Österreich - Schweden, 6.9.2018 (A-Herren)
Am Donnerstag, dem 6. September 2018 (Spielanstoß 20:45), fand das Freundschaftsspiel gegen Schweden in der Generali-Arena in Wien statt. Das von Schiedsrichter Gil (POL) geleitete Spiel endete 2:0 durch die Tore von Helander (11./ET) und Alaba (64.). Es waren 11.100 Zuschauer anwesend, darunter 95 Hurricanes (46 Mitglieder).
Durch das neue Länderspiel-Konzept der UEFA mit der Einführung der Nations-League war der ÖFB verpflichtet vor dem Auswärtsspiel gegen Bosnien ein Freundschaftsspiel anzusetzen. Man entschied sich für die spielfreien Schweden, jedoch war das Happel-Stadion am besagten Donnerstag bereits durch den Vienna Business Run blockiert. Aufgrund dessen wurde als Spielort die erneuerte Generali-Arena in Wien-Favoriten gewählt, was bei uns, wie vielen anderen Teamfanklubs Kopfschütteln auslöste. Insgesamt war die Auswahl der Spielorte im Kalenderjahr 2018 bisher mit einmal Happel, zweimal Klagenfurt, einmal Innsbruck und einmal Favoriten für uns ein Schlag ins Gesicht und stellt die Fanbasis des Nationalteams vor große Probleme. Durch einen permanenten Spielortwechsel ist es nicht möglich, dass sich das Nationalteam eine treue Fanbasis aufbaut, die dann auch zu jedem Spiel kommt. Gerade das Gegenteil ist der Fall: Man kann nur diejenigen Fans anziehen, die gerade in der Umgebung sind und soviel Zeit, Geld und Lust haben, sich das Nationalteam anzusehen. Dabei fehlt jedoch jede Verbundenheit und der Zuschaueransturm hängt vor allem von dem Gegner und der Bedeutung des Spiels ab, aber auch von dem Spieltag und der Anstoßzeit. Erschwerend kommen die derzeitigen Kartenpreise hinzu, die gewiss viele Fans abschrecken. In dieser Hinsicht konnte auch leider die Euphorie der EM 2016 nicht genutzt werden! Die Spiele gegen Deutschland und Brasilien waren klarerweise voll, jedoch vermisste man speziell gegen Brasilien trotz der Mega-Kulisse einen ansehnlichen Support. Bei Bewerbs- oder Freundschaftsspielen gegen Nicht-Topnationen lockt das Nationalteam die ca. 10.000-15.000 „Event-Zuschauer“ an, darüber hinaus kommen die wenigen hundert treuen Nationalteam-Begleiter, denen das Team mehr als nur am Herzen liegt und stets alle Mühen auf sich nehmen, um dem Nationalteam diese Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Daher kann es von unserer Seite nur eine Botschaft geben: ALLE Heimspiele müssen im Happel-Stadion stattfinden! Das Nationalteam braucht ein zu Hause, damit sich eine Fanbasis aufbauen kann und das ist nun mal das Happel-Stadion.
Die Planungen für dieses Spiel starteten erst wenige Wochen vorher und somit war lange Zeit nicht klar, wie das Ganze ablaufen sollte, speziell wie mit der Osttribüne umgegangen wird. Für uns war die Osttribüne keine Option, vernünftigerweise wurde entschieden, dass die Teamfanklubs im zweiten Rang auf der Westtribüne Platz nehmen, während die Osttribüne nur für die Austria-Familie reserviert sein sollte. Auch alle Graffitis wurden im Vorfeld von der Austria abgedeckt. Der zweite Rang wurde gewählt, weil im ersten Rang die Notausgänge das Aufhängen der Transparente erschwert hätte, außerdem ist die Akustik oben besser. Der Kartenverkauf gestaltete sich trotz tausender Sponsorenkarten aus den oben genannten Gründen sehr mau, weshalb an eine Choreografie nicht zu denken war. Auch die Tonanlage war wegen des zu geringen Zuschaueraufkommens keine Option. Daher koordinierten wir den Support mit Megaphonen und natürlich Trommeln. Vor Spielbeginn wurden mit Junuzovic, Ivanschitz, Pogatetz und Harnik offiziell vier langjährige Teamspieler verabschiedet, gleichzeitig wurde ein ÖFB-Legendenklub ins Leben gerufen. Der Verabschiedungszeitpunkt war sehr überraschend, da die Spieler teilweise schon sehr lange nicht mehr aktiv beim Nationalteam waren.
Zu Spielbeginn präsentierten wir gemeinsam mit anderen Teamfanklubs eine Doppelhalter-Fahnen-Schal-Parade, die ein nettes Bild ergab. Der Support gestaltete sich aufgrund der bescheidenen Anzahl an Supportern durchwachsen und war nur wenig besser als der Support in den Bundesländern. Nach fünf Spielminuten zeigten wir ein gemaltes Banner mit der Botschaft „HEIMSPIELE NUR IM HAPPEL-STADION!“. Darauf war auch das Happel-Stadion gemalt. Wir ließen es zehn Minuten über die Transparente hängen um die Botschaft in die Köpfe aller Leute einsickern zu lassen. Zusätzlich stimmten wir die Schlagworte „Nur im Happel sind wir zuhause“ an. Der optische Einsatz von Fahnen und Doppelhaltern gestaltete sich in unseren Reihen sehr gut. Auf dem Spielfeld tat sich wenig. Nach einer Flanke von Alaba prallte der Ball von einem Schweden ins eigene Tor ab. Österreich konnte die Führung ohne Probleme verwalten. In der zweiten Halbzeit nahmen beide Mannschaften mehr Fahrt auf, Alaba erzielte schließlich das 2:0, womit das Match entschieden war. Wir verteilten Konfetti und Wurfrollen an die Personen in den ersten Reihen, welche wir in der 60. Minute gemeinsam mit unseren „ÖSTERREICH“-Doppelhaltern einsetzten und ein ansprechendes Bild ergaben. Die besagten Doppelhalter hatten wir schon seit fünf Jahren nicht mehr in Aktion gesehen und riefen nostalgische Gefühle hervor. Ab der 80. Minute zeigten wir noch einmal das Spruchband bzgl. des Happel-Stadions, damit es auch alle Spieler und der gesamte Betreuerstab nach Spielende sehen. Bezeichnend für die Kulisse war das sofortige Verschwinden nahezu aller Stadionbesucher nach Abpfiff, weshalb nur wenige treue Begleiter wie wir den Sieg mit den Spielern feierten. Fazit: HEIMSPIELE NUR IM HAPPEL-STADION!