Moldawien - Österreich, 9.10.2014 (A-Herren)
Am Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (Spielanstoß 21:45 Ortszeit), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien im Stadion Zimbru in Chisinau statt. Das von Schiedsrichter De Sousa (POR) geleitete Spiel endete 1:2 durch die Tore von Dedov (27./Elfmeter) sowie Alaba (12./Elfmeter) und Janko (51.). Es waren 9.000 Zuschauer anwesend, darunter 6 Hurricanes (6 Mitglieder).
Im Jahr 2014 bestreitet das österreichische Nationalteam nur ein Auswärtsspiel in der laufenden EM-Qualifikation. Der Gegner hieß Moldawien und es war das zweite Qualifikationsmatch. Nach dem 1:1 gegen Schweden waren hier drei Punkte Pflicht. Wenn man in Moldawien nicht gewinnt, braucht man nicht über eine EM-Teilnahme sprechen. Das Spiel wurde wie erwartet schwer, aber der Sieg gelang letztendlich doch noch.
Wir Hurricanes bestritten diese Reise mit sechs Leuten. Ursprünglich waren wir acht, doch zwei mussten aus beruflichen Gründen kurzfristig abspringen. Das Angebot der Flüge nach Moldawien war verständlicherweise nicht sehr umfassend und die Fluggesellschaften haben sich da etwas Bizarres ausgedacht: Ein Direktflug von Wien nach Chisinau und retour kostete über 500€. Flog man aber über Budapest nach Wien und dann mit derselben Maschine wie zuvor nach Chisinau und retour ebenfalls wieder über Wien und dann Budapest, so zahlte man nur zwischen 100€ und 250€ (je nach Buchungsdatum). Also nahmen wir, wie auch die Fanklubs Pielachtal, Blutgruppe, Oed-Zeillern und Altheim, diese umständliche, aber günstigere Variante. Somit ging es am frühen Mittwochnachmittag (7.9.) mit dem Auto nach Budapest und dann mit dem Flieger zurück nach Wien. Dort trafen wir die zuvor genannten Fanklubs. Am späten Abend flogen wir dann Richtung Moldawien und kamen erst um 1:00 (8.9.) Ortszeit an. Mit Taxis ging es zum „Hotel Gloria“, das für moldawische Verhältnisse einem Luxushotel glich, aber – wie sich später herausstellen sollte – absolut geldgierig und unseriös ist. Da wir zwei Zimmer gebucht hatten, das Hotel aber scheinbar überbucht war, boten sie uns an, in ein „Partnerhotel“ Bella Donna zu übersiedeln (das betraf auch einige andere Österreicher). Zahlen musste man aber im Gloria und dort war der Preis natürlich höher (weil mehr Luxus). Bei uns kam es jedoch zu einem Fehler der Rezeption, sodass wir das Zimmer im Hotel Bella Donna vorerst nicht gezahlt haben. Überhaupt erlaubte man nur Barzahlung, obwohl die Möglichkeit für Kreditkarten definitiv vorhanden war. Die Preise waren auch nicht die niedrigsten. Jedenfalls haben unsere Leute dann später im anderen Hotel den rechtmäßigen Preis gezahlt und daraufhin waren die im Gloria sauer, sodass sie Stornogebühren von 70€ verlangt haben (mit der Begründung, dass wir nie dort waren …).
In Moldawien selbst waren zwei Touren geplant, die von einem Österreicher organisiert wurden. Am Donnerstag besichtigten wir mit vielen anderen die Stadt Chisinau mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten. Die Tour wurde von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Unter anderem ging es auch in zwei Museen. Am Freitag fuhren wir mit anderen Österreichern nach Tiraspol in Transnistrien. Die Tour wurde ebenfalls wieder von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Zuerst haben wir uns die überwältigende Anlage von Sheriff Tiraspol angesehen. Sheriff ist das größte Unternehmen und Transnistrien und hat dadurch viel Geld und großen Einfluss. Es gibt dort drei Stadien, acht Trainingsplätze und jede Menge Gebäude (Akademie, Unterkünfte, Schwimmbad, medizinisches Zentrum, Kantine, Tennishalle etc.). International ist Sheriff Tiraspol jedoch kaum was gelungen. Danach gingen wir etwas essen. Dazu mussten wir extra in transnistrische Rubel umwechseln (in Moldawien selbst gibt es die „Lei“). Das Essen in einem Restaurant war okay, die Wartezeit ein Horror. Anschließend haben wir noch eine Tour durch die Stadt Tiraspol gemacht und dort einige Sehenswürdigkeiten angesehen. Zusammenfassend kann man nur sagen, dass dieser Teil von Transnistrien überhaupt nicht gefährlich und sogar schöner und gepflegter als Chisinau ist. Die Tour war ein Highlight dieser Reise!
Das Match selbst war am Donnerstag. Nach der Stadt-Tour haben wir Hurricanes den dortigen Mc Donalds ausprobiert und waren von der Qualität sehr überrascht. Getroffen haben wir auch die GLBG Crew. Es war nämlich so, dass die GLBG Crew mit dem Auto (3 Personen) von Österreich nach Moldawien gefahren ist. Freundlicherweise nahmen sie für uns die Trommel, das Megaphon, die Choreo und ein paar Fahnen mit. Dafür sind wir zu großem Dank verpflichtet! Leider konnten sie nicht mit dem Auto nach Moldawien einreisen, weil das Auto auf jemand anderen gemeldet war. So mussten sie per Zug nach Moldawien fahren. Eine Wahnsinn-Tour! Von unserem Hotel aus fuhren rund 30 Österreicher mit einem 20er Bus zum Stadion. Dort bekamen wir trotz der strengen Sicherheitskontrolle alle unsere Sachen ins Stadion, womit die Vorbereitungen begannen. Wie immer gab es viel zu wenig Platz für alle Transparente, schlussendlich ging sich aber alles irgendwie aus. Leider gab es zwei Ränge, sodass sich die Österreicher aufteilten. Das war insbesondere für unsere Choreografie nicht optimal, weil dadurch mehrere Lücken im Block entstanden sind und so das Fahnenmeer nicht vollständig war. Mit Müh und Not brachten wie dennoch eine vernünftige Choreo zusammen, bestehend aus 160 Glitzerfahnen (rot und silber). Der Support war anfangs gut, flachte dann aber schnell ab. Der Rest der ersten Halbzeit war eine Katastrophe. In der zweiten Halbzeit versuchten wir die Meute zu motivieren und die Stimmung wurde wieder besser. Es wurden die bekannten Gesänge gesungen, zusätzlich gab es ein bisschen Fahneneinsatz mit kleinen Schwenkern. Außerdem kam es zu einer besonderen Situation: Vor dem Spiel wurden nämlich die Fetzen von zwei Fanklubs gezogen. Diese wurden dann während der ersten Halbzeit im gegnerischen Fansektor präsentiert, aber nicht zerstört. Die Betroffenen wollten die Fetzen unbedingt zurückholen und das gelang tatsächlich. Da die Sektoren frei zugänglich waren, konnten die beiden Fetzen aus dem gegnerischen Fansektor erbeutet werden. Hut ab! So war die Stimmung im Stadion natürlich angespannt, auch wegen dem engen Spiel. Passiert ist aber sonst nichts weiter.
Die Rückreise fand für uns Hurricanes am Samstag (11.10.) statt. Die einen flogen schon um 5:05 zurück nach Wien, die anderen erst am Nachmittag. Die Reise war sicher denkwürdig. Wir haben viel gesehen und viel erlebt. Das Match war etwas Besonderes, außerdem konnte man die Kontakte zu den anderen Fanklubs pflegen.