Österreich - Slowenien, 23.3.2018 (A-Herren)
Am Freitag, dem 23. März 2018 (Spielanstoß 20:45), fand das Freundschaftsspiel gegen Slowenien im Wörtherseestadion in Klagenfurt statt. Das von Schiedsrichter Klossner (SUI) geleitete Spiel endete 3:0 durch die Tore von Alaba (15.) und Arnautovic (36. und 51.). Es waren 18.100 Zuschauer anwesend, darunter 24 Hurricanes (23 Mitglieder).
Es ist längst bekannt, dass „Heim“-Länderspiele, die nicht im Ernst-Happel-Stadion ausgetragen werden, stimmungstechnisch katastrophal sind. Zu allem Überdruss wurden zunächst alle drei „Heimspiele“ des Frühjahrs außerhalb von Wien angesetzt, dazu ein Auswärtsspiel gegen Luxemburg. Vor kurzem wurde zumindest bekannt, dass das Testspiel gegen Brasilien in Wien stattfinden wird, erfreulicherweise sogar an einem Sonntag. Denn es ist eine Sache, Länderspiele nicht in Wien auszutragen, es ist aber eine andere Sache, dann diese Spiele auch noch unter der Woche stattfinden zu lassen, was es für uns Fans sehr schwierig macht, das Team dauerhaft zu unterstützen. Für uns ein doppelter Schlag ins Gesicht. Sieht man sich den Spielkalender des heurigen Jahres an, so finden elf Länderspiele statt (die Verbände sind aufgrund der neuen UEFA-Bestimmungen verpflichtet, an jedem Termin zwei Spiele zu bestreiten), jedoch sind nur drei am Wochenende, davon sogar nur eines am Samstag. Für uns als Fangruppe, die das Team bei jedem Spiel unterstützt, wird es immer schwieriger, da die Anzahl der Spiele steigt, aber aufgrund der „Football-Week“, diese offenbar seltener am Wochenende stattfinden. Somit ist es schwierig, Länderspiele mit Beruf und Familie zu vereinbaren, da unzählige Urlaubstage und hoher finanzieller Aufwand in Kauf genommen werden müssen. Den anderen Stadionbesuchern kann es grundsätzlich egal sein, weil sie zum Spiel gehen, wenn es in der Nähe stattfindet und es zeitlich passt. Dass aber automatisch weniger Fans ins Stadion kommen, weil es dann doch für viele Fans werktags zu mühsam ist, ist den Granden wohl nicht klar. Jedenfalls reiben sich die TV-Partner die Hände, weil man in der „Football-Week“ mehr Spiele vermarkten kann und somit mehr Werbefläche und hohe Einschaltquoten hat. Dass dann aber die Stimmung im TV nicht mehr rüberkommt, weil es gar keine mehr gibt, da die aktiven Fangruppen nicht mehr in der Lage sind, diesem Stuss zu folgen, hat keiner Bedacht. Aber hier helfen Werbefähnchen und Klatschpappen aus. Somit müssen mehr Länderspiele am Wochenende stattfinden, etwa fixe Spieltermine am Samstag und am Mittwoch, sodass zumindest die Hälfte aller Spiele am Samstag stattfinden. Hingegen sind Spieltermine wie im Herbst – im September Donnerstag und dann Dienstag bzw. im Oktober Freitag und dann Dienstag – eine Frechheit sondergleichen. Diesem Umstand mussten wir aufzeigen und fertigten einige Tage vor dem Match ein zweizeiliges Spruchband an.
Für die meisten Hurricanes ging es am Freitag nach der Arbeit auf zur Reise nach Klagenfurt. Leider umfasste unsere Gruppe nur 24 Personen, was unter den gegebenen Rahmenbedingungen aber auch irgendwo verständlich ist: Klagenfurt, Werktag, sinnloses Testspiel, maue Temperaturen. Einige Hurricanes reisten individuell an, die anderen fuhren gemeinsam mit einem Bus. Dieser startete um 14:00 in Schwechat. Wir kamen relativ gut voran, aber trafen aufgrund kleinerer Verzögerungen erst um ca. 19:30 beim Stadion ein. Zu diesem Zeitpunkt war das Stadion bereits seit 15 Minuten geöffnet. Wir positionierten uns in der Mitte des ersten Ranges und staunten nicht schlecht, als der erste Rang fast komplett leer blieb. Hingegen war der zweite Rang recht voll und auch die Längsseiten waren passabel gefüllt. Wir haben es zwar schon im Vorfeld gewusst, aber nun waren die ca. 170 Personen der Fanklubs tatsächlich auf sich alleine gestellt. Zu Beginn präsentierten wir Doppelhalter, Fahnen und Schals. Der Support gestaltete sich mau. Hervorstechend war jedoch ein intensiver Fahneneinsatz, auch der anderen Teamfanklubs. Wir gaben neuere wie ältere Gesäge zum Besten. Das Klagenfurter Publikum zeigte sich prinzipiell unbegeistert und gab sich bei keinem der „Steht auf für unser Österreich“ die Mühe – selbst bei österreichischer Führung, welche David Alaba in der 15. Minute mit einem direkten Freistoßtor erreichte. Um die 25. Minute präsentierten wir das eingangs erwähnte Spruchband mit dem Text „8 VON 11 SPIELEN WERKTAGS, DAS SPRICHT BÄNDE. WIR FORDERN MEHR SPIELE AM WOCHENENDE!“. Vor der Pause erhöhte Arnautovic auf 2:0 und kurz nach der Pause auf 3:0. Österreich war die klar bessere Mannschaft und erarbeitete sich zahlreiche Chancen in diesem Match. Sportlich betrachtet war dieses Spiel wieder ein Schritt nach vorne. Allerdings ließ sich die Mannschaft nach dem Schlusspfiff ungewöhnlich viel Zeit und zu allem Ärger marschierte sie dann gemütlich zuerst (!) die Längsseite entlang, applaudierte und mühte sich erst zum Schluss zur Fankurve, wo sie fast einfach vorbeiging, aber dann doch von ein paar vernünftigen Spielern wachgerüttelt wurde. Unfassbar. Wir ließen keine Zeit verstreichen und verließen Klagenfurt ehestmöglich. Um ca. 3:00 und nach einer fast durchgängigen Fahrt erreichten wir wieder Schwechat.