittag an. Zwei weitere Hurricanes-Mitglieder reisten unabhängig an. Viele ÖsterreicherInnen nahmen die Strecke mit dem Auto in Angriff, der Teamfanklub Pielachtal organisierte sogar einen Bus, den auch die Fanklubs Blutgruppe, GLBG Crew, SauKarln und Altheim nutzten. Am kleinen Flughafen in Podgorica angekommen, holten wir uns nach einiger Wartezeit ein großes Mietauto, da es in Podgorica wenig öffentliche Verkehrsmittel gibt und die Stadt selbst nicht besonders groß ist, weshalb wir uns entschlossen auch einiges außerhalb zu besichtigen. Was Podgorica betrifft, so ist diese Stadt eine echte „Auto-Stadt“. Es gibt ungewöhnlich viele Autos, was zu Parkproblemen führt. Daher stellen viele ihre Autos einfach irgendwie ab – auf Gehsteigen, Zebrastreifen, Wiesen etc. Des Öfteren sind Autos auch einfach auf der Fahrspur für einige Minuten stehen geblieben. Die Fahrer haben die Warnblickanlage eingeschalten und sind ihren Besorgungen nachgegangen. Unterkunft bezogen wir in den Apartments Athos, direkt neben dem Stadion. Am Donnerstag-Nachmittag fuhren wir zum Kloster Ostrog. Die Straße führte auf einen Berg. Durch Nebel und Regen war die Fahrbahn nass, die Strecke jedoch sehr kurvenreich und schmal, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Das Kloster verbarg sich intensiven Blicken, da es vom Nebel umhüllt war. Aufwendige Bilder zierten jedoch das Innere. Am Abend gingen wir im Hard Rock Cafe essen, dann ins Hotel und schließlich nochmal ins Nachtleben. Teile unserer Gruppe blieben unterschiedlich lang … Jedenfalls wollten wir am nächsten Tag (Freitag) um 8:00 zur Küste. Zwei konnten diese Zeit nicht einhalten und regenerierten die Kräfte für das Match. Die anderen sechs nahmen eine interessante, aber lange Autofahrt über einen Gebirgspass zum Ort Kotor. Das fast 2.000 Jahre alte Kotor ist berühmt für seine von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgebene mittelalterliche Altstadt. Dort marschierten wir einen Teil dieser Befestigungsanlage einen Berg hinauf. Danach fuhren wir weiter nach Budva, einem Badeort. Nach dem verspäteten Mittagessen ging es wieder zurück nach Podgorica, um sich auf das Match vorzubereiten. Wie in den vier bisherigen Auswärtsspielen dieser Qualifikation stellten wir auch diesmal – eigentlich schon selbstverständlich – einen Vorsänger und Trommler. Dazu gab es von uns vier kleine Fahnen, die teilweise von anderen Fanklub-Vertretern geschwungen wurden. Auch zu diesem Match gab es eine Choreografie, womit es bei vier von fünf Auswärtsspielen in dieser Qualifikation Choreografien gab. Das sind sehr positive Entwicklungen, an denen wir uns erfreuen und weiter arbeoten. Besagte Choreografie wurde zur Gänze vom Teamfanklub Pielachtal organisiert. Da unser Sektor grundsätzlich zwei Ränge hatte, war bei der Choreografie ein bisschen ein Zittern dabei, denn wie beispielsweise in Moldawien hätte es passieren können, dass sich die ÖsterreicherInnen auf die zwei Ränge schön verteilen und damit hätte das Bild nicht perfekt ausgesehen. Jedoch zwängte die Polizei alle Leute zuerst in den Oberrang, was der Choreografie und insgesamt der Stimmung gut tat. Beim Einlauf der Mannschaften wurde schließlich ein gemaltes Spruchband mit der Aufschrift „ Frankreich wir kommen“ und einem überdimensionalen EM-Pokal in der Mitte präsentiert. Auf den Rängen hüllten Papier-Zettel den Sektor in ein rot-weiß-rotes Muster. Ein sehr ansprechendes Bild und eine tolle Arbeit von den Pielachtalern! Vom Support hätten wir uns persönlich mehr erwartet. Obwohl der Sektor überschaubar war, gelang es nur selten die ganze Tribüne in Fahrt zu bringen. Der Spielverlauf und die Team-Leistung ließen zunächst zu Wünschen über, was natürlich ein Mitgrund war. Aber gerade in diesen Phasen braucht uns die Mannschaft am Meisten, womit es unsere Pflicht ist sie wieder auf die Siegesstraße zu führen. Mit den Toren kam immer wieder ein Aufschwung hinein. Positiv ist, dass die zwei neueren Lieder „Von Bregenz bis nach Wien“ und „Die ganze Kure singt“ ganz gut funktioniert haben. In der Nachspielzeit fiel das Siegestor. Noch vor ein paar Jahren gab es Zeiten, wo man in der Nachspielzeit nicht Spiele gewonnen, sondern verloren hatte. Die Mannschaft hat sich toll weiter entwickelt! Mit dem Team und Teamchef feierten wir den Sieg und verließen das Stadion, nachdem die Tore geöffnet wurden. Dem Nachtleben statteten wir keinen Besuch ab, da wir bereits um 6:00 Richtung Flughafen reisen mussten.

Zum Abschluss der EM-Qualifikation mussten wir zuhause gegen Liechtenstein (Montag, 12. Oktober) ran. Sportlich gesehen war dieses Spiel nicht besonders attraktiv, da wir bereits fix Gruppensieger waren und sich jeder einen klaren Heimsieg erwartete. Die Frage war eigentlich nur, wie viele Tore fallen würden. Etwas bitter ist es im Nachhinein betrachtet, dass man im ersten Match gegen die Schweden zwei Punkte liegen hat lassen, sonst hätte man eventuell alle Spiele gewonnen! Im Vorfeld des Spieles fand ein Fanmatch zwischen österreichischen und liechtensteinischen Fans in der Nähe des Stadions statt. Zu diesem Event stellten wir neben Vertreter der Fangruppierungen Bulldogs und Oed-Zeillern fast die gesamte Mannschaft und konnten gegen top motivierte Gegner mit Kampf und Siegeswillen einen ungefährdeten 5:3-Erfolg erringen. Das Spiel war im 2er Abo mit Moldawien und erneut ausverkauft. Damit waren fast alle Heimspiele in der Qualifikation ausverkauft. Dass es eine Choreografie geben sollte, lag auf der Hand. Damit gab es in dieser EM-Qualifikation in 9 von 10 Spielen (Russland auswärts nicht) eine Choreografie. Es waren stets schöne Bilder, die in die Blöcke und Kurven gezaubert wurden. So soll es weiter gehen! Der ÖFB ließ die Chance nicht ungenützt und finanzierte ein Intro über die Sektoren C/D/E/F/A. Seit langer Zeit gab es erfreulicherweise also wieder einmal etwas über das (fast) ganze Stadion, was natürlich sehr ins Geld ging. Aber bei einer erfolgreichen Qualifikation kann man sich so etwas schon einmal gönnen! In den beiden Kurven gab es Mega-Folienstäbe, die die Zuschauer selbst aufblasen und dann in die Höhe halten mussten. Unserer Meinung nach gewagt, aber es ging schlussendlich voll auf, da kann man nichts sagen. Im Sektor E gab es Glitzer-Folien-Zettel in den Farben rot-weiß-rot. Im 2. Rang wurde zusätzlich mit schwarzen Papierzetteln der Schriftzug „allez allez“ gesteckt. Das Bild in Sektor E war nicht hundertprozentig perfekt, da viele Stadionbesucher zu spät kamen (18 Uhr Anstoß an einem Montag ist auch eine sehr ungünstige Zeit). Dennoch war diese Choreografie eine feine Sache! Der Aufbau fand übrigens am Samstag statt. Neben anderen Helfer stellten wir 14 Leute, darunter fünf, die kurz davor aus Montenegro zurückgekehrt waren. Wie schon in den letzten Heimspielen traten wir mit zwei Vorsängern auf dem Podest, vier Trommlern und einigen Fahnenschwingern auf. Beim Aufwärmen der Mannschaft wurde vom ÖFB ein Fanklub-Spalier mit je 1-2 Vertretern aus mehreren Fanklubs organisiert. Auch wir schickten zwei Teilnehmer hin. Zusätzlich präsentierten wir zur gleichen Zeit ein zweizeiliges Spruchband mit der Aufschrift „NOCH EINMAL REINHAUEN BURSCHEN! FRANKREICH, WIR KOMMEN!“. Das Spruchband wurde schön gespannt gehalten. Aufmerksamen Fans sei nicht entgangen, dass die Schrift eine andere war. Wir sahen uns gezwungen unsere „Hurricanes-Schrift“ für Spruchbändern zu ändern, da sie dafür einfach nicht geeignet war! Die letzten Spruchbänder waren schwer zu lesen, weil die Schrift zu dünn war und gleichzeitig sehr breit, was die Spruchbänder sehr lang machte. Diese beiden Konflikte wurden mit einer neuen Schrift gelöst. Von nun an wird dies unsere Spruchband-Schrift sein. Der zweite Teil des Spruchbandes, „FRANKREICH, WIR KOMMEN!“, wurde in der 90. Minute noch einmal präsentiert. Grundsätzlich war dieses Spiel optisch gesehen vielleicht sogar das Beste in unserer Ära. Wir hatten insgesamt zehn Fahnen unterschiedlicher Größe am Start, die einen regelmäßigen Einsatz fanden. Denn zum ersten Mal seit genau einem Jahr (!) waren die Wetter-Verhältnisse bei einem Spiel in Wien sehr gut (kein Regen, kein starker Wind). Dafür ließen die Temperaturen etwas zu wünschen übrig. Zusätzlich verteilten wir ein paar neu per Hand angefertigte und hochwertige Doppelhalter, die während des Spieles hier und da hochgehalten wurden. Pielachtal präsentierte sich mit einer schönen neuen großen Fahne und weiteren Fahnen und auch sonst gab es in der Fankurve noch ein paar Fahnen, die das Kurven-Bild klar aufwerteten. Eigens angefertigte Fahnen machen den Fanblock gleich viel interessanter! Stimmungstechnisch war das Match besser einzuschätzen als gegen Moldawien, aber trotzdem schlechter als letztes Jahr gegen Schweden und Russland. Die ersten 20 Minuten liefen ganz gut, die neue Scheibe „Die ganze Kurve singt“ fand auf Anhieb Anklang im Happel Stadion. Im weiteren Verlauf zog die breite Masse nicht so oft mit, vielleicht waren die kühlen Temperaturen mitverantwortlich. Potential war auf jeden Fall da. Die Welle ging einmal durchs Stadion, beim zweiten Mal klappte auch das leider nicht mehr.

Nach der bestandenen Qualifikation konnte sich Österreich schon im November auf die bevorstehende Endrunde in Frankreich vorbereiten. Als Gegner wurde die Schweiz, die ebenfalls bereits qualifiziert war, gewählt (Dienstag, 17. November). Im Vorfeld des Matches trainierte das Nationalteam auf einem Trainingslager in Spanien. Das Team stand zu dem Zeitpunkt auf Platz 10 der Weltrangliste, die beste Platzierung, die es je gab. Wie auch andere waren wir optimistisch und hofften auf eine ausverkaufte Fankurve. In dem Sinn bereiteten wir eine Choreografie über alle drei Ränge vor. Als der erhoffte Ansturm ausblieb, sahen wir uns gezwungen eine Plan-B-Choreografie über nur zwei Ränge zu organisieren und stellten die Arbeiten für die große Choreo ein. Die Plan-B-Choreo wurde binnen kurzer Zeit fertiggestellt, aber zu unserem Bedauern waren einige Tage vor dem Match nicht einmal die beiden Ränge der Fankurve zufriedenstellend verkauft, weshalb auch die Plan-B-Choreografie verworfen werden musste. Man einigte sich schließlich auf ein Intro aus Doppelhaltern, Fahnen und Schals. Nachdem es wenige Tage vor dem Match zu Terroranschlägen beim Freundschaftsspiel in Paris gegen Deutschland kam, war als Konsequenz auch dieses Spiel von verschärften Sicherheitskontrollen, verstärkter Polizeipräsenz etc. betroffen. Im Gedenken an die Opfer der Anschläge wurde auch der Radetzkymarsch durch die französische Hymne ersetzt und es fand eine Gedenkminute statt. Wir starteten - wie geschrieben - gemeinsam mit anderen Fanklubs mit Doppelhaltern, Fahnen und Schals, die ein (unter schwierigen Umständen) ansprechendes Bild lieferten. Von einem Freundschaftsspiel im November konnte man sich stimmungstechnisch nicht viel erwarten und insgesamt war es eher eine schwache Partie. Der Beginn lief noch ganz gut, aber je weiter das Spiel voran schritt, desto leiser wurde die Kurve. Hin und wieder gab es eine Drangphase, wo die Stimmung kurzzeitig ein ordentliches Niveau erreichte. Erfreulich war, dass zumindest zwei unserer neu eingeführten Fangesänge recht gut funktioniert haben.

