Zusammenfassung 1. Vereinsjahr 2011

Mit dem Europameisterschafts-Qualifikationsspieles gegen Aserbaidschan lief das volle Fass quasi über. Grund dafür war nicht das Spielresultat, das mit einem 3:0-Sieg recht ordentlich war, sondern die generelle Stimmung im Stadion, die in einer bedenklichen Krise steckte. Daraus entstand der Wille der Kurve wieder mehr Leben einzuhauchen, woraufhin zwei Tage später, am 10. Oktober 2010, der Fanklub HURRICANES ÖSTERREICH 2010  mit Sitz in Schwechat (Niederösterreich) gegründet wurde.

Aus dem Nichts wurde binnen eines Monates etwas auf die Beine gestellt, das andere Fanklubs in Jahren nicht geschafft haben. Sofort nach Entstehung erschuf man mögliche Fahnenmotive und erstellte den einzigartigen Schriftzug, der später noch auf Ärger stoßen sollte. Zur gleichen Zeit wurde Kontakt zu einem Unternehmen aufgebaut, das unsere Fanutensilien professionell produzieren sollte: der Soccershop. Bemühungen mit dem ÖFB und den Patriots Österreich Kontakt aufzunehmen waren vorerst vergeblich. Weiters war geplant, einen offiziellen Verein auf der Vereinsbehörde anzumelden, der die finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten klären sollte. Die dazu erforderlichen Statuten bildeten ein wesentliches Mittel zur Beantwortung weiterer organisatorischen Fragen wie beispielsweise die Aufnahme neuer Mitglieder.

Zwölf Tage nach der Gründung des Fanklubs, am 22. Oktober 2010, konnten dann bereits die ersten beiden Mitglieder des Vereines, der bis dato noch gar nicht existierte, gezählt werden. Mittlerweile wurde die Vereinbarung mit dem Soccershop auch immer präziser und endlich konnten wir uns mit dem ÖFB treffen. Die Besprechung lief äußerst vielversprechend und legte einen Grundstein für die weitere gute Zusammenarbeit zwischen den Hurricanes und dem ÖFB. Mit vollem Elan ging es am 27. Oktober 2010 in eine provisorische Vorstandssitzung, wo ein provisorischer Vorstand bestellt wurde und einige Beschlüsse für das weitere Vorhaben gefasst wurden. Zugleich einigte man sich auf ein charakteristisches Fahnenmotiv, das von den Hurricanes nicht mehr wegzudenken ist.

Der Fanklub wurde so von Tag zu Tag professioneller und die elementaren Bausteine eines Vereins waren vorhanden, der nur noch darauf wartete, angemeldet zu werden. Sofort nach der Besprechung wurde der Auftrag unser Fanutensilien an den Soccershop übergeben und zwei Trommeln wurden besorgt. Man begann eine Webseite zu erstellen, damit wir von Facebook unabhängig werden konnten. Facebook selbst war und ist eine gute Propagandamaschine. In Eigenregie fertigten wir vier Doppelhalter an. Überlegungen zu einem Logo waren nicht fern. Auch ein Maskottchen folgte. Zu dieser Zeit versuchte man möglichst viele Freunde und Bekannte auf den Fanklub aufmerksam zu machen. So brachten wir zum Freundschaftsspiel gegen Griechenland insgesamt 20 Karten an und zählten bis dato 13 Mitglieder. Die letzten Vorkehrungen wurden getroffen: Trommeln bemalt und die einem Tag vor dem Spiel (!) erhaltenen Fahnenstoffe (zehn kleine und zwei mittelgroße Fahnen) einigermaßen brandsicher gemacht. Die Anfertigung eines Spruchbandes komplementierte unseren Bestand. Die Erstellung der Webseite lief schleppend und der Verein war zwar schon eingereicht, aber noch nicht bestätigt.

