Auftritte

Österreich - Nordmazedonien, 16.11.2019 (A-Herren)

Am Samstag, dem 16. November 2019 (Spielanstoß 20:45), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Oliver (ENG) geleitete Spiel endete 2:1 durch die Tore von Alaba (7.) und Lainer (48.) sowie Stojanovski (90.+3). Es waren 41.100 Zuschauer anwesend, darunter 330 Hurricanes (78 Mitglieder).

Österreich war die erfolgreiche Qualifikation zur Euro 2020 fast nicht mehr zu nehmen. In den letzten beiden Spielen gegen vermeintliche „Underdogs“ musste nur ein einziger Punkt erreicht werden. Daher konnte man so gut wie sicher damit rechnen, die Teilnahme an der EM beim Heimmatch fixieren zu können. Der Kartenverkauf zog sich dahin. Schlussendlich war das Stadion bis auf den 3. Rang Sektor A/F sehr gut gefüllt. Begünstigend kamen der Samstags-Spieltermin und das milde November-Wetter. Dennoch hätte man mit angepassten Kartenpreisen oder geeigneten Aktionen das Stadion eventuell ganz voll machen können. Wir mussten gleich nach dem Sieg über Slowenien die Choreografie für das letzte Heimspiel entscheiden und riskierten für drei Ränge zu planen. Für die mögliche erfolgreiche Qualifikation kramten wir eine Idee aus dem Jahr 2015 heraus. Die Umsetzung dieser Choreografie wurde aufgrund der Komplexität und der Details immer wieder verschoben. Bis zum November-Länderspiel blieb nicht viel Zeit und da alle Materialien, welche einen deutlich vierstelligen Euro-Betrag ausmachten, erst besorgt werden mussten, mussten die knapp 14.000 Zettel in nur rund einer Woche eingerollt werden. Davor wurden in mehreren Treffen ein Schiff, zwei Traktoren und der Stephansdom gemalt und das extrem riesige Choreo-Spruchband sowie ein transparentes Spruchband für die Aftershow-Choreo angefertigt. Wenige Tage vor dem Match wurden die neuen Auswärtsdressen präsentiert, die auf geteilte Meinungen stießen und Fragen auf das Zustandekommen der Farbe mintgrün heraufbeschworen. Da dann entschieden wurde, dass Österreich mit den gewöhnungsbedürftigen Dressen auch noch daheim auftreten soll, löste das bei uns ein solches Unverständnis aus, sodass wir in der Spontanaktion ein zweizeiliges Spruchband drei Tage vor dem Match anfertigten.

Die umfassenden Choreovorbereitungen gipfelten in einem zweitägigen Aufbau. Am Freitag-Nachmittag wurden die Banden in der Fankurve passend, aber in ungewohnten Farben grün, hellblau, grau und schwarz abgeklebt. Am Samstag folgte ab Vormittag die größere Herausforderung, die Zettel nach Muster zu stecken. Weiterhin wurde in den drei Mittelblöcken des ersten Rangs die Aftershow-Choreo mit Überziehleibchen und Wurfrollen vorbereitet. Das Schiff und die Traktoren wurden mit einer ausgeklügelten Stangenkonstruktion befestigt, sodass sie wie ein riesiger Doppelhalter hochgehalten werden konnten.

Freitags und Samstag zeigte sich immer wieder der Wind, doch vor großen Wetterkapriolen blieben wir zum Glück verschont. Knapp vor Spielbeginn begann es zu regnen, doch das tat unseren Bestrebungen keinen Abbruch. Die Fankurve füllte sich überraschend früh. Da wir damit rechneten, dass beim Einlauf der Mannschaften zu viele Lücken im Sektor sind und es entscheidend war, dass möglichst alle Plätze besetzt sind, verschoben wir die Choreografie im Vorfeld zu Beginn der österreichischen Bundeshymne. Der Gedanke war insofern nicht fern, da die Hymne als Inspiration für die Choreo diente. Das Spruchband entklappte sich und man las „LAND DER BERGE, LAND AM STROME, LAND DER ÄCKER, LAND DER DOME!“ In der Mitte war groß der Stephansdom als Vertreter der Dome gemalt. Auf Kommando gingen die knapp 14.000 Zettel hoch und bildeten die von der Hymne beschriebene Landschaft: Im ersten Rang Äcker und Wiesen, im zweiten Rang Berge, aus denen ein Fluss entsprang der im ersten Rang zu einem Strom wurde und im dritten Rang die mit Schnee bedeckten Bergspitzen unter dem blauen Himmel und einigen Wolken. Das vier Meter hohe Schiff fuhr den Strom entlang, während auf den Äckern zwei drei Meter hohe Traktoren pflügten. Die Choreo war ein voller Erfolg und bildet einen Meilenstein für Choreografien in Österreich!

Zur Verbesserung des Supports hangen wir heute die Trommeln innen auf, damit der Klang stärker in den Fanblock durchdrang. Von Beginn weg konnte man wieder überzeugen. Das Team erwischte einen Blitzstart mit einem Tor in der 7. Minute und stellte die Weichen damit früh auf Sieg. Es folgte ein solider Support, der von zwei Spruchbändern unterbrochen wurde. Zunächst schickte die Blutgruppe Willkommensgrüße an Paul. Etwas später folgte unser Spruchband „ROT-WEIß-ROT, DAS SIND DIE FARBEN, DIE WIR ALLE STOLZ IM HERZEN TRAGEN!“. Dabei war das Wort „DAS“ in türkis mit schwarzem Rand gehalten und sollte auf das neue Trikot anspielen. Die Mannschaft war in der ersten Halbzeit spielbestimmend, konnte die Chancen aber nicht nützen, um den Sack vorzeitig zuzumachen. Doch prompt nach Seitenwechsel folgte das erhoffte 2:0 und bis Spielende blieb das Geschehen unter Kontrolle, abgesehen vom gegnerischen Ehrentreffer in der Nachspielzeit. Der Support schlief in der zweiten Halbzeit etwas ein, ehe man mit einer Welle versuchte, wieder mehr Schwung reinzubringen. Diese zog sich mehrere Male durch das Stadion. Schließlich wurden neben Sieg-Chören auch „Europa, wir kommen“ und „EM, EM, wir fahren zur EM“ zum besten gegeben. Das Team feierte am Rasen mit obligatorischen Bierduschen und bedankte sich mit einer Ehrenrunde beim Publikum. Schließlich kam die Mannschaft zur Kurve, wo bereits das Banner „EUROPA, WIR KOMMEN“ mit durchsichtigen Buchstaben vorbereitet wurde. Dieses wurde direkt vor den Fans in der 1. Reihe gehalten. Dahinter zogen sich die Leute rote und weiße Überziehleibchen an, ehe auf Kommando rote und weiße Wurfrollen nach vorne geschossen wurden. Das Spruchband und damit der Sichtschutz gingen herunter, wodurch Team und Fans sich zum ersten Mal sahen und enthusiastisch jubelten. Es folgten noch ein paar Chöre. Dieser Abend wird ewig in Erinnerung bleiben! Er war magisch!