Zusammenfassung 4. Vereinsjahr 2014
Wie bereits in den letzten beiden Jahren bildete unsere jährliche Generalversammlung den Abschluss des Vereinsjahres. Sie fand in denselben Lokalitäten wie die beiden letzten Male statt und war durchwegs ein voller Erfolg. Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte kamen mehr als die Hälfte der Mitglieder, unterm Strich waren es rund 60% der Mitglieder (31 von 53). Mit verschiedenen Präsentationen resümierten wir über das ereignisreiche dritte Jahr und definierten die Ziele im neuen, vierten Jahr. Außerdem wurde eine Position im 6-er Vorstand neu besetzt.
Da die Restartikel in unserem Fanshop bei der Deutschland-Busfahrt erfolgreich verkauft werden konnten, sahen wir uns Ende 2013 auch nach neuem Material um. Der oft geäußerte Wunsch einer eigenen Hurricanes-Jacke wurde endlich realisiert, zudem kauften wir uns Poloshirts und eine zweite Auflage der Weste. Qualitativ war die Ware wie immer top, wie Hurricanes sind nun schon für alle Jahreszeiten bestens gerüstet.
Nur drei (inaktive) Mitglieder verließen den Verein im Übergang zum vierten Vereinsjahr. Bis zum ersten Länderspiel konnten jedoch schon wieder vier neue Mitglieder gewonnen werden. Weshalb wir weiterhin bei rund 50 aktiven Mitgliedern zum Auftakt des Jahres standen. Es ist ein großes Ziel zu wachsen. Jedoch wollen nicht willkürlich irgendwelche Leute aufnehmen, sondern nur jene, die die Ideale und Vorstellungen unseres Fanklubs teilen.
Die Winterpause wurde zum Basteln genutzt. Grundsätzlich wollen wir von nun an regelmäßig Bastel-Sessions (für Fahnen, Doppelhalter, Spruchbänder, Choreos) abhalten, bei dem alle unsere Mitglieder willkommen sind. Einerseits soll dadurch ermöglicht werden, dass sich die Mitglieder öfters begegnen und besser kennen lernen und andererseits sollen die Mitglieder in die Künste der Tifo-Produktion eingeschult werden. In den Bastel-Sessions wurden zu Beginn des Jahres auch zwei große, bemalte neue Fahnen (15m² und 8m²) gefertigt.
In der Winterpause gibt es traditionell auch das eine oder andere Hallenturnier. Am 25. Januar lud der Teamfanklub Pielachtal zu einem Turnier mit 12 Mannschaften in Obergrafendorf ein. Da wir uns endlich einmal gut präsentieren wollten bei einem Turnier der Pielachtaler, hielten wir eine Woche zuvor, am 19. Januar, ein Hallentraining mit zahlreicher Beteiligung der Hurricanes-Mitglieder & Friends ab, doch die Wende brachte das nicht. Mit einer nominell gut aufgestellten Mannschaft bekamen wir es in der Gruppenphase mit einigen bekannten Gesichtern zu tun: Pielachtal, SauKarln, Juventus Urin, Cest la Vie und Partygeile Jungs. In der Gruppe wurden wir nur Fünfter und bekamen wir es im Spiel um Platz 9 mit den Freaks Hofstetten zu tun. Wir waren spielerisch überlegen und führten sehr lange mit 1:0, doch verabsäumten es den Sack zuzumachen. In der letzten Sekunde kassierten wir das 1:1, damit ging es in das Penalty-Schießen. Nachdem auf beiden Seiten alle fünf Schützen trafen, wurde der Schusspunkt weiter nach hinten verlegt und der erste Schütze von uns vergab, während die Freaks trafen, 6:7 nach Elfmeterschießen.
Am Vorabend, am Freitag, den 24. Januar, lud der ÖFB zum jährlichen Fanklubtreffen unter anderem wieder mit Teamchef Marcel Koller, für den die Fans immer ein wichtiger Bestandteil eines Länderspieles sind. Was waren die wichtigsten Punkte? Der ÖFB empfindet die Entwicklung als positiv. Sowohl zuhause als auch auswärts kommen immer mehr Fans mit. Gleichwohl soll angestrebt werden, dass die Fanklubs größere Kontingente beanspruchen, damit die ewigen Konflikte zwischen den organisierten Fans und den normalen Zuschauern beendet werden können. Wir Hurricanes werden bis auf Weiteres Vorsingen und Trommeln und sind damit der Ton-angebende Fanklub ("Hauptfanklub"). Zukünftig soll es nicht mehr zu Situationen wie in Schweden oder Deutschland kommen, wo wir ganz am Rand des österreichischen Fanblocks waren. Wir werden mehr in die Mitte wandern (zumindest auswärts), außerhalb von Wien sind wir bereits ziemlich mittig und in Wien bleiben wir vorerst, wo wir sind. Dadurch können wir ein besseres Sprachrohr für die Kurve sein.
Im Laufe des Januars und Februars wurden auch die nächsten Gegner bekannt: Am 5. März soll die Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen Uruguay in Klagenfurt bestreiten. Am 30. Mai geht es gegen Island in Innsbruck und am 3. Juni gegen Tschechien auswärts in Olmütz. Auch die Auslosung für die bevorstehende EM-Qualifikation in Frankreich mit erstmals 24 teilnehmenden Mannschaften stand am 25. Februar am Programm. Es wurde schlussendlich eine Gruppe mit Russland, Schweden, Montenegro, Moldawien und Liechtenstein. Aufgrund der Zentralvermarktung finden die Quali-Spiele nun teilweise auch am Wochenende statt, was für uns und alle anderen Fans der österreichischen Nationalmannschaft eine sehr positive Entwicklung darstellt.
Vor dem ersten Ländermatch standen noch zwei Punkte am Programm. Zunächst veranstalteten wir am Samstag, den 8. Februar einen Rodel-Abend am Zauberberg. Wir Hurricanes waren bereits vor zwei Jahren am Zauberberg Nachtrodeln. Damals waren wir jedoch nur 12 Leute und es war durch viel Neuschnee ein mörderischer Abend. Diesmal verdoppelte sich die Teilnehmerzahl auf 25, wobei leider kurzfristig noch ein paar Leute abgesagt haben. Die Piste war in einem akzeptablen Zustand. Es gab wieder mehrere Hügel, die die Fahrt holpriger machten. Unterhalb der Enzianhütte, wo wir an diesem Abend auch die beiden Capos von der Blutgruppe und Oed/Zeillern trafen, war der Schnee leider schon sehr nass und deshalb blieb man oft stecken. Schneefall gab es keinen, eine Schibrille war trotzdem sehr vorteilhaft. Diesmal waren die Hurricanes generell besser gerüstet. Viele Hurricanes blieben dann noch in der hoffnungslos überfüllten Zauberbar.