Am 17. November 2010 war es dann so weit: Österreich – Griechenland. Aus dem Nichts wurde ein kompletter Fanklub aufgebaut. Ohne große Mühen betraten wir das Stadion und besprachen das weitere Vorgehen. Die Stimmung war nicht wirklich besser, waren auch nur etwas mehr als 13.000 im Wiener Happel Stadion dabei. Allerdings bekamen wir einen guten Eindruck vermittelt und hörten von allen Seiten großes Lob. Zugleich wurden wir auf manche Fehler aufmerksam gemacht. So ist das ``s`` in unserem Banner dem ``s`` der nationalsozialistischen SS  ähnlich. Aus diesem Grund wollen wir in naher Zukunft ein neues Banner entwerfen und anschaffen. Am 24. November 2010 folgte die Nachbesprechung zu dem Spiel, bei dem ebenfalls das weitere Vorgehen des Fanklubs ausdiskutiert wurde.

Am 26. November trafen wir uns mit dem ÖFB und erhielten die Information, dass für das Jahr 2011 ein 3er Abo für die drei Qualifikationsspiele gegen Belgien, Deutschland und Türkei vergeben wird. Zugleich wurden weitere Details ausgearbeitet. Mit dem Aufbau eines eigenen E-Mail-Accounts und mit der Vereinsbestätigung am 1. Dezember wurde der anfangs amateurhafte Fanklub zu einem offiziellen Verein. Des Weiteren wurden rechtliche und finanzielle Fragen geklärt. Ein Vereinskonto wurde eingerichtet, das Barzahlungen in Zukunft fast vollständig ersetzen sollte. Überraschenderweise wuchs die Anzahl der Interessenten des Vereines während der Jahreswende sehr stark an, wodurch wir unser Ticketkontingent von 50 3er Abos vollständig gedeckt haben. Endlich konnten wir auch erfolgreich Kontakt mit den Patriots Österreich aufnehmen, mit denen ein Treffen am 28. Januar folgte, bei dem ein Grundstein für eine vertrauenswürdige und freundliche Basis gelegt wurde. Mit den SauKarln Österreich wurden gegen Jahresende ebenfalls Ansätze einer guten Beziehung aufgebaut. Prinzipiell gilt es nämlich seither als Ziel eine möglichst gute Kommunikation zwischen den Fanklubs aufzubauen. Dem liegt unser Slogan „Gemeinsam die Kurve beleben!“ zugrunde, denn eine Zusammenarbeit mit den anderen Fanklubs scheint ebenso wichtig, wie die Verwendung von rot-weiß-roten Fanutensilien um den optischen Eindruck zu stärken. Beim Fanklubtreffen am 14. Februar zwischen dem ÖFB  und  einigen Fanklubs der österreichischen Nationalmannschaft konnten wir erstmals mehrere andere Fanklubs kennenlernen.

Um ein bisschen Werbung zu machen und die Winterpause zu überbrücken, planten wir im Januar ein internes Hallenfußball-Turnier. Probleme bei der Hallenreservierung der Schneeberghalle in Puchberg am Schneeberg verzögerten die Organisation. Erst eine Woche vor dem Ereignis suchten sich deshalb Mannschaften zusammen. Trotz einiger, wegen Kurzfristigkeit begründeter Absagen, konnten wir mit drei Mannschaften (Schwechat, Puchberg I, Puchberg II) ein Turnier am 16. Januar 2011 veranstalten, das die schwechater Mannschaft gewann. Am 21. Januar folgte ein Informationsaustausch mit dem ÖFB. Und auch die Webseite wurde Anfang Februar für's Erste eröffnet.

Am 2. März kam es zur ersten Generalversammlung der Hurricanes. Bis dato zählten wir 26 Mitglieder, 16 sind erschienen. In dieser Generalversammlung wurden die bisherigen Ergebnisse zusammengefasst, neue Zukunftsschritte besprochen und ein neuer Vorstand für die nächsten vier Jahre bestellt. Anfang März wurde auch endlich das Ticketkontingent der 3er Abos erschöpft; somit werden wir 2011 mit 50 Leuten im Stadion Stimmung machen.

Da wir in Schwechat zu diesem Zeitpunkt noch nicht recht bekannt waren, kam uns das Handball-EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland im schwechater Multiversum am 12. März 2011 sehr gelegen. Allerdings zeigten sich einige Mitglieder dem Handball ablehnend, sodass wir nur zehn Personen in der Halle hatten. Zu unserer großen Freude stießen noch vier Männer der SauKarln Österreich hinzu. Gemeinsam brachten wir die Handballer zu einem 34:24-Sieg gegen die Letten. Übrigens ist es recht beachtlich, dass man 5-10 Leute aus 2.500 heraushört. Die Trommeln leisteten dazu einen großen Beitrag. Übrigens wurde der Fanklub durch eine Spende um eine Bass Drum reicher. In der Halle konnten wir die Gesänge zum ersten Mal selbst anstimmen und probierten auch zwei Neue aus: Pride und Nananana. Allerdings konnten wir das österreichische Nationalteam nur im Sitzen unterstützen. Eine kleine geplante Choreografie schlug auch fehl, da die Zuschauer nicht geeignet kooperiert haben.