Was lässt sich nun über das 5. Jahr sagen? Im Wesentlichen gab es zwei große Neuerungen: Zunächst das Vorsängerpodest in Wien. Ein großer Dank an die Blutgruppe Rot Weiß Rot, die dieses Projekt in dieser Form ermöglicht haben. Von nun an soll das Podest bei jedem Spiel in Wien stehen. Weiters haben wir einen Web-Shop auf unserer neuen Webseite errichtet und versuchen seit Sommer 2015 auch Fanartikel unter die breite Masse zu bringen. Dies dient natürlich lediglich der Finanzierung unserer Fanutensilien und Choreografien. Sonst haben wir in diesem Jahr versucht uns weiter zu festigen, größer zu werden und mehr Mitglieder in den aktiven Kern einzubinden. Auch der Fahneneinsatz wurde intensiviert. Damit haben wir es insgesamt geschafft ein akzeptables Niveau bei jedem Match zu garantieren. Die Jubiläumschoreografie war die erste Choreografie, die wir alleine über den ganzen C/D durchgeführt haben. Im Vorjahr haben wir ja mit dem Teamfanklub Pielachtal zwei große Choreos durchgeführt. Bisher ist diese Choreo die aufwendigste und teuerste unserer Geschichte, aber auch in den nächsten Jahren wollen wir Ähnliches durchführen und wenn möglich sogar übertreffen. Insgesamt kann man mit Choreografien beim Team gut bilanzieren. Spiele, bei denen es kein spezielles Intro gibt, sind deutlich in der Unterzahl und vor allem durch zu wenig Fans in einem zu großen Sektor zu erklären. Wir haben in diesem Jahr auch zwei neue Fangesänge eingeführt, nämlich „Von Bregenz bis nach Wien“ und „Die ganze Kurve singt“. Letzterer wurde sofort hervorragend angenommen, der andere braucht noch etwas Zeit. Bei so wenigen Spielen in einem Jahr kann sich auf diesem Bereich nur langsam etwas tun. Insbesondere ist es momentan bei Heimspielen schwierig neue Fangesänge zu etablieren, da man es meist mit einer vollen Hütte zu tun hat, aber wir nur zwei Megafone haben. Daher versuchen wir was Neues zuerst auswärts bei einer kleineren Anzahl von Fans zu probieren.

Zusammenfassung 4. Vereinsjahr 2014

Wie bereits in den letzten beiden Jahren bildete unsere jährliche Generalversammlung den Abschluss des Vereinsjahres. Sie fand in denselben Lokalitäten wie die beiden letzten Male statt und war durchwegs ein voller Erfolg. Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte kamen mehr als die Hälfte der Mitglieder, unterm Strich waren es rund 60% der Mitglieder (31 von 53). Mit verschiedenen Präsentationen resümierten wir über das ereignisreiche dritte Jahr und definierten die Ziele im neuen, vierten Jahr. Außerdem wurde eine Position im 6-er Vorstand neu besetzt.

Da die Restartikel in unserem Fanshop bei der Deutschland-Busfahrt erfolgreich verkauft werden konnten, sahen wir uns Ende 2013 auch nach neuem Material um. Der oft geäußerte Wunsch einer eigenen Hurricanes-Jacke wurde endlich realisiert, zudem kauften wir uns Poloshirts und eine zweite Auflage der Weste. Qualitativ war die Ware wie immer top, wie Hurricanes sind nun schon für alle Jahreszeiten bestens gerüstet.

Nur drei (inaktive) Mitglieder verließen den Verein im Übergang zum vierten Vereinsjahr. Bis zum ersten Länderspiel konnten jedoch schon wieder vier neue Mitglieder gewonnen werden. Weshalb wir weiterhin bei rund 50 aktiven Mitgliedern zum Auftakt des Jahres standen. Es ist ein großes Ziel zu wachsen. Jedoch wollen nicht willkürlich irgendwelche Leute aufnehmen, sondern nur jene, die die Ideale und Vorstellungen unseres Fanklubs teilen.

Die Winterpause wurde zum Basteln genutzt. Grundsätzlich wollen wir von nun an regelmäßig Bastel-Sessions (für Fahnen, Doppelhalter, Spruchbänder, Choreos) abhalten, bei dem alle unsere Mitglieder willkommen sind. Einerseits soll dadurch ermöglicht werden, dass sich die Mitglieder öfters begegnen und besser kennen lernen und andererseits sollen die Mitglieder in die Künste der Tifo-Produktion eingeschult werden. In den Bastel-Sessions wurden zu Beginn des Jahres auch zwei große, bemalte neue Fahnen (15m² und 8m²) gefertigt.

In der Winterpause gibt es traditionell auch das eine oder andere Hallenturnier. Am 25. Januar lud der Teamfanklub Pielachtal zu einem Turnier mit 12 Mannschaften in Obergrafendorf ein. Da wir uns endlich einmal gut präsentieren wollten bei einem Turnier der Pielachtaler, hielten wir eine Woche zuvor, am 19. Januar, ein Hallentraining mit zahlreicher Beteiligung der Hurricanes-Mitglieder & Friends ab, doch die Wende brachte das nicht. Mit einer nominell gut aufgestellten Mannschaft bekamen wir es in der Gruppenphase mit einigen bekannten Gesichtern zu tun: Pielachtal, SauKarln, Juventus Urin, Cest la Vie und Partygeile Jungs. In der Gruppe wurden wir nur Fünfter und bekamen wir es im Spiel um Platz 9 mit den Freaks Hofstetten zu tun. Wir waren spielerisch überlegen und führten sehr lange mit 1:0, doch verabsäumten es den Sack zuzumachen. In der letzten Sekunde kassierten wir das 1:1, damit ging es in das Penalty-Schießen. Nachdem auf beiden Seiten alle fünf Schützen trafen, wurde der Schusspunkt weiter nach hinten verlegt und der erste Schütze von uns vergab, während die Freaks trafen, 6:7 nach Elfmeterschießen.

Am Vorabend, am Freitag, den 24. Januar, lud der ÖFB zum jährlichen Fanklubtreffen unter anderem wieder mit Teamchef Marcel Koller, für den die Fans immer ein wichtiger Bestandteil eines Länderspieles sind. Was waren die wichtigsten Punkte? Der ÖFB empfindet die Entwicklung als positiv. Sowohl zuhause als auch auswärts kommen immer mehr Fans mit. Gleichwohl soll angestrebt werden, dass die Fanklubs größere Kontingente beanspruchen, damit die ewigen Konflikte zwischen den organisierten Fans und den normalen Zuschauern beendet werden können. Wir Hurricanes werden bis auf Weiteres Vorsingen und Trommeln und sind damit der Ton-angebende Fanklub ("Hauptfanklub"). Zukünftig soll es nicht mehr zu Situationen wie in Schweden oder Deutschland kommen, wo wir ganz am Rand des österreichischen Fanblocks waren. Wir werden mehr in die Mitte wandern (zumindest auswärts), außerhalb von Wien sind wir bereits ziemlich mittig und in Wien bleiben wir vorerst, wo wir sind. Dadurch können wir ein besseres Sprachrohr für die Kurve sein.

Im Laufe des Januars und Februars wurden auch die nächsten Gegner bekannt: Am 5. März soll die Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen Uruguay in Klagenfurt bestreiten. Am 30. Mai geht es gegen Island in Innsbruck und am 3. Juni gegen Tschechien auswärts in Olmütz. Auch die Auslosung für die bevorstehende EM-Qualifikation in Frankreich mit erstmals 24 teilnehmenden Mannschaften stand am 25. Februar am Programm. Es wurde schlussendlich eine Gruppe mit Russland, Schweden, Montenegro, Moldawien und Liechtenstein. Aufgrund der Zentralvermarktung finden die Quali-Spiele nun teilweise auch am Wochenende statt, was für uns und alle anderen Fans der österreichischen Nationalmannschaft eine sehr positive Entwicklung darstellt.

Vor dem ersten Ländermatch standen noch zwei Punkte am Programm. Zunächst veranstalteten wir am Samstag, den 8. Februar einen Rodel-Abend am Zauberberg. Wir Hurricanes waren bereits vor zwei Jahren am Zauberberg Nachtrodeln. Damals waren wir jedoch nur 12 Leute und es war durch viel Neuschnee ein mörderischer Abend. Diesmal verdoppelte sich die Teilnehmerzahl auf 25, wobei leider kurzfristig noch ein paar Leute abgesagt haben. Die Piste war in einem akzeptablen Zustand. Es gab wieder mehrere Hügel, die die Fahrt holpriger machten. Unterhalb der Enzianhütte, wo wir an diesem Abend auch die beiden Capos von der Blutgruppe und Oed/Zeillern trafen, war der Schnee leider schon sehr nass und deshalb blieb man oft stecken. Schneefall gab es keinen, eine Schibrille war trotzdem sehr vorteilhaft. Diesmal waren die Hurricanes generell besser gerüstet. Viele Hurricanes blieben dann noch in der hoffnungslos überfüllten Zauberbar.

Eine Woche später, am Samstag, den 15. Februar folgten wir der Einladung der SauKarln Österreich zum jährlichen Kegelturnier. Letztes Jahr erreichten wir mit einem Team den tollen zweiten Platz. Diesmal versuchten wir mit zwei Teams ein ähnliches Resultat zu erreichen. Die Auslosung ergab, dass sich unsere beiden Teams in derselben Gruppe befanden. Der Teamfanklub Pielachtal war unterdessen in der anderen Gruppe. Zu Beginn fehlten noch ein paar Teams, diese waren rund eine Stunde nach Turnierbeginn doch noch anwesend. So musste das eine oder andere Spiel nach hinten verschoben werden. Wir landeten in der 6-er Grupp auf den Plätzen drei und vier. In den Platzierungsspielen wurde Hurricanes I mit 24:25 von den Whiskeys knapp besiegt (Platz 8), Hurricanes II gewann jedoch knapp mit 27:26 gegen Des sog I da ned (Platz 5).

Am Mittwoch, den 5. März, fand dann das erste Länderspiel in diesem Kalenderjahr statt: Österreich-Uruguay. Es sollte für uns die dritte Reise nach Klagenfurt werden und die mit der stärksten Besetzung. Obwohl der Spieltermin wieder einmal sehr fanunfreundlich war (Aschermittwoch), konnten wir insgesamt 28 Hurricanes für dieses Spiel begeistern. Einer der Gründe war auch der, dass wir vorsangen und trommelten. Da wir über mehrere Bundesländer verstreut sind, machten wir uns auf unterschiedlichen Wegen nach Klagenfurt auf. Die Hauptgruppe fuhr jedenfalls mit drei Autos und 19 Personen um 15:00 von Schwechat los. Mit leichten Verzögerungen und Stadionstau marschierten wir erst um 19:45 zum Stadioneingang und bauten auf der Südtribüne schnell unser Lager auf. Diesmal genau in der Mitte des Fanblocks, damit wir ein möglichst gutes Sprachrohr für die Kurve sein konnten. Unsere Erwartungen waren an diesem Tag nicht hoch, da wir das Publikum bereits zweimal kennen lernen durften. Gemeinsam mit den anderen Fanklubs (anwesend waren unter anderem Pielachtal, Blutgruppe, Oed-Zeillern, Fürstlich on Tour, St. Martin on Tour, GLBG Crew, UU, TGS und Atzgersdorf) schrien wir uns 90 Minuten die Seele aus dem Leib, aber der vermeintliche Fansektor konnte kaum zum Mittun angeregt werden. Österreich führte gegen die Nummer Sieben der Welt früh mit 1:0 und hielt dieses Ergebnis sensationell lange. Die Stimmung erlitt dennoch – wie immer – nach rund 20 Minuten einen Dämpfer – trotz des hervorragenden Spielresultates! Die zweite Halbzeit verlief zunehmend schlechter, mit dem 1:1 war eigentlich fast nichts mehr los – obwohl auch ein 1:1 ein hervorragendes Resultat war und die Mannschaft eine bemühte Leistung an den Tag legte. Hinsichtlich Fahnenaktivität setzten wir unsere beiden neuen bemalten Modelle auf einer 5m- (Bundesadler) bzw. 3m-Teleskopstange (Emblem) ein. Dazu gesellten sich zwei größere rot-weiß-rote Fahnen. Positiv an diesem Tag waren eine bis auf die Richtung gelungene Welle beim Stand von 1:0, die mehrmals durch das ganze Stadion ging sowie der unermüdliche Einsatz der Fanklubs unsere Elf zum Sieg zu führen. Negativ war, dass sich die Zuschauer neben der chronischen Nicht-Beteiligung an selbst einfachen Gesängen und Klatschrhythmen nicht einmal bei „Steht auf für unser Österreich“ von ihren Sitzplätzen erhoben und schon ab der 80. Minute begannen das Stadion zu verlassen, obwohl das Spiel alles andere als entschieden war. Bemerkbar machte sich das Publikum auch durch das unangebrachte Auspfeifen von Marko Arnautovic bei dessen Auswechselung. Wir konterten durch Arnautovic-Sprechchöre, da er sich die Rolle des Sündenbocks nicht verdient hatte. Wir probierten einige neue Fangesänge aus, da bis auf den harten Kern kaum wer mitmachte. Auch diverse Medien kritisierten die miese Stimmung. Etwa schrieb sportnet.at: „Insgesamt war die Stimmung in Klagenfurt wahrlich nicht prächtig: Eine Handvoll Fans versuchte zwar das Team zu unterstützen und Stimmung zu machen, doch es sollte bei einem verzweifelten Versuch bleiben. Teilweise war es sogar so ruhig, dass man die Kommandos der Spieler auf dem Platz verstehen konnte. Noch vor Ende der ersten Hälfte sahen die hartgesottenen Anhänger die Ausweglosigkeit ihres Vorhabens ein und skandierten: "Und schon wieder keine Stimmung Klagenfurt"“. Dem Team selbst blieb die schlechte Stimmung nicht verborgen. "Ich habe mich sehr gewundert. Wir hatten in Wien auch schon Spiele vor 20.000 Fans, wo wir nicht so gut gespielt haben, die Stimmung aber eindeutig besser war", brachte es Teamchef Marcel Koller nach dem Spiel auf den Punkt. Am Tag nach dem Spiel erhielten wir zudem einige Nachrichten von Fans, die extra nach Klagenfurt angereist sind und sich für die teilweise schon feindliche Stimmung gegenüber dem Team geschämt haben. Die Nicht-Stimmung erreichte bei diesem Spiel einen neuen Höhepunkt und deshalb ist es unserer Ansicht nach einer Überlegung Wert Klagenfurt nicht mehr als möglichen Spielort zu betrachten.