Eine Woche später, am Samstag, den 15. Februar folgten wir der Einladung der SauKarln Österreich zum jährlichen Kegelturnier. Letztes Jahr erreichten wir mit einem Team den tollen zweiten Platz. Diesmal versuchten wir mit zwei Teams ein ähnliches Resultat zu erreichen. Die Auslosung ergab, dass sich unsere beiden Teams in derselben Gruppe befanden. Der Teamfanklub Pielachtal war unterdessen in der anderen Gruppe. Zu Beginn fehlten noch ein paar Teams, diese waren rund eine Stunde nach Turnierbeginn doch noch anwesend. So musste das eine oder andere Spiel nach hinten verschoben werden. Wir landeten in der 6-er Grupp auf den Plätzen drei und vier. In den Platzierungsspielen wurde Hurricanes I mit 24:25 von den Whiskeys knapp besiegt (Platz 8), Hurricanes II gewann jedoch knapp mit 27:26 gegen Des sog I da ned (Platz 5).
Am Mittwoch, den 5. März, fand dann das erste Länderspiel in diesem Kalenderjahr statt: Österreich-Uruguay. Es sollte für uns die dritte Reise nach Klagenfurt werden und die mit der stärksten Besetzung. Obwohl der Spieltermin wieder einmal sehr fanunfreundlich war (Aschermittwoch), konnten wir insgesamt 28 Hurricanes für dieses Spiel begeistern. Einer der Gründe war auch der, dass wir vorsangen und trommelten. Da wir über mehrere Bundesländer verstreut sind, machten wir uns auf unterschiedlichen Wegen nach Klagenfurt auf. Die Hauptgruppe fuhr jedenfalls mit drei Autos und 19 Personen um 15:00 von Schwechat los. Mit leichten Verzögerungen und Stadionstau marschierten wir erst um 19:45 zum Stadioneingang und bauten auf der Südtribüne schnell unser Lager auf. Diesmal genau in der Mitte des Fanblocks, damit wir ein möglichst gutes Sprachrohr für die Kurve sein konnten. Unsere Erwartungen waren an diesem Tag nicht hoch, da wir das Publikum bereits zweimal kennen lernen durften. Gemeinsam mit den anderen Fanklubs (anwesend waren unter anderem Pielachtal, Blutgruppe, Oed-Zeillern, Fürstlich on Tour, St. Martin on Tour, GLBG Crew, UU, TGS und Atzgersdorf) schrien wir uns 90 Minuten die Seele aus dem Leib, aber der vermeintliche Fansektor konnte kaum zum Mittun angeregt werden. Österreich führte gegen die Nummer Sieben der Welt früh mit 1:0 und hielt dieses Ergebnis sensationell lange. Die Stimmung erlitt dennoch – wie immer – nach rund 20 Minuten einen Dämpfer – trotz des hervorragenden Spielresultates! Die zweite Halbzeit verlief zunehmend schlechter, mit dem 1:1 war eigentlich fast nichts mehr los – obwohl auch ein 1:1 ein hervorragendes Resultat war und die Mannschaft eine bemühte Leistung an den Tag legte. Hinsichtlich Fahnenaktivität setzten wir unsere beiden neuen bemalten Modelle auf einer 5m- (Bundesadler) bzw. 3m-Teleskopstange (Emblem) ein. Dazu gesellten sich zwei größere rot-weiß-rote Fahnen. Positiv an diesem Tag waren eine bis auf die Richtung gelungene Welle beim Stand von 1:0, die mehrmals durch das ganze Stadion ging sowie der unermüdliche Einsatz der Fanklubs unsere Elf zum Sieg zu führen. Negativ war, dass sich die Zuschauer neben der chronischen Nicht-Beteiligung an selbst einfachen Gesängen und Klatschrhythmen nicht einmal bei „Steht auf für unser Österreich“ von ihren Sitzplätzen erhoben und schon ab der 80. Minute begannen das Stadion zu verlassen, obwohl das Spiel alles andere als entschieden war. Bemerkbar machte sich das Publikum auch durch das unangebrachte Auspfeifen von Marko Arnautovic bei dessen Auswechselung. Wir konterten durch Arnautovic-Sprechchöre, da er sich die Rolle des Sündenbocks nicht verdient hatte. Wir probierten einige neue Fangesänge aus, da bis auf den harten Kern kaum wer mitmachte. Auch diverse Medien kritisierten die miese Stimmung. Etwa schrieb sportnet.at: „Insgesamt war die Stimmung in Klagenfurt wahrlich nicht prächtig: Eine Handvoll Fans versuchte zwar das Team zu unterstützen und Stimmung zu machen, doch es sollte bei einem verzweifelten Versuch bleiben. Teilweise war es sogar so ruhig, dass man die Kommandos der Spieler auf dem Platz verstehen konnte. Noch vor Ende der ersten Hälfte sahen die hartgesottenen Anhänger die Ausweglosigkeit ihres Vorhabens ein und skandierten: "Und schon wieder keine Stimmung Klagenfurt"“. Dem Team selbst blieb die schlechte Stimmung nicht verborgen. "Ich habe mich sehr gewundert. Wir hatten in Wien auch schon Spiele vor 20.000 Fans, wo wir nicht so gut gespielt haben, die Stimmung aber eindeutig besser war", brachte es Teamchef Marcel Koller nach dem Spiel auf den Punkt. Am Tag nach dem Spiel erhielten wir zudem einige Nachrichten von Fans, die extra nach Klagenfurt angereist sind und sich für die teilweise schon feindliche Stimmung gegenüber dem Team geschämt haben. Die Nicht-Stimmung erreichte bei diesem Spiel einen neuen Höhepunkt und deshalb ist es unserer Ansicht nach einer Überlegung Wert Klagenfurt nicht mehr als möglichen Spielort zu betrachten.