Eine Woche später, am 19. März, nahmen die Hurricanes an dem ersten Hallenfußball-Juxturnier in Puchberg am Schneeberg teil. Bei diesem Turnier durften keine Vereinsspieler mitmachen. In derselben Halle hatten wir übrigens bereits im Januar ein Hallenfußball-Turnier veranstaltet. Wir stellten eine Mannschaft aus fünf Burschen und einem Mädchen auf, da eine weibliche Spielerin verpflichtend war. Dazu muss gesagt sein, dass leider der große Teil unserer Mitglieder an diesem Tag verhindert waren, sodass auch Nicht-Mitglieder mitspielten. Bei dem Turnier, wo 14 Mannschaften teilnahmen, wurden wir zunächst souverän Erster in einer 5er Gruppe (drei Siege, ein Unentschieden, Torverhältnis 8:2), doch dann verloren wir sowohl das Halbfinale als auch das Spiel um Platz 3 mit jeweils 0:1. Sieger war der FC Miesenbach. Die Hurricanes stellten jedoch den Torschützenkönig.

Bereits einige Tage später kam es zum EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Die letzte Besprechung mit dem ÖFB war am 16. März. Unter anderem durften wir die Fankurve nun schon bis zur 15. Spielminute filmen. Von 8 bis 16 Uhr wurde gemeinsam (wir waren sechs) mit den Patriots Österreich  und dem Teamfanklub Pielachtaleine Luftballon-Choreografie über den ersten und zweiten Rang der Fankurve aufgebaut. Diesmal produzierten wir nichts Neues, sondern wollten unsere bestehenden Fanutensilien effektiver nutzen und auch lautstärker agieren. Leider musste zu diesem Spiel unser kleines Banner zum Einsatz, da wir uns über das neue Große noch nicht einig waren. Zum ersten Mal wurden die beiden großen Fahnen schön und dauerhaft in Szene gesetzt; Pielachtal hatte dazu noch weitere drei Riesige mit. Die Patriots Österreich aktivierten eine Mikrofonanlage, deren Einsatz allerdings scharfe Kritik seitens vieler „Fans“ mit sich zog. Manche Leute glaubten sogar, wahrscheinlich bedingt durch unser Video von der Fankurve, das sehr gut ankam, dass wir die Anlage einsetzten. Abgesehen davon erhielten wir wieder großes Lob und auch der Kontakt zu Patriots, Pielachtal und SauKarln wurde besser. Die Nachbesprechung in unseren Reihen folgte am 31. März im Rahmen einer Versammlung. Die Nachbesprechung mit dem ÖFB folgte am 13. April.

In den zwei Monaten Pause wollten wir unser spärliches Arsenal beträchtlich aufstocken: Allen voran sollte ein neues, großes Banner folgen, das Ende April nach einer umfassenden Spendensuche bei den Mitgliedern beim soccershop bestellt wurde und Ende Mai spät abends auf einer Raststätte abgeholt wurde... Zusätzlich stritt man sich um ein Schalmotiv, das Mitte April bei Supporters Style eingereicht worden ist. Doch wie sich herausstellte, war es nicht möglich jenes zu produzieren. Das hat uns natürlich keiner gesagt, weil das Unternehmen schon wieder im Urlaub war, weshalb das Projekt Schals aufgeschoben wurde. Der Aufbau eines eigenen Fanshops auf spreadshirt.de stellte sich als äußerst mühsam heraus, da es große Uneinigkeiten zwischen den Mitgliedern gab. Doch schließlich wurde er Anfang Mai eröffnet und der harte Kern kleidete sich rechtzeitig für die beiden Juni-Spiele nach erneuten Zeit- und Bestellproblemen neu ein. Währenddessen machten wir uns in Sachen Doppelhalter und Fahnen schlauer, erlernten die Nähkunst, suchten uns günstigere und passendere Stoffe, Farben und andere Werkzeuge und schlossen Anfang Mai die 2. Doppelhalter-Session mit neun neuen ab. Analog dazu wurde ein kleines Banner für die Mitglieder aus der Marktgemeinde Puchberg am Schneeberg angefertigt. Am 20. Mai folgte ein Treffen mit dem ÖFB für die letzte Besprechung der Juni-Spiele mit Abholung der Karten und Bekanntgabe unseres neuen Arsenals. Dann wollten wir noch etwas Spezielles: Bei einem Maltreffen am 21. Mai mit neun Hurricanes fertigten wir zehn Doppelhalter an, die zusammen das Wort Österreich ergeben. Der finale Schritt war das Zusammennähen einer 13m² (3,3 x 4) großen rot-weiß-roten Fahne mit einer 5m-Teleskopstange.