Mitte März wurde bekannt, dass die drei Heimspiele im Herbst in Wien stattfinden werden und wieder einmal ein Abo aufgelegt wird. Damit ist wieder ganz großes Kino garantiert, Vorbereitungen für diese Spiele wurden umgehend in Gang gesetzt. Und rund eine Woche später verlautbarte die UEFA, dass mit der sogenannten „Nations League“ ein neuer Bewerb für Nationalmannschaften ab 2018 starten soll. Der Wettbewerb wird ein Auf- und Abstiegssystem umfassen und die meisten Freundschaftsländerspiele ersetzen. Die Nations League ist mit den European Qualifiers verknüpft und wird eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft zu qualifizieren. Die Details sollen noch ausverhandelt werden.

In der Frühjahrspause veranstalteten wir wie letztes Jahr ein Hurricanes-Fanklubtreffen in Kolariks Luftburg im Wiener Prater. Am Termin wurde mehrmals herum geschraubt, am besten eignete sich der 26. April. Immerhin sind rund 40% der Mitglieder erschienen. Bei diesem Fanklubtreffen wurde unter anderem für die beiden Busfahrten für die beiden kommenden Freundschaftsspiele gegen Island und Tschechien Werbung gemacht und außerdem die Pläne für die Heimspiele in Wien dargelegt. Anfang Mai startete auch gleich der öffentliche Verkauf für die 3-er Abos und binnen kurzer Zeit gingen mehr als 25.000 Abos raus. Damit wird das Happel-Stadion womöglich wieder dreimal ausverkauft sein. In dieser Phase konnten wieder einige neue Mitglieder gewonnen werden, sodass wir zu Jahresende mindestens die 60er Marke knacken werden.

Im restlichen Mai wurde an den Choreografien für die beiden Freundschaftsspiele gefeilt. Am 30. Mai war es dann soweit: Das erste Testspiel fand gegen Island in Innsbruck statt. Wir wollten eine ordentliche Choreografie auf die Beine stellen. Das war ein gewagter Schritt, aber schlussendlich ist alles gut gegangen – sofern es halt die Umstände erlaubt haben! Das Grundgerüst bildeten ca. 30 rote und weiße Papierrollen-Abschussrohre, die wir schon seit einiger Zeit in unserem Fanklublager hatten. Zur Untermalung ließen wir 100 rot-weiß-rote Fahnen (2m²) anfertigen und malten in Eigenregie ein hochwertiges Spruchband (30m lang und 1,6m breit): „HOPP AUF ÖSTERREICH!“. Auf den Enden des Spruchbandes waren noch unser Wappen und der Österreich-Adler. Es war für uns das erste Mal, dass wir ein Spruchband in dieser Größenordnung gemalt haben. Bisher haben wir Spruchbänder eher aus Folien hergestellt, doch wir wollten Abwechslung. Die Frage des Transportes stellte sich kaum. Wir strebten einen 50er Bus an. Zum erst zweiten Mal in unserer noch jungen Vereinsgeschichte organisierten wir also eine Busreise. Unterm Strich fuhren exakt 30 Leute mit, darunter auch einige Mitglieder des Teamfanklubs Pielachtal und Oed-Zeillern. Wir waren rund 30 Minuten vor Stadioneröffnung (Abfahrt mit Bus war um 11:00 von Schwechat) vor Ort und mussten in etwas mehr als einer Stunde die ganze Choreografie aufbauen. 100 Fahnen mussten gesteckt werden, zudem musste das Spruchband vorne fixiert werden und die Szene musste in die Abschussrohre eingeweiht werden. Natürlich mussten wir uns auch um die anderen Angelegenheiten kümmern (Banner, Trommel, Fahnen). Ausnahmsweise war zu diesem Spiel ein Vorsängerpodest montiert. Dieses erwies sich als äußerst praktisch. Die Fahnen wurden wie erwartet zu einem Problem, da die Leute im Stadion nicht mit Fanklub-Material umzugehen wussten. Durch erifige Bemühungen konnten die Meisten aber wieder gerettet werden. Die Choreo funktionierte – wie gesagt – den Umständen entsprechend. Mindestens ein Drittel der rot-weiß-roten Fahnen wurden nicht geschwungen. Der Wind spielte leider nicht hundertprozentig mit und blies die – ziemlich synchron – abgeschossenen Papierrollen schnell Richtung Spielfeld… Das war so keineswegs beabsichtigt, aber nicht zu verhindern. Der Support war im Vergleich zu 2012 schlechter, aber immer noch besser als in Klagenfurt. Wir packten das bekannte Repertoire an Fangesängen aus und hatten zwei große Fahnen im Einsatz. „Steht auf für unser Österreich“ und „Wer nicht hüpft“ funktionierten gar nicht. Dafür klappte die Welle, die beim Spielstand von 1:0 mehrmals durch das Stadion ging.

Drei Tage nach dem Länderspiel in Innsbruck erwartete uns die erste Auswärtsreise in diesem Jahr. Ausnahmsweise wurde als Gegner ein Nachbarland gewählt, das mit einem Bus sehr gut erreichen war. Deshalb wurde die zweite Busreise innerhalb von vier Tagen in Angriff genommen. Diesmal jedoch mit einem 30er Bus desselben Busunternehmens. Ursprünglich wollten wir mit den Autos fahren, doch fassten wir uns ein Herz und riskierten einen eigenen Hurricanes-Bus. Schlussendlich fuhren 22 Leute mit, fast alle davon Hurricanes-Mitglieder. Wie es sich gehört, musste auch für dieses Match eine Choreografie her. Für das Auswärtsspiel entschieden wir uns für etwas Einfacheres im Vergleich zum Island-Spiel. In Eigenregie produzierten wir 300 rot-weiß-rote Schals aus Folie und dazu ein 1 Meter breites und 20 Meter langes Spruchband aus Folie mit der Aufschrift „GEBT ALLES FÜR ROT-WEIß-ROT“. Selbstverständlich nahmen wir wieder die ganze Palette an Material mit (Trommel, Megaphon, Fahnen, …). Es war dies das erste Länderspiel seit sehr langer Zeit, bei dem Megaphon und eine vernünftige Trommel den Ton angaben. In Schweden hatten wir aus Transportgründen nur eine kleine Trommel mit und in Deutschland war das Megaphon verboten. Wir kamen rechtzeitig in Olmütz an und gingen mit anderen Teamfanklubs in den Block. Dort wurde sogleich alles aufgebaut. Die Fixierung der Banner und des Spruchbandes erwiesen sich als äußerst mühevoll, da der Zaun alles andere als geeignet war und ein Stacheldraht den einen oder anderen Kratzer verursachte. Die Konstellation für dieses Spiel war einzigartig. Weniger als 300 Österreicher wurden erwartet, davon die Hälfte von Teamfanklubs. Mit einer solchen Anzahl hatten wir es bisher nicht zu tun. In Schweden und Deutschland waren doch beträchtlich mehr Fans vor Ort. Doch diesmal konnte man alle Mitgereisten Supporter locker erreichen und zum mitmachen animieren. Die Schalchoreografie war in Ordnung. Sie war nicht hundertprozentig dicht, dazu war der Block zu groß und die Leute dadurch zu aufgeteilt. Der Block hätte mindestens nochmal 300 Österreicher gefasst. Leider hielten ein paar Leute gar keinen Schal hoch, obwohl wir genug ausgeteilt haben. Der Support war besonders. Es formierte sich ein richtiger Block und dieser gab Vollgas. Anders als bei Heimspielen konnten Gesänge länger gehalten werden und man staune – ein „neuer“ Gesang konnte etabliert werden! „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben …“ wurde zum Kracher, begünstigt durch die beiden Tore, die genau dann fielen, wenn wir dieses Lied gesungen hatten.

Es folgte der länderspielfreie Sommer, in dem neben der Vorbereitung zu den kommenden Wien-Spielen auch einige Events bot. Zunächst spielten wir am Samstag, den 28. Juni, bei einem Streetsoccer-Turnier in Leopoldsdorf mit. In Gruppe B (es gab vier 4-er Gruppen) bekamen wir es mit den Mannschaften "Gaserer", "Rufus" und "Göffels" zu tun. Leider schieden wir in dieser Gruppe mit nur einem Punkt und einem bescheidenen Torverhältnis von 2:7 vorzeitig aus und mussten die Heimfahrt verfrüht antreten. Die Mannschaft war nominell nicht schlecht aufgestellt, aber erneut war nichts zu holen. Es ist wie immer ein Graus!

Dann der traditionelle Hurricanes-Wandertag am Sonntag, den 27. Juli. Die Tour führte von der Talstation des Zauberberges auf den Gipfel vom Sonnwendstein (1523 m ü. A) und dann hinüber zum Hirschenkogel. Dort fuhren wir einerseits mit dem Superbob und nahmen die Talfahrt mit Rollern in Angriff. Leider waren einige Hurricanes, die Interesse hatten, verhindert! So waren wir nur zu Zehnt. Dennoch war der Wandertag ein super Event, auch wenn das Wetter nur mäßig war.

Ein zweites Fußballturnier gab es am Samstag, den 9.8., in Weinburg. Es war das Kleinfeld-Turnier des Teamfanklub Pielachtal, zu dem wir erstmals teilgenommen hatten. Und erneut hatten wir eine nominell gute Mannschaft mit einigen aktiven Vereinsspielern. Mit einem 5. Platz (von 8) haben wir die bisher beste Platzierung bei einem Turnier des Teamfanklub Pielachtal erreicht. Es wäre dennoch durchaus mehr möglich gewesen, zumindest blieben wir vor den Hausherren und haben diese auch klar mit 3:0 besiegt.

Da unser Verein auf Facebook einigermaßen aktiv ist, sind wir auch von dem im Sommer herrschenden Phänomen der ALS Ice Bucket Challenge nicht verschont geblieben. Einige Mitglieder traten privat zu dieser Challenge an, aber auch der Verein musste einmal hinhalten, da wir von unserer Freunden, der Blutgruppe Rot-Weiß-Rot, nominiert worden sind. Unser Obmann Stellvertreter akzeptierte die Herausforderung am 24. August und nominierte drei weitere Fanklubs. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass wir uns am 21. Juli zum ersten Mal mit den beiden Capos der GLBG Crew getroffen haben um über einige Dinge zu plaudern. Damit haben wir wieder einen sehr engagierten, jungen und aufstrebenden Fanklub kennen gelernt, mit dem wir sicher gut zusammenarbeiten werden. Zu den meisten Teamfanklubs besteht ein gutes Verhältnis, zu ein paar wenigen gar ein sehr gutes Verhältnis. Dies ist für uns sehr wichtig, da Zusammenhalt sehr wichtig ist und nur so die Fankurve belebt werden kann und Fortschritte gemacht werden können.