Mitte März wurde bekannt, dass die drei Heimspiele im Herbst in Wien stattfinden werden und wieder einmal ein Abo aufgelegt wird. Damit ist wieder ganz großes Kino garantiert, Vorbereitungen für diese Spiele wurden umgehend in Gang gesetzt. Und rund eine Woche später verlautbarte die UEFA, dass mit der sogenannten „Nations League“ ein neuer Bewerb für Nationalmannschaften ab 2018 starten soll. Der Wettbewerb wird ein Auf- und Abstiegssystem umfassen und die meisten Freundschaftsländerspiele ersetzen. Die Nations League ist mit den European Qualifiers verknüpft und wird eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft zu qualifizieren. Die Details sollen noch ausverhandelt werden.
In der Frühjahrspause veranstalteten wir wie letztes Jahr ein Hurricanes-Fanklubtreffen in Kolariks Luftburg im Wiener Prater. Am Termin wurde mehrmals herum geschraubt, am besten eignete sich der 26. April. Immerhin sind rund 40% der Mitglieder erschienen. Bei diesem Fanklubtreffen wurde unter anderem für die beiden Busfahrten für die beiden kommenden Freundschaftsspiele gegen Island und Tschechien Werbung gemacht und außerdem die Pläne für die Heimspiele in Wien dargelegt. Anfang Mai startete auch gleich der öffentliche Verkauf für die 3-er Abos und binnen kurzer Zeit gingen mehr als 25.000 Abos raus. Damit wird das Happel-Stadion womöglich wieder dreimal ausverkauft sein. In dieser Phase konnten wieder einige neue Mitglieder gewonnen werden, sodass wir zu Jahresende mindestens die 60er Marke knacken werden.
Im restlichen Mai wurde an den Choreografien für die beiden Freundschaftsspiele gefeilt. Am 30. Mai war es dann soweit: Das erste Testspiel fand gegen Island in Innsbruck statt. Wir wollten eine ordentliche Choreografie auf die Beine stellen. Das war ein gewagter Schritt, aber schlussendlich ist alles gut gegangen – sofern es halt die Umstände erlaubt haben! Das Grundgerüst bildeten ca. 30 rote und weiße Papierrollen-Abschussrohre, die wir schon seit einiger Zeit in unserem Fanklublager hatten. Zur Untermalung ließen wir 100 rot-weiß-rote Fahnen (2m²) anfertigen und malten in Eigenregie ein hochwertiges Spruchband (30m lang und 1,6m breit): „HOPP AUF ÖSTERREICH!“. Auf den Enden des Spruchbandes waren noch unser Wappen und der Österreich-Adler. Es war für uns das erste Mal, dass wir ein Spruchband in dieser Größenordnung gemalt haben. Bisher haben wir Spruchbänder eher aus Folien hergestellt, doch wir wollten Abwechslung. Die Frage des Transportes stellte sich kaum. Wir strebten einen 50er Bus an. Zum erst zweiten Mal in unserer noch jungen Vereinsgeschichte organisierten wir also eine Busreise. Unterm Strich fuhren exakt 30 Leute mit, darunter auch einige Mitglieder des Teamfanklubs Pielachtal und Oed-Zeillern. Wir waren rund 30 Minuten vor Stadioneröffnung (Abfahrt mit Bus war um 11:00 von Schwechat) vor Ort und mussten in etwas mehr als einer Stunde die ganze Choreografie aufbauen. 100 Fahnen mussten gesteckt werden, zudem musste das Spruchband vorne fixiert werden und die Szene musste in die Abschussrohre eingeweiht werden. Natürlich mussten wir uns auch um die anderen Angelegenheiten kümmern (Banner, Trommel, Fahnen). Ausnahmsweise war zu diesem Spiel ein Vorsängerpodest montiert. Dieses erwies sich als äußerst praktisch. Die Fahnen wurden wie erwartet zu einem Problem, da die Leute im Stadion nicht mit Fanklub-Material umzugehen wussten. Durch erifige Bemühungen konnten die Meisten aber wieder gerettet werden. Die Choreo funktionierte – wie gesagt – den Umständen entsprechend. Mindestens ein Drittel der rot-weiß-roten Fahnen wurden nicht geschwungen. Der Wind spielte leider nicht hundertprozentig mit und blies die – ziemlich synchron – abgeschossenen Papierrollen schnell Richtung Spielfeld… Das war so keineswegs beabsichtigt, aber nicht zu verhindern. Der Support war im Vergleich zu 2012 schlechter, aber immer noch besser als in Klagenfurt. Wir packten das bekannte Repertoire an Fangesängen aus und hatten zwei große Fahnen im Einsatz. „Steht auf für unser Österreich“ und „Wer nicht hüpft“ funktionierten gar nicht. Dafür klappte die Welle, die beim Spielstand von 1:0 mehrmals durch das Stadion ging.
Drei Tage nach dem Länderspiel in Innsbruck erwartete uns die erste Auswärtsreise in diesem Jahr. Ausnahmsweise wurde als Gegner ein Nachbarland gewählt, das mit einem Bus sehr gut erreichen war. Deshalb wurde die zweite Busreise innerhalb von vier Tagen in Angriff genommen. Diesmal jedoch mit einem 30er Bus desselben Busunternehmens. Ursprünglich wollten wir mit den Autos fahren, doch fassten wir uns ein Herz und riskierten einen eigenen Hurricanes-Bus. Schlussendlich fuhren 22 Leute mit, fast alle davon Hurricanes-Mitglieder. Wie es sich gehört, musste auch für dieses Match eine Choreografie her. Für das Auswärtsspiel entschieden wir uns für etwas Einfacheres im Vergleich zum Island-Spiel. In Eigenregie produzierten wir 300 rot-weiß-rote Schals aus Folie und dazu ein 1 Meter breites und 20 Meter langes Spruchband aus Folie mit der Aufschrift „GEBT ALLES FÜR ROT-WEIß-ROT“. Selbstverständlich nahmen wir wieder die ganze Palette an Material mit (Trommel, Megaphon, Fahnen, …). Es war dies das erste Länderspiel seit sehr langer Zeit, bei dem Megaphon und eine vernünftige Trommel den Ton angaben. In Schweden hatten wir aus Transportgründen nur eine kleine Trommel mit und in Deutschland war das Megaphon verboten. Wir kamen rechtzeitig in Olmütz an und gingen mit anderen Teamfanklubs in den Block. Dort wurde sogleich alles aufgebaut. Die Fixierung der Banner und des Spruchbandes erwiesen sich als äußerst mühevoll, da der Zaun alles andere als geeignet war und ein Stacheldraht den einen oder anderen Kratzer verursachte. Die Konstellation für dieses Spiel war einzigartig. Weniger als 300 Österreicher wurden erwartet, davon die Hälfte von Teamfanklubs. Mit einer solchen Anzahl hatten wir es bisher nicht zu tun. In Schweden und Deutschland waren doch beträchtlich mehr Fans vor Ort. Doch diesmal konnte man alle Mitgereisten Supporter locker erreichen und zum mitmachen animieren. Die Schalchoreografie war in Ordnung. Sie war nicht hundertprozentig dicht, dazu war der Block zu groß und die Leute dadurch zu aufgeteilt. Der Block hätte mindestens nochmal 300 Österreicher gefasst. Leider hielten ein paar Leute gar keinen Schal hoch, obwohl wir genug ausgeteilt haben. Der Support war besonders. Es formierte sich ein richtiger Block und dieser gab Vollgas. Anders als bei Heimspielen konnten Gesänge länger gehalten werden und man staune – ein „neuer“ Gesang konnte etabliert werden! „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben …“ wurde zum Kracher, begünstigt durch die beiden Tore, die genau dann fielen, wenn wir dieses Lied gesungen hatten.