Somit ging es zu den Doppelspielen: Begonnen wurde am Freitag, den 3. Juni in der EM-Qualifikation gegen Deutschland in Wien. Die Patriots überlegten sich eine nette Choreografie, für die zumindest wir nichts aufbauen haben müssen. Dennoch wurden unsere zehn ÖSTERREICH-Doppelhalter eingebunden. Dazu ließen wir zehn Hurricanes ausschwärmen. Das Gesamtbild war recht gelungen, man konnte zufrieden sein. Eine Trommel übergaben wir den Patriots; unsere Bass Drum wurde diesmal etwas lautstärker eingesetzt. Die Fankurve legte eigentlich einen recht guten Support hin, obgleich die Mikrofonanlage verboten war. Die Mannschaft spielte auch nicht schlecht, die 1:2-Niederlage war dann doch unglücklich. Unsere drei großen Fahnen wurden gut in Szene gesetzt, auch die Stimmbänder wurden mehr angestrengt. Zur zweiten Halbzeit dann eine kleine Doppelhalter-Choreografie, die leider nicht mehr fotographiert werden konnte, da der ÖFB unsere Leute schon nach 15 Spielminuten von der Laufbahn schickte...

Vier Tage später lud der ÖFB zum freundschaftlichen Länderspiel gegen Lettland nach Graz. Zehn Hurricanes reisten mit zwei SauKarln in die Steiermark. Die Patriots kamen erst mit Spielbeginn an und hatten keine Trommel mit, weshalb wir diesmal gemeinsam mit den Patriots Gesänge anstimmten. Zu Anfang machten wir eine Doppelhalter-Choreografie über unsere Reihen. Zu unserer Überraschung verirrten sich nur rund 50 aktive Supporter nach Graz, dennoch waren wir im TV gut zu hören. Das Highlight war "Auf geht's Österreich schieß' ein Tor", das sieben Minuten (!) durchgesungen wurde.  Zudem kam erstmal richtige Fanklubstimmung auf: Kleine Fahnen und Doppelhalter dominierten während des Spieles unsere Reihen und der Zaun wurde nicht nur einmal erklommen... Von den großen Kalibern setzten wir nur eine 5m²-Fahne wegen Platzmangel ein. Gefilmt wurde diesmal übrigens satte 90 Minuten. Unsere Mühe wurde schlussendlich belohnt: Österreich gewann mit 3:1, nach 0:1-Rückstand... Insgesamt machten wir mit diesen zwei Spielen wieder einen großen Schritt vorwärts. Von anderen Fanklubs wird man mehr als aktzeptiert, zwischen den Patriots und uns herrscht eine gute Kommunikation.