Vor dem Spiel gegen die Schweden bekamen wir auch zwei Anfragen von Zeitschriften. Zunächst wollte man im „ÖFB Corner“, dem offiziellen Magazin des österreichischen Fußballbundes, einen Artikel über die Fanklubs bringen. Hierzu sprach unser Obmann und Vorsänger Bernhard über einige Themen nachdem wir ja im Sommer 2013 den Hauptsupport von den Patriots übernommen hatten und nun hauptverantwortlich für die Stimmung und Optik in der Kurve sind. Ebenfalls wurde der Capo des sehr alten Fanklubs Oed-Zeillern interviewt. Andererseits fragte die Zeitschrift „Ganze Woche“, ob es in unseren Fanklub einige weibliche Mitglieder gibt, die sich im Zusammenhang mit einem Artikel über den starken Anstieg des Frauenanteils in Stadien mit dem Porträt eines Teamspielers fotografieren lassen würden. Dies wurde von unserer Seite unterstützt und tatsächlich schafften es einige unserer weiblichen Mitglieder in die Zeitschrift.

Vor dem Heimspiel gegen Schweden statteten wir der U21 wieder einmal einen Besuch ab. Die spielte am Freitag, den 5. September EM-Quali gegen Bosnien in der NV Arena in St. Pölten. Die ganze Angelegenheit war eine relativ spontane Aktion von unserer Seite, dementsprechend lief alles ein bisschen ungeordneter ab als sonst. Zunächst einmal fanden sich die mitfahrenden Hurricanes teilweise recht kurzfristig zusammen und aus Platzgründen haben wir nur kleine Fahnen und eine kleine Trommel mitnehmen können. Vor dem Spiel gab es von unserer Seite Sicherheitsbedenken, da die bosnische Nationalmannschaft eine ungeheure Anzahl an Bosniern motivieren kann. Es gibt gar eine große Fangruppierung, die „BH Fanaticos“, die einen starken Ultra-Support inkl. Pyrotechnik abliefern kann. So war das Stadion fest in bosnischer Hand. Sowohl auf der Haupttribüne, als auch im bosnischen Fansektor. Vor dem Stadion trafen wir mit der größeren Delegation von Pielachtal zusammen und natürlich wurden die Karten erst vor Ort gecheckt. Da nur ein Eingang offen war verzögerte sich alles, wodurch wir erst nach dem Ankick ins Stadion kamen. Dadurch haben wir auf ein Intro verzichten müssen. Wir nahmen unseren gewohnten Platz in der NV Arena ein, zu uns stellten sich dann mehrere Österreicher und Österreicherinnen. Mit einer Trommel und einigen kleinen Fahnen versuchten wir den Bosniern Parole zu bieten. Über 90 Minuten wurden verschiedene Gesänge gesungen, darunter auch ein paar neuere Elemente, die ganz gut funktioniert haben! Die Bosnier waren allerdings klar in der Überzahl und haben mit Pyrotechnik einige nette Akzente setzen können. Sowohl akustisch, als auch optisch waren sie sehr präsent. Die Mannschaft gewann mit 2:0, was die Chancen auf ein Playoff-Ticket wahrt.

Es folgte das lang ersehnte Heimspiel gegen Schweden und damit der Auftakt in die EM-Qualifikation. Nachdem der ÖFB Mitte März bekannt gab, dass alle drei Heimspiele des Herbstes in Wien stattfinden werden, wurde von unserer Seite umgehend alle notwendigen Vorbereitungen in Gang gesetzt. Wir rechneten gegen Schweden mit einem ausverkauften Haus, weshalb Möglichkeiten für eine Choreografie über die gesamte Fankurve C/D abgewogen wurden. Die ganze Angelegenheit wurde mit dem Teamfanklub Pielachtal durchgeführt, mit dem wir bestens befreundet sind. So haben wir uns die Kosten und die Arbeit ca. im Verhältnis 50/50 geteilt. Die Wahl fiel aufgrund mehrerer Aspekte auf eine Choreografie mit Glitzerzetteln und einem Spruchband, das über die gesamte Fankurve reichen sollte. In Zahlen sind das etwa 14.000 Metallic Zetteln und ein 330 m² großes Spruchband. Zusätzlich wollten wir die Banden im zweiten und dritten Rang mit der passenden Glitzerfolie abkleben um das Bild zu perfektionieren. Das Bild selbst wurde sorgfältig gewählt: Auf dem Spruchband sollte stehen „WIEN IST EINE UNEINNEHMBARE FESTUNG“ und in den Rängen sollte dann das Bild einer pompösen Festung entstehen. Warum dies? Einerseits weil Schweden noch nie in Wien gegen Österreich gewinnen konnte und andererseits weil Österreich zuhause in Wien eine Macht ist und fast gegen jeden Gegner bestehen kann. Der Entwurf für die Festung entstand zu 100% von unserer Gruppe, sowie das Spruchband, welches in den Sommermonaten Juli und August angefertigt wurde. Auf dem Spruchband waren neben dem Text große Wappen unserer beiden Fanklubs. Um die Metallic Zetteln kümmerten sich indes hauptsächlich die Pielachtaler. Der Choreoaufbau fand am Vortag des Matches, also am Sonntag (7.9.) statt. Insgesamt waren über den Tag verteilt etwa 50 Helfer mit dabei. Der größte Teil stammte von uns Hurricanes, es waren natürlich auch einige Pielachtaler dabei, sowie ein paar Vertreter der GLBG Crew. Bis auf zwei kleine Probleme lief alles reibungslos ab: Erstens haben wir das Spruchband zu früh montiert. Es löst sich und wir mussten es vor Spielbeginn erneut befestigen, dabei wurde es geringfügig beschädigt. Zweitens kamen nicht alle Stadionbesucher rechtzeitig ins Stadion, weshalb Teile des Sektors D unbesetzt waren und so das Choreobild leichte Schwächen hatte. So viel zur Choreografie. Unser größter Wunsch ist es die Stimmung beim Nationalteam zu verbessern. Dem folgend sind wir mit dem ÖFB darüber einig geworden, dass wir unseren gewohnten Platz im Happel Stadion verlassen sollten und in die Mitte des Fansektors wandern sollten. So waren wir diesmal zentral, was für das Stimmungsmachen sowie für die Organisation und Durchführung für Choreografien, sehr wichtig ist. Man hat klar gespürt, dass die Leute im Stadion sehr motiviert waren und die drei Mittelblöcke im ersten Rang waren gesteckt voll. Doch gerade weil das Match dermaßen offen und spannend war, litt die Stimmung im Vergleich z. B. zu Irland 2013. Auch der Spielverlauf machte die Sache nicht besser. Die Gesänge, Klatschrhythmen etc. waren teilweise sehr gut, vor allem aber gab es den gewohnten Abfall und in der zweiten Halbzeit ging deutlich weniger. Jedenfalls endete das Spiel mit 1:1. Nicht das beste, aber auch nicht das schlechteste Resultat.

Nur wenige Tage nach Spiel unterstützten wir wieder einmal die Damen-Nationalmannschaft. Die spielte am Samstag, den 13. September WM-Quali gegen Ungarn in der NV Arena in St. Pölten. Das Wetter war an diesem Tag sehr regnerisch, sodass man draußen kaum was unternehmen konnte. Trotzdem schafften wir es nicht, mehr als 9 Hurricanes für dieses Spiel zu begeistern. Des Weiteren waren etwa genau soviele Leute vom Teamfanklub Pielachtal und zwei Leute von den SauKarln in unserem Sektor. Im Gegensatz zum U21-Spiel gab es keine weiteren außenstehende Supporter. Generell waren nur etwa 900 Zuschauer im Stadion, was doch eine bescheidene Anzahl darstellt. Als Intro zeigten wir einige unserer rot-weiß-roten Fahnen. Zunächst wurden sie gehalten und dann geschwungen. Mit gerade mal 20 Leuten lief der Support etwas schleppend, dennoch gab es auch einige starke Momente. Es wurde wieder ein bisschen was Neueres gesungen und optisch haben wir durch intensiven Fahneneinsatz Akzente gesetzt. Die Damen-Mannschaft ging früh mit 3:0 in Führung und man dachte alles sei gegessen, doch die Ungarinnen kamen auf 3:3 heran. Es wurde sehr eng, doch glücklicherweise setzte sich unser Team mit 4:3 durch. Nach dem Match ging es traditionell noch in ein Lokal einer bekannten Fast-Food-Kette.

Bis zum nächsten Länderspiel blieben wir nicht untätig, dazu aber später mehr. Anfang/Mitte Oktober ging es in der EM-Qualifikation weiter. Am Donnerstag, den 9. Oktober musste man auswärts gegen Moldawien in Chisinau ran. Wir Hurricanes bestritten diese Reise mit sechs Leuten. Ursprünglich waren wir acht, doch zwei mussten aus beruflichen Gründen kurzfristig abspringen. Wie auch die Fanklubs Pielachtal, Blutgruppe, Oed-Zeillern und Altheim flogen wir am Mittwoch (7.9.) von Budapest aus nach Wien und weiter nach Chisinau, weil diese Variante bizzarerweise viel billiger war. Wir kamen erst um 1:00 (8.9.) Ortszeit an. Mit Taxis ging es zum „Hotel Gloria“, das für moldawische Verhältnisse einem Luxushotel glich, aber – wie sich später herausstellen sollte – absolut geldgierig und unseriös ist. Es war überbucht, schickte Leute wo anders hin und verlangte dann noch einen höheren Preis. Außerdem erlaubten sie nur Barzahlungen, obwohl Kreditkarte locker gegangen wäre. In Moldawien selbst waren zwei Touren geplant, die von einem Österreicher organisiert wurden. Am Donnerstag besichtigten wir mit vielen anderen die Stadt Chisinau mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten. Die Tour wurde von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Unter anderem ging es auch in zwei Museen. Am Freitag fuhren wir mit anderen Österreichern nach Tiraspol in Transnistrien. Die Tour wurde ebenfalls wieder von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Zuerst haben wir uns die überwältigende Anlage von Sheriff Tiraspol angesehen. Sheriff ist das größte Unternehmen und Transnistrien und hat dadurch viel Geld und großen Einfluss. Danach gingen wir etwas essen. Dazu mussten wir extra in transnistrische Rubel umwechseln (in Moldawien selbst gibt es die „Lei“). Das Essen in einem Restaurant war okay, die Wartezeit ein Horror. Anschließend haben wir noch eine Tour durch die Stadt Tiraspol gemacht und dort einige Sehenswürdigkeiten angesehen. Zusammenfassend kann man nur sagen, dass dieser Teil von Transnistrien überhaupt nicht gefährlich und sogar schöner und gepflegter als Chisinau ist. Die Tour war ein Highlight dieser Reise! Das Match selbst war am Donnerstag. Nach der Stadt-Tour haben wir Hurricanes den dortigen Mc Donalds ausprobiert und waren von der Qualität sehr überrascht. Getroffen haben wir auch die GLBG Crew. Es war nämlich so, dass die GLBG Crew mit dem Auto (3 Personen) von Österreich nach Moldawien gefahren ist. Freundlicherweise nahmen sie für uns die Trommel, das Megaphon, die Choreo und ein paar Fahnen mit. Dafür sind wir zu großem Dank verpflichtet! Leider konnten sie nicht mit dem Auto nach Moldawien einreisen, weil das Auto auf jemand anderen gemeldet war. So mussten sie per Zug nach Moldawien fahren. Eine Wahnsinn-Tour! Von unserem Hotel aus fuhren rund 30 Österreicher mit einem 20er Bus zum Stadion. Dort bekamen wir trotz der strengen Sicherheitskontrolle alle unsere Sachen ins Stadion, womit die Vorbereitungen begannen. Wie immer gab es viel zu wenig Platz für alle Transparente, schlussendlich ging sich aber alles irgendwie aus. Leider gab es zwei Ränge, sodass sich die Österreicher aufteilten. Das war insbesondere für unsere Choreografie nicht optimal, weil dadurch mehrere Lücken im Block entstanden sind und so das Fahnenmeer nicht vollständig war. Mit Müh und Not brachten wie dennoch eine vernünftige Choreo zusammen, bestehend aus 160 Glitzerfahnen (rot und silber). Der Support war anfangs gut, flachte dann aber schnell ab. Der Rest der ersten Halbzeit war eine Katastrophe. In der zweiten Halbzeit versuchten wir die Meute zu motivieren und die Stimmung wurde wieder besser. Es wurden die bekannten Gesänge gesungen, zusätzlich gab es ein bisschen Fahneneinsatz mit kleinen Schwenkern. Außerdem kam es zu einer besonderen Situation: Vor dem Spiel wurden nämlich die Fetzen von zwei Fanklubs gezogen. Diese wurden dann während der ersten Halbzeit im gegnerischen Fansektor präsentiert, aber nicht zerstört. Die Betroffenen wollten die Fetzen unbedingt zurückholen und das gelang tatsächlich. Da die Sektoren frei zugänglich waren, konnten die beiden Fetzen aus dem gegnerischen Fansektor erbeutet werden. Hut ab! So war die Stimmung im Stadion natürlich angespannt, auch wegen dem engen Spiel. Passiert ist aber sonst nichts weiter. Die Rückreise fand für uns Hurricanes am Samstag (11.10.) statt. Die einen flogen schon um 5:05 zurück nach Wien, die anderen erst am Nachmittag.