Es folgte der länderspielfreie Sommer, in dem neben der Vorbereitung zu den kommenden Wien-Spielen auch einige Events bot. Zunächst spielten wir am Samstag, den 28. Juni, bei einem Streetsoccer-Turnier in Leopoldsdorf mit. In Gruppe B (es gab vier 4-er Gruppen) bekamen wir es mit den Mannschaften "Gaserer", "Rufus" und "Göffels" zu tun. Leider schieden wir in dieser Gruppe mit nur einem Punkt und einem bescheidenen Torverhältnis von 2:7 vorzeitig aus und mussten die Heimfahrt verfrüht antreten. Die Mannschaft war nominell nicht schlecht aufgestellt, aber erneut war nichts zu holen. Es ist wie immer ein Graus!
Dann der traditionelle Hurricanes-Wandertag am Sonntag, den 27. Juli. Die Tour führte von der Talstation des Zauberberges auf den Gipfel vom Sonnwendstein (1523 m ü. A) und dann hinüber zum Hirschenkogel. Dort fuhren wir einerseits mit dem Superbob und nahmen die Talfahrt mit Rollern in Angriff. Leider waren einige Hurricanes, die Interesse hatten, verhindert! So waren wir nur zu Zehnt. Dennoch war der Wandertag ein super Event, auch wenn das Wetter nur mäßig war.
Ein zweites Fußballturnier gab es am Samstag, den 9.8., in Weinburg. Es war das Kleinfeld-Turnier des Teamfanklub Pielachtal, zu dem wir erstmals teilgenommen hatten. Und erneut hatten wir eine nominell gute Mannschaft mit einigen aktiven Vereinsspielern. Mit einem 5. Platz (von 8) haben wir die bisher beste Platzierung bei einem Turnier des Teamfanklub Pielachtal erreicht. Es wäre dennoch durchaus mehr möglich gewesen, zumindest blieben wir vor den Hausherren und haben diese auch klar mit 3:0 besiegt.
Da unser Verein auf Facebook einigermaßen aktiv ist, sind wir auch von dem im Sommer herrschenden Phänomen der ALS Ice Bucket Challenge nicht verschont geblieben. Einige Mitglieder traten privat zu dieser Challenge an, aber auch der Verein musste einmal hinhalten, da wir von unserer Freunden, der Blutgruppe Rot-Weiß-Rot, nominiert worden sind. Unser Obmann Stellvertreter akzeptierte die Herausforderung am 24. August und nominierte drei weitere Fanklubs. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass wir uns am 21. Juli zum ersten Mal mit den beiden Capos der GLBG Crew getroffen haben um über einige Dinge zu plaudern. Damit haben wir wieder einen sehr engagierten, jungen und aufstrebenden Fanklub kennen gelernt, mit dem wir sicher gut zusammenarbeiten werden. Zu den meisten Teamfanklubs besteht ein gutes Verhältnis, zu ein paar wenigen gar ein sehr gutes Verhältnis. Dies ist für uns sehr wichtig, da Zusammenhalt sehr wichtig ist und nur so die Fankurve belebt werden kann und Fortschritte gemacht werden können.
Vor dem Spiel gegen die Schweden bekamen wir auch zwei Anfragen von Zeitschriften. Zunächst wollte man im „ÖFB Corner“, dem offiziellen Magazin des österreichischen Fußballbundes, einen Artikel über die Fanklubs bringen. Hierzu sprach unser Obmann und Vorsänger Bernhard über einige Themen nachdem wir ja im Sommer 2013 den Hauptsupport von den Patriots übernommen hatten und nun hauptverantwortlich für die Stimmung und Optik in der Kurve sind. Ebenfalls wurde der Capo des sehr alten Fanklubs Oed-Zeillern interviewt. Andererseits fragte die Zeitschrift „Ganze Woche“, ob es in unseren Fanklub einige weibliche Mitglieder gibt, die sich im Zusammenhang mit einem Artikel über den starken Anstieg des Frauenanteils in Stadien mit dem Porträt eines Teamspielers fotografieren lassen würden. Dies wurde von unserer Seite unterstützt und tatsächlich schafften es einige unserer weiblichen Mitglieder in die Zeitschrift.