Eigentlich wollten wir dann den restlichen Juni und Juli Sommerpause machen, aber es kribbelte uns zu sehr in den Fingern. Allen voran kam es zu einer Uneinigkeit zwischen den Mitgliedern des Fanklubs. Es war nämlich unklar, ob wir nun ein Freizeitverein oder ein richtiger Fußballfanklub sind. Auslöser dafür war die Einladung des österreichischen Volleyballverbandes (ÖVV) zu der Heim-EM im September. Um dies zu klären luden wir am 24. Juni zum 3. Fanklubtreffen, bei dem allerdings nicht mehr als der harte Kern zu gegen war. Wir einigten uns darauf so weiter zu machen wie bisher. Zwar streben wir an, ein richtiger Fußballfanklub zu sein, aber dazu fehlen uns noch die aktiven Posten. Somit unterstützen wir auch weiterhin unser Land Österreich in anderen Sportarten, sofern wir genug Hurricanes-Members zusammen bekommen. Somit werden wir auch Österreich bei der Volleyball-Heim-EM im September unterstützen. Davor findet am 3. August ein Freundschaftsspiel gegen die Nummer 1 der Welt, Brasilien, im Multiversum Schwechat statt, wo wir ebenfalls gemeinsam mit unseren Freunden, den SauKarln, auftreten werden. Die angesproche Kribbelei führte auch zu neuen Fanutensilien. Bis zum Volleyball-Spiel produzierten wir zehn neue Doppelhalter, drei 2m²-Fahnen und eine 5m²-Fahne. Die vier neuen Fahnen wurden diesmal eigenhändig bemalt und sollen zukünftig für mehr Abwechslung im Stadion sorgen. Es gilt weiter zu werkeln, damit wir nicht immer dieselbe Leier auftischen. Spät, aber dann doch kamen die Schals an, die zum Renner wurden.

Fußball wollten wir selbst auch mal wieder spielen. Im Sommer kam es gleich zu mehreren Möglichkeiten. Am 2. Juli fand in Mannswörth das Kleinfeldturnier "Kicken gegen Rechts" statt. Zum ersten Mal spielten nur Mitglieder des Vereines in der Hurricanes-Mannschaft mit und zukünftig soll es auch so bleiben. Da der Großteil der guten Fußballer aber seperate Mannschaften bildete, mussten wir auf den Puchberger-Pool zurückgreifen. In unserem Team standen daher fünf Puchberger und nur drei Schwechater. Mit Lospech konnten wir uns in der sehr starken Fünfer-Gruppe (von Zweien) nicht durchsetzen und schieden vorzeitig aus. Am 16. Juli veranstalte die Junge Generation Puchberg das 2. Streetsoccer-Turnier am Paulischin-Parkplatz in Puchberg. Diesmal wollten wir in Bestbesetzung auftreten und das Turnier gewinnen, aber zu viele Absagen machten uns das Leben schwer. Mit einer Not-Vier gingen wir also in ein Turnier, das uns noch viele Beine in den Weg stellen sollte. Denn, zuerst kamen wir abermals in die schwere Gruppe (von Zweien), dann wurde der Modus während des Turniers zu unseren Ungunsten geändert und schlussendlich hatten wir am Feld viel Pech. Doch je länger das Turnier andauerte, desto besser wurden wir, aber es reichte nicht mehr als für den 5. Platz. Schlussendlich gab es am 6. August noch das traditionelle Beachsoccer-Turnier vom Teamfanklub Pielachtal in Hofstetten. Aber auch hier hatten wir nicht mehr als eine absolute Not-Vier, weil manche Fußballer einerseits auf Urlaub waren und andere nicht auf Sand spielen wollten... Dementsprechend fiel auch das Resultat aus: 10. Platz von 10. Sportlich gesehen also ein Flop, aber gesellschaftlich ein voller Erfolg, knüpfte man doch Kontakte mit Pielachtalern und verließ das Turnier auf hoher freundschaftlicher Basis.

Bereits vor dem Beachsoccer-Turnier kam es zum besagten Volleyballspiel im Multiversum Schwechat am 3. August. Da der ÖVV uns die Karten kostenlos überließ, konnten wir mehr Leute begeistern. Auch die SauKarln holten wir wieder ins Boot und da gab es auch einen offizieller Fanklub des ÖVV mit Trommelkraft. Insgesamt waren wir rund 30 Supporter. Eigentlich war der Auftritt gar nicht so übel, denn immerhin waren wir ein kompakter Block, der sogar stehen durfte, die vielfältigen Fahnen sorgten für gute Optik und neue Fangesänge wurden angestimmt. Aber leider spielte der Hallensprecher nicht ganz mit und legte uns durch die Musik nach jedem österreichischen Punkt lahm. In dieser Hinsicht war es fast schon bedauerlich, dass Österreich einen historischen Sieg vor Rekordkulisse einfuhr... In dieser Hinsicht werden wir mit dem ÖVV noch wegen der EuroVolley reden müssen, denn viele aktive Mitglieder waren von der Mischung "Musik und Fußball-Fankultur" nicht so begeistert. Auch die neuen Fangesänge gelangen wegen den permanenten Unterbrechungen nur mäßig, aber die Einführung wird stark befürwortet und verfolgt.