Wenige Tage spielten wir zuhause in Wien gegen Montenegro, genauer am Sonntag, den 12., Oktober. Nach dem Sieg in Moldawien mussten auch hier drei Punkte her, aber es sollte wie erwartet ein schweres Spiel werden. Ursprünglich wollten wir Hurricanes gemeinsam mit dem Teamfanklub Pielachtal wieder eine große Choreografie machen. Allerdings wurde dieser Plan verworfen, weil der 3. Rang lange Zeit sehr dünn besetzt war und schlussendlich nicht voll wurde. Man schaute sich dann nach Alternativen um und schließlich wollte der ÖFB eine Papierschlangen-Choreografie durchführen. Hierzu wurden vom ÖFB 80 Abschussrohre in rot und weiß gekauft, die in den drei Mittelblöcken des ersten Ranges abgeschossen werden sollten. Ungewöhnlicherweise fand das Match diesmal bereits um 18:00 statt und das sogar an einem Sonntag. Wir trafen uns wie immer vor Stadioneröffnung und begannen um 16:00 mit den Vorbereitungen. Der heutige Schwerpunkt lag an einer internen Positionserweiterung. Bisher hatten wir einen Vorsänger, zwei Trommeln und drei bis fünf Fahnen im Einsatz. Gegen Montenegro stockten wir auf, sodass es zwei Vorsänger, vier Trommeln und acht Fahnen (mit intensiverem Einsatz) gab. Die Schwierigkeit bestand natürlich darin, dass die Trommeln synchron arbeiteten und die Vorsänger harmonierten. Unterm Strich war das alles ein voller Erfolg und erhöhte die Qualität in unserem Block maßgeblich. In den nächsten Heimspielen soll es so weitergehen und noch besser werden. Zur Choreografie wurden nur rasch die Abschussrohre auf die Blöcke aufgeteilt. Mehr Rohre hätten für ein dichteres Bild sorgen können, leider wurden sie auch nicht gleichzeitig abgeschossen. Eine weitere Neuheit gab es im Stadion ebenfalls: Es wurden an sämtliche Sitze kleine Tröten ausgeteilt. Man befürchtete eine starke Beeinträchtigung der Stimmung und einen Klang wie in Südafrika, doch wirklich zur Geltungen kamen sie glücklicherweise nicht. Die Stimmung selbst war durchwegs solide. Der Anfang war wie immer gut, die erste Halbzeit war ganz okay. In der zweiten Halbzeit fielen wir zunächst in ein Loch, doch gegen Ende wurde es nochmal ganz laut. Da ging sogar ungewöhnlich lange „Sieg“. Noch ist das Potential nicht ausgeschöpft, da geht noch viel mehr!

Zum Abschluss des Länderspieljahres 2014 standen noch zwei Partien an. Beide fanden zuhause im Happel Stadion statt. Das Match gegen Russland am 15. November war natürlich das brisantere und interessante der beiden. Deshalb legten wir uns wieder mächtig ins Zeug. Gemeinsam mit dem Teamfanklub Pielachtal organisierten wir wieder eine Glitzerzettel-Choreografie über die gesamte Fankurve mit einem 60x3 Quadratmeter großen Spruchband mit dem Text „VORWÄRTS ÖSTERREICH“. Das Hauptproblem bestand darin, dass das Match am Samstag war und wir damit am Freitag davor alles aufbauen mussten. Selbsterklärend haben nicht alle an einem Freitag Zeit. Insofern änderten wir unsere Strategie gegenüber der Schweden-Choreografie, denn wir rollten alle 14.000 Zettel im Vorfeld ein und verstauten diese in Kisten. Diese Rollerei erstreckte sich über einige Wochen mit mehreren internen Treffen. Schließlich konnten wir Hurricanes aber alle Zettel rechtzeitig einrollen. Das Spruchband wurde rund zwei Wochen vor dem Match von unserer Gruppe fertiggestellt. Der Choreografieaufbau fand dann am Freitag, 14.11., von 12:00 bis 17:00 im Happel Stadion statt. Insgesamt haben 16 Hurricanes-Mitglieder und 5 Pielachtal-Mitglieder in diesen Stunden fleißig gearbeitet. Gegen Russland wollten wir natürlich den mittlerweile „Standard“ vom Montenegro-Spiel mit vier Trommeln und zwei Vorsängern aufrecht erhalten. Wobei das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Zwei Neuerungen gab es dennoch: Erstens wurde im Vorfeld des Spieles eine 16-m² große Fahne von uns in Eigenregie komplett gemalt. Sie stellt nun die größte Fahne in unserem Repertoire und damit die größte Fahne in der Fankurve dar. Zweitens haben wir uns dazu entschlossen wieder ein Horn für die „Attacke“-Rufe einzusetzen, was für ein ausverkauftes Happel Stadion wohl etwas leise ist, aber für einen kleineren Rahmen ideal ist! Im Stadion bauten wir unseren Sektor auf und mussten gleichzeitig darauf achten, dass die Choreografie reibungslos ablief. Als die Zeit reif wurde, rollten wir unser Spruchband von der Mitte aus, ließen es aber noch zugeklappt. Wenige Sekunden bevor die Spieler herauskamen wurde es dann ausgeklappt. Der Wind sorgte dafür, dass es nicht immer schön zu lesen war, aber die Leute hielten es super gespannt. Stadionsprecher Andi Marek gab dann das Signal für die Choreo und die Leute hielten ihre Zettel in die Höhe. Leider gab es wieder massive Lücken in allen Blöcken, sodass die Choreografie nicht dicht genug war. Das Bild war dennoch ganz gut, aber es hätte wohl einen Hauch schöner aussehen können, wenn die anderen Stadionbesucher pünktlich gekommen wären. Der Wind beeinflusste leider auch den Fahneneinsatz. Stellenweise war daran kaum zu denken. Die Stimmung war zunächst mager. Schneller als üblicherweise fiel die Stimmung ab, möglicherweise bedingt durch die Wetterverhältnisse. Doch gerade das Mitmachen, das Bewegen wärmt! In den ersten zehn Minuten präsentierte die Blutgruppe ein Spruchband um den Nachwuchs zu begrüßen. Das Spiel blieb lange Zeit offen. Die echte Wende kam erst mit dem ersehnten Führungstor, dann gingen einige Gesänge ganz gut durch die ganze Kurve, teilweise durch das ganze Stadion. Das war dann schon sehr ordentlich. Trotzdem schlugen die Bemühungen für die „Welle“ fehl. Stimmungstechnisch war es in Summe wohl nicht das beste Spiel, aber das Ende war schon sehr gut. Mit diesem Sieg haben sich unsere Chancen zur Qualifikation maßgeblich erhöht, Frankreich 2016 wird immer realistischer.

Schließlich trat das Nationalteam noch am 18. November gegen Brasilien an. Nachdem wir bereits eine große Choreografie gegen Russland organisierten, waren unserer Kapazitäten für eine zweite Mega-Choreo kaum vorhanden. Deshalb finanzierte und plante der ÖFB diese Choreografie über die gesamte Fankurve mit den bewährten Zetteln. Damit der Aufbau selbst schneller vonstattengehen hat können wurden alle Zettel im Vorfeld eingerollt, so wie wir das gegen Russland taten. Wir boten unsere Hilfe an und rollten etwa zwei Drittel aller Zettel unter intensiven Bemühungen einiger Mitglieder ein. Den Rest rollte der ÖFB selbst ein. Die Choreografie wurde dann von den beiden Fanklubs Hurricanes und Blutgruppe am Sonntag (Tag nach dem Russland-Spiel) aufgebaut und da nur noch die Zettel in die Sitze gesteckt werden mussten ging dies ziemlich rasch. Als kleines „Dankeschön“ fand auch Teamchef Marcel Koller kurz Zeit und begrüßte uns Helfer während des Aufbaus und machte ein gemeinsames Foto mit uns. Die Choreografie war so gedacht, dass jeder Rang in rot-weiß-rote Streifen unterteilt wurde und im zweiten Rang sollte in schwarzer Schrift noch stehen „SEIT 1904“. 1904 ist das Gründungsjahr des ÖFB. Der Ansturm auf das Match war gigantisch. Das war einerseits sehr erfreulich, weil sich immer mehr Menschen für das Nationalteam begeistern, aber andererseits kamen einfach sehr viele Leute nur um Brasilien zu sehen und das wirkte sich auch auf die Stadionatmosphäre aus. Vermutlich waren dadurch auch sehr viele Leute zum ersten Mal im Stadion. Wir konnten unsere bisherige Bestmarke sprengen und brachten 235 Leute zu diesem Match. Wobei wir natürlich nicht willkürlich Karten hergaben, sondern nur Karten vergaben an Mitglieder und Mitglieder-Freunde, die das Nationalteam echt unterstützen wollten. Das Wetter ließ an diesem Tag zu Wünschen übrig. Nachdem es gegen Russland bereits sehr windig war und damit der Fahneneinsatz nur eingeschränkt möglich war, regnete es an diesem Tag in einem durch. Die ersten vier Reihen des ersten Ranges waren klitschnass. Das erschwerte einiges. Klebebänder hielten auf nassen Untergrund nicht und unser gesamtes Tifo drohte sehr nass zu werden. Bis auf die ganz großen Fahnen setzten wir aber alles ein. Die ganz großen Fahnen mussten aufgrund des Regens und des feuchten Bodens in den Taschen bleiben. Schade! Wie bei den letzten Spielen gab es wieder vier Trommeln und zwei Vorsänger, dazu eben verschiedene Fahnen bis zu 8m². Glücklicherweise ließ der Regen nach den ersten 10-15 Spielminuten nach und ließ sich nicht mehr blicken. Dies machte den Support einfacher. Grundsätzlich muss man von einem Freundschaftsspiel stimmungstechnisch weniger erwarten, als von einem Qualifikationsspiel, weil es ja um nichts geht. Wir finden jedoch, dass es gleichgültig ist, ob wir ein Freundschaftsspiel gegen San Marino oder ein WM-Finale gegen Deutschland spielen. Wenn unsere Elf, unser österreichisches Nationalteam auf dem Platz steht, dann haben sie sich verdient von den zahlreichen Fans motiviert und unterstützt zu werden. Solange sich die Spieler bemühen, sollen sich auch die Fans bemühen und zwar alle, die in der Fankurve stehen (wollen). Leider war es teilweise sogar so, dass die Brasilianer bejubelt worden sind, wenn irgendein Schmäh passierte. Das kann und darf so nicht sein. Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten wir gemeinsam mit den Fanklubs Blutgruppe, Pielachtal und SauKarln eine Doppelhalter-Fahnen-Choreografie. Und wie schon gegen Russland waren mehrere pyrotechnische Akzente in den Blöcken zu sehen.