Vor dem Heimspiel gegen Schweden statteten wir der U21 wieder einmal einen Besuch ab. Die spielte am Freitag, den 5. September EM-Quali gegen Bosnien in der NV Arena in St. Pölten. Die ganze Angelegenheit war eine relativ spontane Aktion von unserer Seite, dementsprechend lief alles ein bisschen ungeordneter ab als sonst. Zunächst einmal fanden sich die mitfahrenden Hurricanes teilweise recht kurzfristig zusammen und aus Platzgründen haben wir nur kleine Fahnen und eine kleine Trommel mitnehmen können. Vor dem Spiel gab es von unserer Seite Sicherheitsbedenken, da die bosnische Nationalmannschaft eine ungeheure Anzahl an Bosniern motivieren kann. Es gibt gar eine große Fangruppierung, die „BH Fanaticos“, die einen starken Ultra-Support inkl. Pyrotechnik abliefern kann. So war das Stadion fest in bosnischer Hand. Sowohl auf der Haupttribüne, als auch im bosnischen Fansektor. Vor dem Stadion trafen wir mit der größeren Delegation von Pielachtal zusammen und natürlich wurden die Karten erst vor Ort gecheckt. Da nur ein Eingang offen war verzögerte sich alles, wodurch wir erst nach dem Ankick ins Stadion kamen. Dadurch haben wir auf ein Intro verzichten müssen. Wir nahmen unseren gewohnten Platz in der NV Arena ein, zu uns stellten sich dann mehrere Österreicher und Österreicherinnen. Mit einer Trommel und einigen kleinen Fahnen versuchten wir den Bosniern Parole zu bieten. Über 90 Minuten wurden verschiedene Gesänge gesungen, darunter auch ein paar neuere Elemente, die ganz gut funktioniert haben! Die Bosnier waren allerdings klar in der Überzahl und haben mit Pyrotechnik einige nette Akzente setzen können. Sowohl akustisch, als auch optisch waren sie sehr präsent. Die Mannschaft gewann mit 2:0, was die Chancen auf ein Playoff-Ticket wahrt.
Es folgte das lang ersehnte Heimspiel gegen Schweden und damit der Auftakt in die EM-Qualifikation. Nachdem der ÖFB Mitte März bekannt gab, dass alle drei Heimspiele des Herbstes in Wien stattfinden werden, wurde von unserer Seite umgehend alle notwendigen Vorbereitungen in Gang gesetzt. Wir rechneten gegen Schweden mit einem ausverkauften Haus, weshalb Möglichkeiten für eine Choreografie über die gesamte Fankurve C/D abgewogen wurden. Die ganze Angelegenheit wurde mit dem Teamfanklub Pielachtal durchgeführt, mit dem wir bestens befreundet sind. So haben wir uns die Kosten und die Arbeit ca. im Verhältnis 50/50 geteilt. Die Wahl fiel aufgrund mehrerer Aspekte auf eine Choreografie mit Glitzerzetteln und einem Spruchband, das über die gesamte Fankurve reichen sollte. In Zahlen sind das etwa 14.000 Metallic Zetteln und ein 330 m² großes Spruchband. Zusätzlich wollten wir die Banden im zweiten und dritten Rang mit der passenden Glitzerfolie abkleben um das Bild zu perfektionieren. Das Bild selbst wurde sorgfältig gewählt: Auf dem Spruchband sollte stehen „WIEN IST EINE UNEINNEHMBARE FESTUNG“ und in den Rängen sollte dann das Bild einer pompösen Festung entstehen. Warum dies? Einerseits weil Schweden noch nie in Wien gegen Österreich gewinnen konnte und andererseits weil Österreich zuhause in Wien eine Macht ist und fast gegen jeden Gegner bestehen kann. Der Entwurf für die Festung entstand zu 100% von unserer Gruppe, sowie das Spruchband, welches in den Sommermonaten Juli und August angefertigt wurde. Auf dem Spruchband waren neben dem Text große Wappen unserer beiden Fanklubs. Um die Metallic Zetteln kümmerten sich indes hauptsächlich die Pielachtaler. Der Choreoaufbau fand am Vortag des Matches, also am Sonntag (7.9.) statt. Insgesamt waren über den Tag verteilt etwa 50 Helfer mit dabei. Der größte Teil stammte von uns Hurricanes, es waren natürlich auch einige Pielachtaler dabei, sowie ein paar Vertreter der GLBG Crew. Bis auf zwei kleine Probleme lief alles reibungslos ab: Erstens haben wir das Spruchband zu früh montiert. Es löst sich und wir mussten es vor Spielbeginn erneut befestigen, dabei wurde es geringfügig beschädigt. Zweitens kamen nicht alle Stadionbesucher rechtzeitig ins Stadion, weshalb Teile des Sektors D unbesetzt waren und so das Choreobild leichte Schwächen hatte. So viel zur Choreografie. Unser größter Wunsch ist es die Stimmung beim Nationalteam zu verbessern. Dem folgend sind wir mit dem ÖFB darüber einig geworden, dass wir unseren gewohnten Platz im Happel Stadion verlassen sollten und in die Mitte des Fansektors wandern sollten. So waren wir diesmal zentral, was für das Stimmungsmachen sowie für die Organisation und Durchführung für Choreografien, sehr wichtig ist. Man hat klar gespürt, dass die Leute im Stadion sehr motiviert waren und die drei Mittelblöcke im ersten Rang waren gesteckt voll. Doch gerade weil das Match dermaßen offen und spannend war, litt die Stimmung im Vergleich z. B. zu Irland 2013. Auch der Spielverlauf machte die Sache nicht besser. Die Gesänge, Klatschrhythmen etc. waren teilweise sehr gut, vor allem aber gab es den gewohnten Abfall und in der zweiten Halbzeit ging deutlich weniger. Jedenfalls endete das Spiel mit 1:1. Nicht das beste, aber auch nicht das schlechteste Resultat.
Nur wenige Tage nach Spiel unterstützten wir wieder einmal die Damen-Nationalmannschaft. Die spielte am Samstag, den 13. September WM-Quali gegen Ungarn in der NV Arena in St. Pölten. Das Wetter war an diesem Tag sehr regnerisch, sodass man draußen kaum was unternehmen konnte. Trotzdem schafften wir es nicht, mehr als 9 Hurricanes für dieses Spiel zu begeistern. Des Weiteren waren etwa genau soviele Leute vom Teamfanklub Pielachtal und zwei Leute von den SauKarln in unserem Sektor. Im Gegensatz zum U21-Spiel gab es keine weiteren außenstehende Supporter. Generell waren nur etwa 900 Zuschauer im Stadion, was doch eine bescheidene Anzahl darstellt. Als Intro zeigten wir einige unserer rot-weiß-roten Fahnen. Zunächst wurden sie gehalten und dann geschwungen. Mit gerade mal 20 Leuten lief der Support etwas schleppend, dennoch gab es auch einige starke Momente. Es wurde wieder ein bisschen was Neueres gesungen und optisch haben wir durch intensiven Fahneneinsatz Akzente gesetzt. Die Damen-Mannschaft ging früh mit 3:0 in Führung und man dachte alles sei gegessen, doch die Ungarinnen kamen auf 3:3 heran. Es wurde sehr eng, doch glücklicherweise setzte sich unser Team mit 4:3 durch. Nach dem Match ging es traditionell noch in ein Lokal einer bekannten Fast-Food-Kette.