Sieben Tage später kam es zum traditionellen Sommerspiel in der Hypo Group Arena in Klagenfurt. Diesmal gegen die Slowakei, einer auf dem Papier besseren Mannschaft. Anfangs machten wir uns Sorgen wegen der kurzen Teilnehmerliste, da die Anreise am frühen Nachmittag angesetzt war, aber schlussendlich bekamen wir doch unsere beiden Kleinbusse voll und fünf Personen reisten sogar unabhängig nach Kärnten. Somit waren wir insgesamt 20 und konnten im August übrigens vier neue Mitglieder anwerben, die auch recht fleißig mitanpacken ;). Letzte Besprechungen mit dem ÖFB und Kartenabholung folgten am 1. August. Die Fahrt war – naja – in zumindest einem Auto chaotisch und der Stau hielt uns mächtig auf. Erst 30 Minuten vor Anpfiff schlugen wir das Lager auf. Zum Glück lenkten die Ordner bei der Kontrolle ein und überprüften nicht wie in Graz jeden Doppelhalter und jede Fahne... Die Patriots stellten dieses Spiel unerwartet den Support ein, womit uns die Zügel quasi in die Hand gegeben wurden. Externe Supporter gab es kaum, da waren zwar noch ein paar andere Teamfanklubs in bescheidener Anzahl dabei, aber die teilten sich eigentlich gut auf... Abseits der Hurricanes lief nichts und das Kärntner Publikum war nicht besser als das der Steirer. Die Kamera durfte satte 90 Minuten am Boden stehen, allerdings ohne Kameramann... Die Photographin musste auch zwischen den Reihen umher laufen. Zumindest für die Kamera eine kleine Verbesserung, aber Akkreditierungen wachsen anscheinend nicht auf Bäumen... Der Support war trotz der geringen Anzahl an Unterstützern sensationell, neue Gesänge wurden erfolgreich ausprobiert und die Fahnen sehr gut in Szene gesetzt. Eine Doppelhalter-Choreo über unsere Reihen wartete zu Spielbeginn der zweiten Halbzeit. Die blöden Stiegel-Fahnen machen jede Choreografie zu Spielbeginn der ersten Halbzeit ja zunichte... Tja, es gab wiedermal eine Niederlage: 1:2. Nach dem Spiel kann man nur hoffen, dass sich zukünftig externe Leute, aber auch die anderen Teamfanklubs mehr Mühe geben. Alles alleine machen wird zugegebenermaßen schwer. Während des Spiels sind wir auch auf die Notwendigkeit eines Megaphons gekommen. Wir waren uns einig, dass wir wahrscheinlich noch oft das Kommando haben werden (müssen), weshalb wir uns ein Qualitätsprodukt von italienischen Ultrashop tifo.it gekauft haben und später die grünen Teile rot übermalt haben.

Vor den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland auswärts und daheim gegen die Türkei luden die SauKarln zu einem freundschaftlichen Länderspiel am Mittwoch, den 24. August, zwischen der österreichischen und slowakischen Frauen-Nationalmannschaft in Laa an der Thaya (rund 90 Fahrminuten von Schwechat entfernt) ein. Der Sportplatz von Laa liegt ja in der Nähe vom Hauptsitz der SauKarln, nämlich Neuruppersdorf. Allerdings wurde nichts aus der angekündigten Masse der SauKarln; wir vier Hurricanes waren schlussendlich doppelt so viele wie die SauKarln ;). Zwar mussten wir noch einen moderaten Eintritt zahlen, aber wenigstens konnten wir uns ein ungestörtes Plätzchen hinter dem Tor sichern. (es gab nur eine Sitztribüne auf der Längsseite). Der Auftritt eignete sich insbesondere für das Ausprobieren der neu entwickelten Fangesänge und die Ausbildung neuer Trommler. Unser erklärtes Ziel war innerhalb einer Halbzeit keinen Fangesang zu wiederholen und das – man mag es glauben oder auch nicht – gelang uns bravourös! Die neuen Gesänge sorgten für angenehme Abwechslung und machten gleich viel mehr Spaß! Trotz der 0:4-Pleite dauerte unser Support ohne Abschwächung bis zum Spielende an. Aber eigentlich war uns das Spiel ja von Anfang an ziemlich egal, wir wollten nur üben und eine Gaude haben ;). Auch der Fahnen-Einsatz war super, denn die Leute, die nicht trommelten, schwangen eine Fahne mit perfekter Technik. Zum Schluss bekamen wir von den SauKarln ein kleines Geschenk, ein speziell dekorierter Mistkübel! Gedacht für den Partybüs!