Zum Resümee 2014: Im Januar haben wir beim ÖFB-Fanklubtreffen den Hauptsupport bis auf Weiteres übernommen. Dem folgend haben wir uns 2014 im Vergleich zu den vergangenen Jahren mächtig ins Zeug gelegt und neue Maßstäbe gesetzt. Bis auf das erste Länderspiel (Freundschaftsspiel in Klagenfurt) gab es in diesem Jahr bei jedem (!) Spiel des A-Teams eine Choreografie, auch auswärts in Tschechien und Moldawien und im weit entfernten Spielort in Innsbruck. Es gab drei große Choreografien in Wien über die komplette Fankurve C/D, zwei davon haben wir mit Pielachtal durchgeführt, bei der dritten haben wir maßgeblich mitgeholfen, sie wurde jedoch vom ÖFB finanziert und entworfen. Das viele Geld wurde gut investiert, so viele und große Choreografien gab es beim Nationalteam bisher noch nicht innerhalb eines Jahres. Damit lautet eines unserer Ziele dieses Niveau aufrecht zu halten und wenn möglich zu verbessern. Es gibt nur wenige Spiele im Jahr für das Nationalteam und bei jedem einzelnen sollte es nach Möglichkeit eine Choreografie geben. Durch die zahlreichen Aufgaben eines Hauptfanklubs musste es unsere Führung schaffen mehr Mitglieder in den aktiven Prozess einzubinden. Hier stehen wir wohl noch am Anfang, aber bereits 2014 halfen wesentlich mehr Mitglieder mit. Nur so konnten wir die bereits erwähnten Choreografien durchführen. Wir haben selbstverständlich auch wieder einige neue Mitglieder dazu bekommen. Zu Ende des Jahres standen wir bei 72 Mitgliedern. Ein uns sehr wichtiger Punkt war die Positionsergänzung. Wir haben es geschafft ab dem Montenegro-Spiel mit zwei Vorsängern und vier Trommlern aufzutreten. Das hat sehr gut funktioniert, aber es gibt noch eine Steigerung. Der Fahneneinsatz ist vorhanden, aber muss noch intensiviert werden. Das kann jedoch nur in kleinen Schritten gehen. Wir konnten 2014 neue Fanklub-Freunde gewinnen und die bestehenden Kontakte ausweiten. Die Kooperation und Zusammenarbeit mit den anderen Fanklubs ist auf dem richtigen Weg. Schließlich gilt es in Zukunft den Support zu verbessern und neue Gesänge einzuführen. Doch dies erweist sich als die schwierigste Aufgabe von allen. In einem stets ausverkauften Happel Stadion ist es mit zwei Megaphonen nicht möglich, deshalb hat sich auf diesem Sektor bisher nicht viel getan. Dennoch haben wir es 2014 geschafft durch das Auswärtsspiel in Tschechien einen einzigen (!) neuen Fangesang zu etablieren. Eine große Errungenschaft, wie wir finden.

Zusammenfassung 3. Vereinsjahr 2013

Die Wende vom alten ins neue Vereinsjahr bildete mittlerweile die schon traditionelle jährliche Generalversammlung, die am Samstag, den 24. November 2012, in Schwechat stattfand. Bei der Generalversammlung resümierte man nochmal über das vergangene Jahr, und wir machten auch die eine oder andere Veränderung im Verein: So wurden die Vereinsstatuten angepasst und der Vorstand teilweise neu besetzt. Außerdem verließen einige inaktive Mitglieder den Verein nun offiziell. Die Generalversammlung war natürlich über die aktuelle Lage mit dem ÖFB besorgt, denn immerhin aberkannte uns der Fußballbund seit Anfang November als offizieller Fanklub der Nationalmannschaft. Ein Treffen wurde deshalb stark forciert.

Dieses fand dann am Montag, den 3. Dezember 2012, im Wiener Prater statt. Der ÖFB sagte deutlich, was ihn an der derzeitigen Zusammenarbeit stört und gab uns wieder den Fanklub-Status zurück solange wir gegen die genannten Vorgaben nicht verstoßen. Insbesondere ging es um die von uns in Berichten öffentlich geäußerte Kritik gegenüber dem ÖFB, seinen Fans und seinen Sponsoren.

Bis zur ersten Hurricanes-Veranstaltung im neuen Jahr organisierte man die kommenden Spiele. Österreich muss 2013 ja fünfmal auswärts (Wales, Irland, Deutschland, Schweden, Färöer) und viermal zuhause (Färöer, Schweden, Griechenland, Irland) ran, wobei im November noch Playoff-Spiele oder Freundschaftsspiele stattfinden. Für Färöer und Schweden wurde wieder ein 2er-Abo aufgesetzt, von dem wir 74 Stück nahmen, was ziemlich genau dem letzten Abo entsprach.

Den Auftakt im neuen Jahr machte dann der Hurricanes-Skiabend am Samstag, den 19. Januar 2013 am Zau[:ber:]g. Es waren zwar weniger Mitglieder als beim letztjährigen Nachtrodeln dabei, aber trotzdem war es eine Mega-Gaude. Durch den vielen Neuschnee fanden wir hervorragende Pistenverhältnisse am Hirschenkogel vor. Abgerundet wurde der Skiabend durch einen Besuch in der Enzianhütte, die vom Capo des Teamfanklub Oed-Zeillern geführt wird.

Am Freitag, den 25. Januar, lud der ÖFB zum mittlerweile traditionellen jährlichen Fanklubtreffen in Wien ein. Neben Teamchef Marcel Koller und Generalsekretär Alfred Ludwig nahmen Vertreter von 13 Fanklubs an diesem Treffen teil. Der ÖFB lobte die positive Entwicklung im Stadion: Es gibt kaum Unruhen, keine Bengalen, die Stadien sind gut gefüllt. Zudem versucht der ÖFB durch den eigenen Fanklub „Immer wieder Österreich“ die Familien und passive Zuschauer aus der Fankurve raus zu bringen. Mehrheitlich wurde beschlossen, dass für das kommende 2er Abo die Platzaufteilung im Happel Stadion dahingehend verändert wird, dass alle Fanklubs innerhalb der drei Mittelblöcke im 1. Rang untergebracht werden. Dadurch kann zwar nicht jeder Fanklub hinter seinem Banner stehen, aber dafür sollen die Konflikte zwischen den organisierten und unorganisierten Fans gelöst werden und die Stimmung verbessert werden. Die Patriots Österreich stellen weiterhin Vorsänger und Trommler.

Zwei Tage später, am Sonntag, den 27. Januar, fand ein Hallenturnier des Teamfanklubs Pielachtal in Obergrafendorf statt. Eigentlich war das Hurricanes-Team ähnlich stark besetzt wie beim letzten Turnier am Funcourt in Fischamend, wo wir den 3. Platz holten, aber das Glück war uns nicht hold. Zwar konnte man gegen die SauKarln gewinnen und gegen Pielachtal Remis spielen, aber gegen die anderen drei Gruppengegner setzte es lediglich Niederlagen. Auch im Spiel um Platz 9 wurden wir geschlagen. Bei den Turnieren von Pielachtal lastet auf uns also weiterhin ein Fluch: in vier Turnieren war das beste Ergebnis ein 7. Platz (von 10).

Anfang Februar folgt dann auch schon das erste Länderspiel in diesem Jahr und zwar auswärts gegen Wales. An dieser Reise nahmen sieben Hurricanes teil, was die bisher stärkste Auswärtsbesetzung darstellte. De Reise war durchwegs abenteuerlich, dafür recht kostengünstig. Hinflug war am Matchtag selbst von Bratislava aus, via Mietauto ging es dann nach Swansea. Die Mannschaft bot eine desaströse Leistung, verlor gegen die Waliser mit 1:2. Auf den Rängen behielten die rund 70 Österreicher klar die Oberhand, leider war nach dem 0:2 die Motivation bei den Meisten nicht mehr vorhanden. Insgesamt waren 14 Fanklubs mit ihren Fetzen vertreten. Wir verbrachten dann noch fast zwei Tage in London, ehe es über Bratislava wieder nach Hause ging.

Einen Tag nach unserer Rückreise fand auch schon das nächste Event statt: Das Hurricanes-Team trat beim Hallenturnier des FC Southpark, einem Hobbyfußballverein aus Fischamend, an. Die Mannschaft war wiedermal gut aufgestellt und diesmal sollte es tatsächlich besser laufen. Im ersten Spiel gab es zwar noch Startschwierigkeiten, aber in der 4er-Gruppe setzten wir uns mit 7 Punkten souverän durch. Das Finale war ungemein spannend, wir lagen 1:3 zurück, kämpften uns zurück und führten wenige Augenblicke vor dem Abpfiff mit 4:3. Leider kassierten wir noch den Ausgleich und im Golden Goal mussten wir uns geschlagen geben. Trotzdem bildet dieser 2. Platz das beste Ergebnis, was das Hurricanes-Team jemals einfuhr. Rund eine Woche später waren wir zu Gast bei den SauKarln Österreich, die ihr mittlerweile fast schon traditionell Kegelturnier veranstalteten. Ohne uns vorher einzuspielen machte unser 2-er Team einen guten Eindruck, wurde Erster in Gruppe A mit nur einer Niederlage und fünf Siegen und musste im Finale gegen „Die Spasskegler“ von Gruppe B ran. Das Finale ging mit 63:79 (16 Würfe) verloren. In der „SauKarln-Bar“ ließ man den Abend dann noch ausklingen.

Bis zu den beiden Spielen im März bestellten wir neue Shirts und Aufkleber und fertigten drei neue kleine Fahnen für die kommenden Auswärtsspiele an. Das erste Bewerbsspiel in diesem Jahr war dann gegen die Färöer Inseln am Freitag, den 22. März, in Wien. Beim Fanklubtreffen im Januar wurde vereinbart, dass alle Fanklubs in den Mittelblöcken C, D und E ihre Karten beziehen, um Konflikte zwischen den organisierte und normalen Fans vorzubeugen, was im Großen und Ganzen auch gelang. Das Team gab sich gegen die Inselkicker keine Blöße, gewann mit 6:0, wobei die Führung früh erzielt wurde. Zu Beginn des Spieles machten wir gemeinsam mit ein paar anderen Fanklubs eine Doppelhalter-Fahnen-Choreo über den Block E, forcierten in weiterer Folge Akustik und Fahneneinsatz. Die Stimmung war insbesondere am Anfang recht gut. Niedrige Temperaturen, der quasi sichere Sieg („brauchen wir eh nicht mehr nach vorne zu peitschen“) sowie die ständige Wiederholung der Fangesänge führten zu einem allgemeinen Abfall der Stimmung in der Fankurve. Gegen Ende erhob sich mit drei weiteren Toren noch einmal die Stimmung, „Oh wie ist das schön“ hallte durch das Stadion.

Am Dienstag darauf traf das Nationalteam auswärts im Aviva Stadium auf Irland. Der Hauptteil der Hurricanes reiste Montagfrüh an, ein paar waren bereits Freitagabend in Dublin. Sightseeing geschah unter kalten Temperaturen und Schneefall, Montagabend konnte man im Bezirk „Temple Bar“ eine unnötige körperliche Auseinandersetzung zwischen Österreichern (!) beobachten. Der Ansturm auf das Match war riesengroß, rund 2.700 Österreicher reisten nach Irland. So viele Auswärtsfans gab es in den letzten Jahren nur in Gelsenkirchen beim 2:6. Der ÖFB organisiert erstmals sogar einen Charterflug. Die Tribüne war damit komplett voll und da es keine sinnvolle Möglichkeit gab das Banner aufzuhängen, hielten wir unseren Fetz’n über 90 Minuten. Zum Glück gab es keine Probleme mit den Ordnern, insbesondere durften alle stehen und es herrschte weitgehend freie Platzwahl im Sektor. Darüber hinaus durften wir Fahnen mitnehmen, die dann natürlich über 90 Minuten in Einsatz waren. Die Stimmung war im Großen und Ganzen sehr gut. Ein massiver Nachteil war, dass es keine Trommel und auch keinen Vorsänger gab, damit stimmte halt immer eine Gruppe was an, das dann meistens durch alle Reihen durchdrang. Trotzdem wurde es einige Male richtig laut und die Iren hatten da wirklich wenig entgegenzusetzen. Das 2:2 war nicht unbedingt das optimale Ergebnis um sich für die WM auch zu qualifizieren, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Am Samstag, den 6. April, trat das Hurricanes-Team zum dritten Mal in diesem Jahr zu einem Hallenfußballturnier an. Beim letzten in Februar konnte man mit Platz Zwei die beste Platzierung in unserer Geschichte einfahren, auch diesmal wollten wir unter die Top 3. Da mit zunehmender Mitgliederanzahl auch die Anzahl der Fußballspieler stieg, stellten wir erstmals zwei Mannschaften, die sich ganz unterschiedlich schlugen: Team I hatte in der wohl schwereren Gruppe A keine Chance, holten in vier Spielen nur zwei Punkte und landeten am letzten Tabellenplatz. Team II schlug sich in Gruppe B besser, gewann dreimal und spielte zweimal Remis, war damit Gruppenerster. Im Halbfinale musste sich Team II mit 0:1 knapp geschlagen geben und auch im Spiel um Platz 3 verloren wir mit 0:1. Damit gab es wie vor zwei Jahren wieder nur einen 4. Platz.

April und Mai sind bekanntlich die Länderspiel-freien Monate. Zur Überbrückung dieser Phase veranstalteten wir am 11. Mai ein internes Fanklubtreffen in der Luftburg im Wiener Prater. Der gesellige Abend wurde unter leichtem Regen bei diversen Attraktionen im Wurstel-Prater ausgeklungen. Bis zum WM-Qualifikationsheimspiel gegen die Schweden startete der Verkauf für die beiden September-Spiele in München und zuhause gegen Irland. Die mehr als 6.000 Karten für das Auswärtsmatch gegen Deutschland waren in Windeseile verkauft, wir selbst reservierten 160 Tickets beim ÖFB und organisierten zwei Busse. Damit konnten wir für dieses Spiel bis dato mit Abstand die meisten Hurricanes samt Freunden motivieren. Aber auch das Qualispiel gegen die Iren war recht bald ausverkauft, wobei wir auch hier einen neuen Rekord an Tickets für Heimspiele aufstellten, benötigten wir diesmal doch deutlich mehr Karten als die gewöhnlichen 75. Darüber hinaus legten wir uns im Mai eine neue 5m-Teleskopstange an, da unsere alte leider verloren ging.