Bis zum nächsten Länderspiel blieben wir nicht untätig, dazu aber später mehr. Anfang/Mitte Oktober ging es in der EM-Qualifikation weiter. Am Donnerstag, den 9. Oktober musste man auswärts gegen Moldawien in Chisinau ran. Wir Hurricanes bestritten diese Reise mit sechs Leuten. Ursprünglich waren wir acht, doch zwei mussten aus beruflichen Gründen kurzfristig abspringen. Wie auch die Fanklubs Pielachtal, Blutgruppe, Oed-Zeillern und Altheim flogen wir am Mittwoch (7.9.) von Budapest aus nach Wien und weiter nach Chisinau, weil diese Variante bizzarerweise viel billiger war. Wir kamen erst um 1:00 (8.9.) Ortszeit an. Mit Taxis ging es zum „Hotel Gloria“, das für moldawische Verhältnisse einem Luxushotel glich, aber – wie sich später herausstellen sollte – absolut geldgierig und unseriös ist. Es war überbucht, schickte Leute wo anders hin und verlangte dann noch einen höheren Preis. Außerdem erlaubten sie nur Barzahlungen, obwohl Kreditkarte locker gegangen wäre. In Moldawien selbst waren zwei Touren geplant, die von einem Österreicher organisiert wurden. Am Donnerstag besichtigten wir mit vielen anderen die Stadt Chisinau mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten. Die Tour wurde von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Unter anderem ging es auch in zwei Museen. Am Freitag fuhren wir mit anderen Österreichern nach Tiraspol in Transnistrien. Die Tour wurde ebenfalls wieder von einem deutschsprachigen Guide kommentiert. Zuerst haben wir uns die überwältigende Anlage von Sheriff Tiraspol angesehen. Sheriff ist das größte Unternehmen und Transnistrien und hat dadurch viel Geld und großen Einfluss. Danach gingen wir etwas essen. Dazu mussten wir extra in transnistrische Rubel umwechseln (in Moldawien selbst gibt es die „Lei“). Das Essen in einem Restaurant war okay, die Wartezeit ein Horror. Anschließend haben wir noch eine Tour durch die Stadt Tiraspol gemacht und dort einige Sehenswürdigkeiten angesehen. Zusammenfassend kann man nur sagen, dass dieser Teil von Transnistrien überhaupt nicht gefährlich und sogar schöner und gepflegter als Chisinau ist. Die Tour war ein Highlight dieser Reise! Das Match selbst war am Donnerstag. Nach der Stadt-Tour haben wir Hurricanes den dortigen Mc Donalds ausprobiert und waren von der Qualität sehr überrascht. Getroffen haben wir auch die GLBG Crew. Es war nämlich so, dass die GLBG Crew mit dem Auto (3 Personen) von Österreich nach Moldawien gefahren ist. Freundlicherweise nahmen sie für uns die Trommel, das Megaphon, die Choreo und ein paar Fahnen mit. Dafür sind wir zu großem Dank verpflichtet! Leider konnten sie nicht mit dem Auto nach Moldawien einreisen, weil das Auto auf jemand anderen gemeldet war. So mussten sie per Zug nach Moldawien fahren. Eine Wahnsinn-Tour! Von unserem Hotel aus fuhren rund 30 Österreicher mit einem 20er Bus zum Stadion. Dort bekamen wir trotz der strengen Sicherheitskontrolle alle unsere Sachen ins Stadion, womit die Vorbereitungen begannen. Wie immer gab es viel zu wenig Platz für alle Transparente, schlussendlich ging sich aber alles irgendwie aus. Leider gab es zwei Ränge, sodass sich die Österreicher aufteilten. Das war insbesondere für unsere Choreografie nicht optimal, weil dadurch mehrere Lücken im Block entstanden sind und so das Fahnenmeer nicht vollständig war. Mit Müh und Not brachten wie dennoch eine vernünftige Choreo zusammen, bestehend aus 160 Glitzerfahnen (rot und silber). Der Support war anfangs gut, flachte dann aber schnell ab. Der Rest der ersten Halbzeit war eine Katastrophe. In der zweiten Halbzeit versuchten wir die Meute zu motivieren und die Stimmung wurde wieder besser. Es wurden die bekannten Gesänge gesungen, zusätzlich gab es ein bisschen Fahneneinsatz mit kleinen Schwenkern. Außerdem kam es zu einer besonderen Situation: Vor dem Spiel wurden nämlich die Fetzen von zwei Fanklubs gezogen. Diese wurden dann während der ersten Halbzeit im gegnerischen Fansektor präsentiert, aber nicht zerstört. Die Betroffenen wollten die Fetzen unbedingt zurückholen und das gelang tatsächlich. Da die Sektoren frei zugänglich waren, konnten die beiden Fetzen aus dem gegnerischen Fansektor erbeutet werden. Hut ab! So war die Stimmung im Stadion natürlich angespannt, auch wegen dem engen Spiel. Passiert ist aber sonst nichts weiter. Die Rückreise fand für uns Hurricanes am Samstag (11.10.) statt. Die einen flogen schon um 5:05 zurück nach Wien, die anderen erst am Nachmittag.