Zwei Tage später trafen wir uns mit dem ÖFB für die letzten Besprechungen wegen der beiden Qualifikationsspiele inklusiver Kartenabholung. Unter anderem war das Fotografieren/Filmen von unten in Deutschland verboten; im Happel durften wir aber 90 Minuten filmen mit sogar zwei Kameras (Fotos und Kameramann wieder nur bis zur 15. Spielminute). Akkreditierung!? Wie wäre es damit ÖFB? Nach dem Treffen ging es direkt weiter zum ÖVV, der wegen der EuroVolley auch ein Gespräch führen wollte. Zu den Zeitpunkt hatten wir bereits per Mail abgesagt gehabt, weil uns die Rahmenbedingungen nicht passten. Unsere Fankultur ist eben nicht mit Musik zu vereinen und die Sportart selbst interessierte die Mitglieder nur mäßig. Der ÖVV bestand aber auf unseren Auftritt. Das Ergebnis der Runde war dann nicht so schön, wie sich später herausstellen sollte: Wir sagten einen Auftritt der Hurricanes ab, akzeptierten aber den Vorschlag vereinzelt privat hinzukommen und den ÖVV-Fanklub zu unterstützen. Aber halbe Sachen sind nie gut, denn die EuroVolley war aus fantechnischer Sicht eine Katastrophe! Der ÖVV hielt kein einziges Versprechen und ließ uns auf der ganzen Linie im Stich. Das war der Dank dafür, dass manche von uns ihn nicht hängen lassen wollten... Damit war das Ende des Volleyballs für uns markiert.

Wieder zum Fußball: Am 2. September kam es zum Auswärtsmatch in Gelsenkirchen gegen Deutschland. Dies war unsere erste Auswärtsfahrt, die wir gemeinsam mit dem Bus von Pielachtal, der mit fast 50 Leuten fast voll war, machten. Wir waren insgesamt nur sechs Leute, aber es sollte sich noch herausstellen, dass hier Qualität vor Quantität galt... Die Fahrt mit Pielachtal war recht amüsant, der Kontakt wurde auf jeden Fall erheblich besser und auch die Mitglieder lernten sich unter einander kennen. In der Veltins-Arena waren rund 3.000 Österreich-Fans, die Fanklubs selbst waren in einem Glaskäfig eingesperrt. Dort gab es nur wenig Platz für die Zaunfahnen und die zu spät angekommenen Patriots hatten dadurch gewisse Probleme und postierten sich in die hinteren Reihen. Da sie kein Megaphon mit hatten, lag es wiedermal an uns, den Ton anzugeben. Nur mit Trommel war das aber so schwer wie in Klagenfurt. Dazu kam die Tatsache, dass einzelne Zellen immer wieder Gesänge anstimmten, meistens aber Contra-Gesänge. Überhaupt waren die Leute sehr motiviert, aber eher durch den Hass gegen Deutschland... In der 8. Minute fiel dann der Gegentreffer und kurz darauf auch schon das 0:2. Dann war die Stimmung im Keller, neue Fangesänge kamen nicht an (und wurden Großteils wegen Wirkungslosigkeit gar nicht praktiziert), der Fahneneinsetz von uns war nur mäßig. Dies war wohl der bisher schlechteste Auftritt von uns und der Fankurve generell in unserer Ära. Gleich nach dem 2:6-Debakel ging es heim, ohne Krawalle unsererseits.