Das Spiel gegen die Schweden am 7. Juni war ja im Abo mit Färöer (März) verkauft worden, die Hütte war mit 48.000 Zuschauern bum voll. Österreich zeigte an diesem Tag eine ausgesprochen gute Leistung, ging schnell 2:0 in Führung und konnte dieses Ergebnis lange Zeit nicht nur halten, sondern auch fast ausbauen. Den Schweden gelang der Anschlusstreffer zu spät, es bleib beim 2:1 für uns. Damit hatte Österreich eine ausgezeichnete Ausgangsposition (Gruppenzweiter) für den Herbst und wir katapultierten uns in der Weltrangliste nach vorne. Fantechnisch war das Spiel mit dem Heimspiel gegen Kasachstan im Oktober vergleichbar, wobei erwähnt sei, dass der ÖFB löblicherweise eine Choreografie über die gesamte Fankurve organisierte. Die Choreografie bestand aus roten und weißen Zetteln, die zu einer Österreich-Fahne angeordnet waren. Im weißen Teil der Fahne stand in schwarz noch „12. Mann“. Und unterhalb den Zetteln hing ein Spruchband mit „ G A N S L H A U T“.

Damit startete der Sommer, in dem wir traditionell an einigen Events teilnahmen. Den Auftakt machten zwei Fußballturniere im Juni. Zuerst wollten wir den 3. Platz beim jährlichen Rannersdorfer Hartplatzturnier verteidigen. Es entwickelte sich ein äußerst spannendes Turnier, wobei wir uns vor allem mit guter Defensivarbeit und kämpferische Leistung durchsetzen konnten. So stiegen wir als Gruppenzweiter (4-er Gruppe) in das Halbfinale auf, verloren dort denkbar knapp nach Verlängerung mit 1:2 gegen den Turnierzweiten. Im Spiel um Platz 3 kamen wir auf ein 2:2 in den letzten Sekunden, siegten im Penalty-Schießen mit 2:0. Damit konnten wir unseren 3. Platz vom letzten Jahr tatsächlich erfolgreich verteidigen! Das zweite Turnier war das ebenfalls jährlich stattfindende Streetsoccer-Turnier in Puchberg am Schneeberg. Leider nahmen nur sechs Mannschaften teil, womit wir im Meisterschaftsmodus insgesamt 10 Gruppenspiele bestritten und trotz einer nominell sehr guten Mannschaft nur 5. wurden. Im Spiel um Platz 5 (gegen den 6.) setzten wir uns durch, womit wir erneut keinen Stockerlplatz ergattern konnten. Die Qualität des Turnieres war sehr hoch, jedes der sechs Teams war recht stark.

Erwähnenswert von diesen Wochen ist weiters, dass Leo Windtner wieder als ÖFB-Präsident einstimmig und ohne Gegenkandidat gewählt wurde. Das Ziel des ÖFB ist jedenfalls klar: Man möchte sich langfristig in die Top 30 der Welt spielen und sich regelmäßig für Großturniere qualifizieren. Darüber hinaus ist eine Bewerbung für die EM 2020 in Europa angedacht worden.

Nach reiflicher Überlegung hat sich der Vorstand im Juni dazu entschlossen in Technik zu investieren und den Verein hinsichtlich Video & Fotos unabhängig zu machen. Unabhängig deshalb, weil wir uns bis jetzt die Geräte immer von Mitgliedern ausleihen mussten. Wir kauften uns deshalb einen hochwertigen Camcorder und eine hochwertige Spiegelreflexkamera, die die Atmosphäre im Stadion zukünftig besser einfangen sollen. Wenig später legten wir uns auch zwei neue Sticker-Motive zu.

Am 14. Juli luden die Hurricanes zum 2. Mal zum Wandertag ein. Mit 12 Leuten ging es diesmal in weniger anspruchsvolles Gelände in die Ötschergräben in Niederösterreich. Die Temperaturen waren leider etwas zu niedrig um in den Ötscherbach einzutauchen, jedoch bot ein wundervolles Panorama Erstaunen in allen Augen. Der Rückweg führte über eine sehr lange Forststraße, wobei wir über versteckte Abkürzungen mal mehr, mal weniger erfolgreich versuchten der weiten Ödnis zu entgehen. Der Wandertag war in Summe aber wieder ein voller Erfolg und wird nächstes Jahr bestimmt wiederholt werden.

Rund einen Monat später, am Samstag, den 10. August, ging es zum letzten Fußballturnier in den Sommermonaten: Zum dritten Mal gastierten wir beim Pielachtaler Beachsoccer-Turnier in Hofstetten, wo wir bisher noch keine anständige Platzierung zusammen gebracht haben. Aber das Gück war uns an diesem Tag nicht hold, zudem fehlte einfach die nötige Spielpraxis auf Sand. In der 5-er Gruppe konnten wir kein Spiel gewinnen, remisierten nur zweimal und qualifizierten uns als Vorletzter für das Spiel um Platz 7, das wir allerdings wider aller Erwartung recht deutlich für uns entscheiden konnten und damit den Platz vom letzten Jahr egalisieren konnten.

Ein paar Tage später, am Mittwoch, den 14. August, fand das traditionelle Sommerspiel, diesmal in der Red Bull Arena in Salzburg statt. Es war dies das vorläufig letzte Sommerspiel, da aufgrund des neuen Spielplanes der FIFA nur noch Doppelrunden im März, Juni, September, Oktober und November ausgetragen werden. Leider war die Anzahl der Mitglieder wegen Urlaubszeit, Bedeutungslosigkeit des Spieles und weite Anreise bescheiden. So reisten wir mit zwei Autos an, andere fuhren selbstständig oder waren bereits vor Ort. Am Ende zählten zu uns 21 Leute. Es waren natürlich auch einige andere Fanklubs gut vertreten, neben uns im Stadion standen Pielachtal und die Blutgruppe. Da der eigentliche Hauptfanklub quasi nicht vertreten war übernahmen wir nach genau einem Jahr Pause für dieses eine Spiel die Rolle des Stimmungsmachers, weil sonst tote Hose gewesen wäre. Um uns herum gab es ein Zentrum von aktiven Supportern, aber darüber hinaus ging wenig, weshalb die Fangesänge auf der anderen Seite des Stadions vermutlich nicht mehr gehört wurden. Es war schwierig darauf zu achten, dass dieselben Fangesänge nicht wieder und wieder gesungen wurden (es gibt ja nur ein knappes Repertoire), so bauten wir auch den einen oder anderen noch weniger bekannten Gesang von uns ein. Der Spielverlauf wirkte alles andere als unterstützend, nach dem Rückstand war es sehr mühsam, ab dem 0:2 dann endgültig vorbei. Trotzdem schafften wir es gegen Ende mit den treuesten Fans einen neueren Fangesang von uns über mehrere Minuten durchzusingen. Etwas anders war zu diesem Zeitpunkt sowieso unmöglich.

Bevor es zu den beiden entscheidenden WM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland und Irland ging, machten wir Hurricanes erstmals noch bei der 5. Auflage der Miesenbacher Highlandgames mit. Bei Bewerben wie Baumstammwerfen, Hindernislauf, Eierwurf, Seilziehen und Wetttrinken taten wir uns Mal besser, Mal schlechter und mussten uns lediglich ganz knapp um zwei Punkte den Erstplatzierten geschlagen geben.

Damit ging es zum „Auswärtsspiel“ in München gegen Deutschland (Freitag, 6. September). Der österreichische Auswärtssektor fasste knapp 7.000 Plätze, mindestens weitere 3.000 Österreicher beschafften sich Karten auf anderen Tribünen. Auch wir konnten eine große Nachfrage verzeichnen, brachten insgesamt 160 Karten an Mitglieder und Freunde, wobei 40 Leute separat fuhren. Für die anderen 120 organisierten wir zwei 60er Busse. Bisher haben wir in unserer noch jungen Vereinsgeschichte nie auf einen Bus zugreifen müssen, da wir bei Spielorten außerhalb von Wien fast immer um die 15-20 Leute waren und somit mit den Autos fahren konnten. Um 11:00 traten wir unsere Reise von Schwechat aus an, die Busfahrt verlief sehr vielversprechend, alles verlief wie am Schnürchen. Wir kamen genau zum richtigen Zeitpunkt in München an, die Pielachtaler waren bereits am Parkplatz und gemeinsam wollten wir zum Stadion marschieren. Es schlossen sich sofort mehrere Gruppen vom Parkplatz an, womit ein richtig großer Mob auf ganz spontane Weise zusammen gekommen ist. Hier und da hielten wir kurz an, stimmten mehrere Fangesänge an und wurden durch unsere Trommeln unterstützt. Wie auch schon beim letzten Freundschaftsspiel gegen Griechenland in Salzburg übernahmen wir wieder das Trommeln. Megaphone waren in Deutschland leider strikt verboten. Im Stadion formten wir wieder den gemeinsamen Block aus Hurricanes, Pielachtalern, Blutgruppe und SauKarln. Wir gaben unser Bestes, aber an diesem Tag war wirklich nicht viel drinnen. Die Atmosphäre war im Vergleich zu Gelsenkirchen 2011 entspannter, aber dementsprechend waren die Leute nicht so motiviert, was uns wirklich verwundert hat. Nach dem ersten Gegentor wurde die Stimmung stark gedämpft, ab dem 0:2 war sie endgültig tot. Dennoch waren wir den Deutschen, die einen solchen Support ja gar nicht besitzen, über weite Strecken akustisch überlegen. Auch optisch setzten wir wieder einige größere Fahnen ein. Unsere Leute fanden nach dem Spiel wieder recht zügig in den Bus und ohne Probleme ging es auch wieder heim – zwar ohne Punkte, aber mit einem super Event im Rucksack.

Am Dienstag darauf spielte das Nationalteam im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Irland. Die Ausgangslage zu diesem Spiel war heikel: Nach dem 2:1-Sieg über Schweden gab es noch realistische Chancen auf die WM, wenig überraschend setzte es gegen die Deutschen auswärts eine Niederlage, was bedeutete, dass Österreich gegen Irland gewinnen musste um die WM-Chancen zu wahren. Auf der Gegenseite musste auch Irland gewinnen, sonst wäre auch für sie das Kapitel WM 2014 beendet gewesen. Die Vorzeichen standen jedenfalls gut, denn im offiziellen Fanmatch gegen die Iren (also österreichische Anhänger spielten gegen irische), zu dem wir vier Leute stellten, konnte Österreich einen 2:0-Heimsieg erringen (in Dublin gab es eine 1:3-Niederlage). Nach etwas über einem Jahr übernahmen wieder wir das Trommeln und Vorsingen im Wiener Ernst Happel Stadion, nachdem wir dies ja schon gegen Griechenland in Salzburg und gegen Deutschland in München einigermaßen erfolgreich gemacht haben. Aufgrund des aktuellen Nationalteam-Hypes konnten wir außergewöhnlich viele Leute zu diesem Spiel mobilisieren, insgesamt beanspruchten wir 187 Karten, was die bisherige Bestmarke für Heimspiele von 75 um Dimensionen schlägt. Der halbe 1. Rang C/D konnte an Fanklubs vergeben werden, was eine durchaus positive Entwicklung darstellt. Das einzige Manko an diesem Abend war das Wetter, das mit Sturm und Regen für erschwerte Bedingungen sorgte. So sahen wir uns gezwungen das Filmen in der zweite Halbzeit aus Sicherheitsgründen einzustellen. Auch der Fahneneinsatz litt sehr unter diesen schwierigen Bedingungen. Vom akustischen her lief alles top, selten gab es bei Spielen des Nationalteams im Happel Stadion eine so laute und positive Stimmung. Wir verstanden es zwar nur mit den klassischen und allseits bekannten Fangesängen auszukommen, aber dennoch durch reichliche Abwechslung nicht für Langeweile zu sorgen. Darüber hinaus konzentrierten wir uns voll und ganz auf Support-Gesänge, die über 90 Minuten aufrechterhalten werden konnten. Negative Schlachtrufe gegenüber den Iren blieben zur Gänze aus. Und das ist gut so. Von den bisherigen drei Wien-Spielen in diesem Jahr, war dieses sicherlich fantechnisch das Beste. Mit dem 1:0-Sieg sind alle Chancen da, um sich für das Playoff zu qualifizieren, Österreich hat es selber in der Hand und das Duell in Stockholm im Oktober hat somit Endspielcharakter.