Wenige Tage spielten wir zuhause in Wien gegen Montenegro, genauer am Sonntag, den 12., Oktober. Nach dem Sieg in Moldawien mussten auch hier drei Punkte her, aber es sollte wie erwartet ein schweres Spiel werden. Ursprünglich wollten wir Hurricanes gemeinsam mit dem Teamfanklub Pielachtal wieder eine große Choreografie machen. Allerdings wurde dieser Plan verworfen, weil der 3. Rang lange Zeit sehr dünn besetzt war und schlussendlich nicht voll wurde. Man schaute sich dann nach Alternativen um und schließlich wollte der ÖFB eine Papierschlangen-Choreografie durchführen. Hierzu wurden vom ÖFB 80 Abschussrohre in rot und weiß gekauft, die in den drei Mittelblöcken des ersten Ranges abgeschossen werden sollten. Ungewöhnlicherweise fand das Match diesmal bereits um 18:00 statt und das sogar an einem Sonntag. Wir trafen uns wie immer vor Stadioneröffnung und begannen um 16:00 mit den Vorbereitungen. Der heutige Schwerpunkt lag an einer internen Positionserweiterung. Bisher hatten wir einen Vorsänger, zwei Trommeln und drei bis fünf Fahnen im Einsatz. Gegen Montenegro stockten wir auf, sodass es zwei Vorsänger, vier Trommeln und acht Fahnen (mit intensiverem Einsatz) gab. Die Schwierigkeit bestand natürlich darin, dass die Trommeln synchron arbeiteten und die Vorsänger harmonierten. Unterm Strich war das alles ein voller Erfolg und erhöhte die Qualität in unserem Block maßgeblich. In den nächsten Heimspielen soll es so weitergehen und noch besser werden. Zur Choreografie wurden nur rasch die Abschussrohre auf die Blöcke aufgeteilt. Mehr Rohre hätten für ein dichteres Bild sorgen können, leider wurden sie auch nicht gleichzeitig abgeschossen. Eine weitere Neuheit gab es im Stadion ebenfalls: Es wurden an sämtliche Sitze kleine Tröten ausgeteilt. Man befürchtete eine starke Beeinträchtigung der Stimmung und einen Klang wie in Südafrika, doch wirklich zur Geltungen kamen sie glücklicherweise nicht. Die Stimmung selbst war durchwegs solide. Der Anfang war wie immer gut, die erste Halbzeit war ganz okay. In der zweiten Halbzeit fielen wir zunächst in ein Loch, doch gegen Ende wurde es nochmal ganz laut. Da ging sogar ungewöhnlich lange „Sieg“. Noch ist das Potential nicht ausgeschöpft, da geht noch viel mehr!
Zum Abschluss des Länderspieljahres 2014 standen noch zwei Partien an. Beide fanden zuhause im Happel Stadion statt. Das Match gegen Russland am 15. November war natürlich das brisantere und interessante der beiden. Deshalb legten wir uns wieder mächtig ins Zeug. Gemeinsam mit dem Teamfanklub Pielachtal organisierten wir wieder eine Glitzerzettel-Choreografie über die gesamte Fankurve mit einem 60x3 Quadratmeter großen Spruchband mit dem Text „VORWÄRTS ÖSTERREICH“. Das Hauptproblem bestand darin, dass das Match am Samstag war und wir damit am Freitag davor alles aufbauen mussten. Selbsterklärend haben nicht alle an einem Freitag Zeit. Insofern änderten wir unsere Strategie gegenüber der Schweden-Choreografie, denn wir rollten alle 14.000 Zettel im Vorfeld ein und verstauten diese in Kisten. Diese Rollerei erstreckte sich über einige Wochen mit mehreren internen Treffen. Schließlich konnten wir Hurricanes aber alle Zettel rechtzeitig einrollen. Das Spruchband wurde rund zwei Wochen vor dem Match von unserer Gruppe fertiggestellt. Der Choreografieaufbau fand dann am Freitag, 14.11., von 12:00 bis 17:00 im Happel Stadion statt. Insgesamt haben 16 Hurricanes-Mitglieder und 5 Pielachtal-Mitglieder in diesen Stunden fleißig gearbeitet. Gegen Russland wollten wir natürlich den mittlerweile „Standard“ vom Montenegro-Spiel mit vier Trommeln und zwei Vorsängern aufrecht erhalten. Wobei das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Zwei Neuerungen gab es dennoch: Erstens wurde im Vorfeld des Spieles eine 16-m² große Fahne von uns in Eigenregie komplett gemalt. Sie stellt nun die größte Fahne in unserem Repertoire und damit die größte Fahne in der Fankurve dar. Zweitens haben wir uns dazu entschlossen wieder ein Horn für die „Attacke“-Rufe einzusetzen, was für ein ausverkauftes Happel Stadion wohl etwas leise ist, aber für einen kleineren Rahmen ideal ist! Im Stadion bauten wir unseren Sektor auf und mussten gleichzeitig darauf achten, dass die Choreografie reibungslos ablief. Als die Zeit reif wurde, rollten wir unser Spruchband von der Mitte aus, ließen es aber noch zugeklappt. Wenige Sekunden bevor die Spieler herauskamen wurde es dann ausgeklappt. Der Wind sorgte dafür, dass es nicht immer schön zu lesen war, aber die Leute hielten es super gespannt. Stadionsprecher Andi Marek gab dann das Signal für die Choreo und die Leute hielten ihre Zettel in die Höhe. Leider gab es wieder massive Lücken in allen Blöcken, sodass die Choreografie nicht dicht genug war. Das Bild war dennoch ganz gut, aber es hätte wohl einen Hauch schöner aussehen können, wenn die anderen Stadionbesucher pünktlich gekommen wären. Der Wind beeinflusste leider auch den Fahneneinsatz. Stellenweise war daran kaum zu denken. Die Stimmung war zunächst mager. Schneller als üblicherweise fiel die Stimmung ab, möglicherweise bedingt durch die Wetterverhältnisse. Doch gerade das Mitmachen, das Bewegen wärmt! In den ersten zehn Minuten präsentierte die Blutgruppe ein Spruchband um den Nachwuchs zu begrüßen. Das Spiel blieb lange Zeit offen. Die echte Wende kam erst mit dem ersehnten Führungstor, dann gingen einige Gesänge ganz gut durch die ganze Kurve, teilweise durch das ganze Stadion. Das war dann schon sehr ordentlich. Trotzdem schlugen die Bemühungen für die „Welle“ fehl. Stimmungstechnisch war es in Summe wohl nicht das beste Spiel, aber das Ende war schon sehr gut. Mit diesem Sieg haben sich unsere Chancen zur Qualifikation maßgeblich erhöht, Frankreich 2016 wird immer realistischer.
Schließlich trat das Nationalteam noch am 18. November gegen Brasilien an. Nachdem wir bereits eine große Choreografie gegen Russland organisierten, waren unserer Kapazitäten für eine zweite Mega-Choreo kaum vorhanden. Deshalb finanzierte und plante der ÖFB diese Choreografie über die gesamte Fankurve mit den bewährten Zetteln. Damit der Aufbau selbst schneller vonstattengehen hat können wurden alle Zettel im Vorfeld eingerollt, so wie wir das gegen Russland taten. Wir boten unsere Hilfe an und rollten etwa zwei Drittel aller Zettel unter intensiven Bemühungen einiger Mitglieder ein. Den Rest rollte der ÖFB selbst ein. Die Choreografie wurde dann von den beiden Fanklubs Hurricanes und Blutgruppe am Sonntag (Tag nach dem Russland-Spiel) aufgebaut und da nur noch die Zettel in die Sitze gesteckt werden mussten ging dies ziemlich rasch. Als kleines „Dankeschön“ fand auch Teamchef Marcel Koller kurz Zeit und begrüßte uns Helfer während des Aufbaus und machte ein gemeinsames Foto mit uns. Die Choreografie war so gedacht, dass jeder Rang in rot-weiß-rote Streifen unterteilt wurde und im zweiten Rang sollte in schwarzer Schrift noch stehen „SEIT 1904“. 1904 ist das Gründungsjahr des ÖFB. Der Ansturm auf das Match war gigantisch. Das war einerseits sehr erfreulich, weil sich immer mehr Menschen für das Nationalteam begeistern, aber andererseits kamen einfach sehr viele Leute nur um Brasilien zu sehen und das wirkte sich auch auf die Stadionatmosphäre aus. Vermutlich waren dadurch auch sehr viele Leute zum ersten Mal im Stadion. Wir konnten unsere bisherige Bestmarke sprengen und brachten 235 Leute zu diesem Match. Wobei wir natürlich nicht willkürlich Karten hergaben, sondern nur Karten vergaben an Mitglieder und Mitglieder-Freunde, die das Nationalteam echt unterstützen wollten. Das Wetter ließ an diesem Tag zu Wünschen übrig. Nachdem es gegen Russland bereits sehr windig war und damit der Fahneneinsatz nur eingeschränkt möglich war, regnete es an diesem Tag in einem durch. Die ersten vier Reihen des ersten Ranges waren klitschnass. Das erschwerte einiges. Klebebänder hielten auf nassen Untergrund nicht und unser gesamtes Tifo drohte sehr nass zu werden. Bis auf die ganz großen Fahnen setzten wir aber alles ein. Die ganz großen Fahnen mussten aufgrund des Regens und des feuchten Bodens in den Taschen bleiben. Schade! Wie bei den letzten Spielen gab es wieder vier Trommeln und zwei Vorsänger, dazu eben verschiedene Fahnen bis zu 8m². Glücklicherweise ließ der Regen nach den ersten 10-15 Spielminuten nach und ließ sich nicht mehr blicken. Dies machte den Support einfacher. Grundsätzlich muss man von einem Freundschaftsspiel stimmungstechnisch weniger erwarten, als von einem Qualifikationsspiel, weil es ja um nichts geht. Wir finden jedoch, dass es gleichgültig ist, ob wir ein Freundschaftsspiel gegen San Marino oder ein WM-Finale gegen Deutschland spielen. Wenn unsere Elf, unser österreichisches Nationalteam auf dem Platz steht, dann haben sie sich verdient von den zahlreichen Fans motiviert und unterstützt zu werden. Solange sich die Spieler bemühen, sollen sich auch die Fans bemühen und zwar alle, die in der Fankurve stehen (wollen). Leider war es teilweise sogar so, dass die Brasilianer bejubelt worden sind, wenn irgendein Schmäh passierte. Das kann und darf so nicht sein. Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten wir gemeinsam mit den Fanklubs Blutgruppe, Pielachtal und SauKarln eine Doppelhalter-Fahnen-Choreografie. Und wie schon gegen Russland waren mehrere pyrotechnische Akzente in den Blöcken zu sehen.
Zum Resümee 2014: Im Januar haben wir beim ÖFB-Fanklubtreffen den Hauptsupport bis auf Weiteres übernommen. Dem folgend haben wir uns 2014 im Vergleich zu den vergangenen Jahren mächtig ins Zeug gelegt und neue Maßstäbe gesetzt. Bis auf das erste Länderspiel (Freundschaftsspiel in Klagenfurt) gab es in diesem Jahr bei jedem (!) Spiel des A-Teams eine Choreografie, auch auswärts in Tschechien und Moldawien und im weit entfernten Spielort in Innsbruck. Es gab drei große Choreografien in Wien über die komplette Fankurve C/D, zwei davon haben wir mit Pielachtal durchgeführt, bei der dritten haben wir maßgeblich mitgeholfen, sie wurde jedoch vom ÖFB finanziert und entworfen. Das viele Geld wurde gut investiert, so viele und große Choreografien gab es beim Nationalteam bisher noch nicht innerhalb eines Jahres. Damit lautet eines unserer Ziele dieses Niveau aufrecht zu halten und wenn möglich zu verbessern. Es gibt nur wenige Spiele im Jahr für das Nationalteam und bei jedem einzelnen sollte es nach Möglichkeit eine Choreografie geben. Durch die zahlreichen Aufgaben eines Hauptfanklubs musste es unsere Führung schaffen mehr Mitglieder in den aktiven Prozess einzubinden. Hier stehen wir wohl noch am Anfang, aber bereits 2014 halfen wesentlich mehr Mitglieder mit. Nur so konnten wir die bereits erwähnten Choreografien durchführen. Wir haben selbstverständlich auch wieder einige neue Mitglieder dazu bekommen. Zu Ende des Jahres standen wir bei 72 Mitgliedern. Ein uns sehr wichtiger Punkt war die Positionsergänzung. Wir haben es geschafft ab dem Montenegro-Spiel mit zwei Vorsängern und vier Trommlern aufzutreten. Das hat sehr gut funktioniert, aber es gibt noch eine Steigerung. Der Fahneneinsatz ist vorhanden, aber muss noch intensiviert werden. Das kann jedoch nur in kleinen Schritten gehen. Wir konnten 2014 neue Fanklub-Freunde gewinnen und die bestehenden Kontakte ausweiten. Die Kooperation und Zusammenarbeit mit den anderen Fanklubs ist auf dem richtigen Weg. Schließlich gilt es in Zukunft den Support zu verbessern und neue Gesänge einzuführen. Doch dies erweist sich als die schwierigste Aufgabe von allen. In einem stets ausverkauften Happel Stadion ist es mit zwei Megaphonen nicht möglich, deshalb hat sich auf diesem Sektor bisher nicht viel getan. Dennoch haben wir es 2014 geschafft durch das Auswärtsspiel in Tschechien einen einzigen (!) neuen Fangesang zu etablieren. Eine große Errungenschaft, wie wir finden.