Vor den beiden Endspielen nahmen wir Hurricanes zum letzten Mal in diesem Jahr an einem Fußballturnier teil. Wir wurden nämlich zum Kleinfeldturnier in Schwechat am 21. September eingeladen. Unsere Mannschaft war fast identisch mit jener des Hallenfußballturniers im Februar wo wir mit dem 2. Platz die bisher beste Platzierung des Hurricanes-Teams holen konnten. Einen ähnlichen Platz haben wir uns bei diesem Turnier nicht erwartet, da die Gegner beim jährlichen Kleinfeldturnier sehr stark sind, insbesondere machen sich zwei Mannschaften (Super Smash Brothers und Athletic Simmering) traditionell Platz Eins und Zwei aus, wobei da viele, wenn nicht sogar fast ausschließlich Vereinsspieler am Werk sind, wovon in unserer Mannschaft kein einziger ist. Das Wetter brachte gelegentlich Regenschauer, der Platz war anfangs noch nass. Durch Leichtfertigkeit in der Chancenauswertung in defensive Schwächen verloren wir alle drei Gruppenspielen und mussten vorzeitig die Heimreise antreten.

Am Freitag, den 11. Oktober kam es zum Entscheidungsspiel in Schweden. Bereits der überragende 2:1-Heimsieg gegen Schweden im Juni machte dieses Spiel zu dem Entscheidungsspiel im Rennen um das Ticket für das WM-Playoff. Wir Hurricanes reisten mit insgesamt 20 Leuten in vier verschiedenen Gruppen nach Stockholm. Manche blieben übers Wochenende, andere nahmen einen Tagesflieger. Die meisten Hurricanes flogen Freitag-Früh, am Nachmittag trafen sich unsere Gruppen am bekannten Stockholm stadshus, dem Rathaus der schwedischen Hauptstadt. Wenig später ging es Richtung Stadion, das an der Grenze von Stockholm in Solna lag. Die „Friends Arena“ ist ein brandneues Stadion, wurde vor nicht einmal einem Jahr offiziell eröffnet und fasst in etwa so viele Sitzplätze wie das Ernst-Happel Stadion in unserer Bundeshauptstadt. Vor unserem Eingang trafen wir weitere Fanklubs, etwa die Pielachtaler und die Blutgruppe. Wie auch schon in den letzten beiden Monaten stellten wir wieder einen Vorsänger und Trommler (+ einige kleinere Fahnen). Es ist sicher schon eine gute Zeit her, dass bei einem Auswärtsspiel der österreichischen Nationalmannschaft ein Vorsänger mit Megaphon und ein Trommler den Block antrieben. Leider ergab die Platzzuteilung nun einmal, dass wir ziemlich am Rand des österreichischen Fanblocks (mit über 2.400 Österreicher und Österreicherinnen!) waren, was für die Stimmung gewiss nicht optimal war. Trotzdem gelang es ganz gut die Fangesänge und Schlachtrufe zu zentralisieren. Die Stimmung war okay – wenn man die ganzen Umstände betrachtet vielleicht sogar sehr gut – es war nur merkwürdig, dass trotz 1:0-Führung und damit dem quasi sicheren Playoff-Ticket aus der Kurve nicht das Maximum heraus geholt werden konnte. Beim 1:1 – was ja an und für sich immer noch ein gutes Resultat gewesen wäre – ging kaum mehr etwas, der Fanblock glich sich immer mehr der Leistung des Teams an. Mit dem späten 1:2 platzte der WM-Traum endgültig, eine große Chance für eine WM-Teilnahme wurde leichtfertig verspielt.

Das Spiel am darauffolgenden Dienstag, den 15. Oktober, gegen die Färöer, war nun bedeutungslos. Nur drei Hurricanes nahmen den abenteuerlichen Trip in Angriff. Es war einfach eine sehr teure Auswärtsreise auf eine ferne Insel, für die man sich einige Tage frei nehmen hat müssen. Das war nicht gerade die beste Einladung. Die Anreise war unterschiedlich: Einer flog gemeinsam mit ein paar Leuten vom Teamfanklub Pielachtal bereits am Dienstag, den 8. Oktober, nach Stockholm und nach dem Schweden-Match über Kopenhagen weiter auf die Färöer. Zwei andere von uns nahmen den ÖFB-Flieger am Montag-Vormittag (14. Oktober), nachdem sie zuvor Samstag-Mittag von Stockholm nach Wien heim kehrten. Unser Ein-Mann-Trupp besichtigte am Sonntag mit einem Pielachtaler (die anderen machten eine Bootsfahrt) Torshavn mit der Erkenntnis, dass es nicht viel zu sehen gab. Am Abend ging man gemeinsam auf Zechtour. Am Montag trafen wir Hurricanes uns zum ersten Mal beim Fanmatch mit anderen Fanklubvertretern gegen Färöer-Kicker. Leider machte dieses Spiel nicht Lust auf mehr, wir schlitterten in ein 0:6-Debakel, aber angeblich waren die Färöer-Kicker Vereinsspieler aus der dortigen 4. Liga… Jedenfalls waren die meisten nach dem Spiel ziemlich kaputt, womit am Abend nichts weiter los war. Am Dienstag trennten sich unsere beiden Gruppen wieder, der Pielachtal-Hurricanes-Trupp befestigte schon um 10:30 ihre Banner im Stadion. Da unser Gästeblock neben der Hauptkamera war und dort nur wenig Platz für die diversen Banner war, entschlossen wir uns unsere Fetzen hinter dem Tor auf einen Zaun zu hängen, wo sie mehr im TV-Bild waren. Die anderen beiden Hurricanes besichtigten derweil Torshavn. Zum Match fanden sich rund 200 Österreich zusammen, trotz fehlender Trommel und Megaphon war der Block in der Anfangsphase recht laut. Mit der Zeit wurde es leiser und tatsächlich kamen auch hier und da die Färinger zu Wort. Fahnen gab es leider keiner auf österreichischer Seite. Das Team fuhr einen ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg ein, doch die Freude hielt sich wegen der bitteren 1:2-Niederlage gegen Schweden in Grenzen. So hätte die Sieges-Party nach dem Spiel wesentlich besser ausfallen können. Am Mittwoch ging es für alle drei Hurricanes ohne Zwischenfälle via Kopenhagen zurück nach Wien.

In den nächsten Tagen folgte ein Hin und Her um die Vertragsverlängerung von Teamchef Marcel Koller. Der ÖFB, Die Teamspieler und auch zahlreiche Fans machten sich für den Coach stark. Am 30. Oktober verlängerte Koller seinen Vertrag. Der Schweizer erhielt einen Vertrag bis Dezember 2015 mit einer automatischen Verlängerung bis nach der EM Endrunde 2016 in Frankreich im Falle einer erfolgreichen Qualifikation des Nationalteams. Marcel Koller freut sich auf die weitere Zusammenarbeit: „Dies war, auf den Fußball bezogen, die schwierigste Entscheidung, welche ich in meiner Karriere treffen musste. Ich habe vor zwei Jahren dieses Projekt beim ÖFB begonnen und ich will es weiterführen.“

Da sich die Nationalmannschaft leider nicht in der Qualifikation durchsetzte, gab es im November statt zwei Playoff-Spielen ein freundschaftliches Länderspiel gegen die USA. Ein durchaus interessanter Gegner, war die USA zu diesem Zeitpunkt doch die Nummer 13 der Welt und für die Weltmeisterschaft in Brasilien qualifiziert. Außerdem fungierte Andreas Herzog als Co-Trainer. Dennoch lief der Kartenverkauf nur sehr mager, erst in den letzten Tagen tat sich noch einiges, das Stadion wurde doch noch halbvoll. Neben dem Trommeln, Vorsingen und Fahnenschwingen, wollten wir noch weitere Akzente setzen. Da Marcel Koller wenige Wochen zuvor seinen Vertrag beim ÖFB verlängerte, bot sich ein Spruchband an. Wir entschieden uns für den Text: “KONTINUITÄT IST DER RICHTIGE WEG – SCHÖN, DASS DU BLEIBST, MARCEL“. Natürlich musste auch ein schönes Intro her: Da die Blöcke aber sehr löchrig waren, entschieden wir uns für den Einsatz von unseren 5m²-rot-weiß-roten-Fahnen, die wir vor genau einem Jahr in Linz einsetzen wollten (dazu ist es aus diversen Gründen leider nie gekommen). Es war lange Zeit unklar wie viele Reihen besetzt sind, deshalb legten wir die Choreo nur für die ersten vier Reihen an. In den drei Mittelblöcken des ersten Ranges wurde also in zwei Reihen 30 5m²-rot-weiß-rote Fahnen geschwungen. Darunter war ein Spruchband zu lesen mit „QUALI KNAPP VERPASST – LASST DIE KÖPFE NICHT HÄNGEN“. In einer Bastel-Session einige Tage vor dem Spiel fertigten wir unter anderem auch eine neue bemalte 2m²-Fahne an, die ihre Premiere feiern sollte. Im Stadion nahmen wir die üblichen Plätze im Block E neben Pielachtal und der Blutgruppe ein. Während dem Spiel stellten sich noch die SauKarln zu uns. Die Choreo wurde erst eine Stunde vor Spielbeginn aufgebaut, das Spruchband war flott ausgerollt, doch die Verteilung der Fahnen an die Leute im ersten Rang verlangte viele Erklärungen. Obwohl bei jeder einzelnen Fahne darauf hingewiesen wurde, dass sie dort bleiben möge, wo sie nun steht und, dass sie ausschließlich bei der Choreo geschwungen werden soll, schafften es drei Fahnen auf wundersame Weise zu verschwinden. Diese rissen ein nicht zu vernachlässigbares Loch in die Choreo im Block C. Beim Betrachten des Videos wurde klar, dass jemand zwei Fahnen vom ersten Rang in den zweiten (!) Rang gebracht hatte, aber dann dort während des Spieles zu keinem einzigen Zeitpunkt geschwungen hat. Es stellt sich hier natürlich die Frage, was in den Köpfen dieser Leute vor sich geht. Die Trommeln montierten wir erstmals außen, was eine deutliche Verbesserung darstellte. Zudem setzten wir wieder viele Fahnen ein und waren damit optisch wie akustisch das Stimmungszentrum in der Kurve. Im Vergleich zu Irland im September waren die Stadionbesucher leider unmotivierter, was wohl auf das Kalenderdatum und der Bedeutungslosigkeit des Spieles zurückzuführen ist. Trotz Führung gegen einen WM-Teilnehmer (!) war die Stimmung um die 30. Minute schon sehr dürftig. Das zog sich so bis zum Ende dahin. In der 12. Minute präsentierten wir das Koller-Spruchband, leider wurde es von den Stadionbesuchern in unserem Block nicht ausreichend gespannt, andere zogen es gar demonstrativ runter oder rauf, um das Spielfeld zu sehen, womit der Text nicht einwandfrei lesbar war. Hier werden wir zukünftig besser vorgehen müssen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten wir noch ein paar Doppelhalter. Eine positive Erwähnung ist noch die Welle, die uns um die 60. Minute durch das ganze Stadion gelang.

Was lässt zusammenfassend also über das dritte Vereinsjahr sagen? In der Wende vom zweiten ins dritte Vereinsjahr hatten wir massive Probleme mit dem ÖFB, doch die Ungereimtheiten konnten im Dezember aus dem Weg geräumt werden und das Verhältnis verbesserte sich im Laufe des Jahres drastisch. Beim ÖFB-Fanklubtreffen wurde beschlossen, dass die Fanklubs in Wien zukünftig nur noch auf die drei Mittelblöcke aufgeteilt werden und dass die Patriots weiter vorsingen und trommeln werden. Doch Mitte des Jahres stellten die Patriots das ein, so halfen wir in höchster Not wieder einmal aus und stellten bis Jahresende Vorsinger und Trommler. Wir verbesserten uns von Spiel zu Spiel, in Deutschland und gegen Irland konnten hervorragende Auftritte verbucht werden. Auch gegen die USA waren wir sehr motiviert, bastelten eine Choreographie und ein Spruchband und überzeugten in weitere Folge natürlich mit Akustik und Optik. Nicht minder sei erwähnt, dass wir den Anteil der Hurricanes bei Länderspielen steigern konnten, obwohl die Mitgliederanzahl leider momentan stagniert. So waren über 30 Mitglieder auch mindestens einmal auswärts dabei und wenn man München nicht einrechnet, waren es immerhin noch 17 verschiedene Mitglieder. Mit den Mitglieder-Freunden hätte man fast nochmal so viele. So wie wir zu Marcel Kollers Verlängerung meinten „Kontinuität ist der richtige Weg“, so trifft dies auch auf die Fankurve zu.