Vier Tage später kam es zum letzten Spiel der A-Herren gemeinsam mit den Hurricanes: Österreich-Türkei. Die Ausgangslage war klar: Wir mussten mit 3:0 gewinnen um noch Chancen auf die Qualifikation zu haben, keine leichte Aufgabe, aber allein die Tatsache, dass nach dem katastrophalen Jahr immer noch die Qualifikation möglich ist, ist überraschend. Neue Fanutensilien gab es bis auf das Megaphon (erster Einsatz!) keine, da wir im August von Auftritten zugepflastert waren. Fast das komplette Arsenal kam wieder mit; dazu 74 (!) verkaufte Karten (darunter noch die 50 Abos), auch wenn bei uns nicht annähernd alle gestanden sind, die eigentlich zu uns gehörten (die Nicht-Mitglieder halt...). Übrigens hatten wir ja schon im frühen Sommer mit Pielachtal Platz getauscht gehabt; dieser Wunsch ging allerdings von den Patriots aus und wurde von Pielachtal gerne erfüllt. Damit waren wir direkt neben den Patriots in Sektor D, die SauKarln auf der anderen Seite in Sektor C, Pielachtal neben uns. Die Fahnen wurden diesmal in Perfektion koordiniert: In der ersten Reihe die 13m²-Fahne in der Mitte, flankiert von zwei 2m²-Fahnen. In der 4. Reihe dann zwei 5m²-Fahnen. Das ergab ein sehr gutes Bild, vor allem die verschiedenen Motive kamen gut an. Dazu war der Fahneneinsatz Großteils recht respektabel. Bei den Fahnenschwingern herrscht großer Aufschwung! Die Patriots übergaben wieder uns die Leitung, eine gute Gelegenheit für das Megaphon, dazu hatten wir die einzige Trommel und einen neuen Trommler :D. Unsere Leute bildeten im Großen und Ganzen auch einen schönen Block, die sehr aktiven Mitglieder verteilten sich über unsere Reihen. Wir hätten wirklich gerne neue Fangesänge angestimmt, aber im ausverkauften Happel-Stadion kommt das halt nicht durch... Daher mussten wir uns mit absoluten Klassikern begnügen, das wurde bald recht fad und in Halbzeit zwei schwächte der Support ab. Von den Patriots kam vor allem Beschimpfungen gegenüber die Türkei, wir bekamen auch kleine Probleme mit drei Hanseln, die meinten, dass ihnen die Kurve gehöre. Gegen Ende wurde es ungemütlich, zum Glück konnte der Elfer für die Türkei pariert werden. Die Partie endete 0:0. Wir bekamen viel Verantwortung, dafür war der Auftritt okay, mehr ging bei diesen Rahmenbedingungen leider nicht. Die Qualifikation war gescheitert, Constantini sollte aber noch vorerst bleiben.Allerdings tritt Constantini wenig später doch zurück und am 3. Oktober wurde der Schweizer Marcel Koller als neuer Teamchef ab 1. November bestellt. Die letzten beiden EM-Qualifikationsspiele auswärts in Aserbaidschan und Kasachstan sollte Willi Ruttensteiner übernehmen.

Bereits Anfang des Sommers wurden wir auf die Zeitschrift des Sportvereines Schwechat (SVS), dem "Sportsfreund", aufmerksam. Jene suchte nämlich Artikel von externen Vereinen aus Schwechat, Wien und Wien-Umgebung. Wir schickten also einen Artikel über die Hurricanes mit Foto ein, der dann noch abgeändert wurde. Ende September kam dann die Ausgabe der Zeitschrift mit einem Artikel über die Hurricanes heraus!

Da wir die letzten beiden EM-Qualifikationsspiele aus Kosten- und Zeitgründen spritzten, konzentrierten wir uns voll und ganz auf ein Spiel am 10. November: An diesem Tag sollte nämlich unser U21-Team EM-Qualifikation gegen Bulgarien in Wiener Neustadt spielen. Dies sollte eine perfekte Gelegenheit werden unsere Fangsänge zu üben, eine eigene Choreo zu machen und neues Material einzuweihen. Deshalb kauften wir in Kritzendorf etwas mehr als 200m²-Fahnenstoffe ein und bestellten auf tifo.it Spruchband-Material und zwei neue Trommeln, da zwei von uns zu klein waren und die Bass Drum dem Ende zu ging. In der Folge wurde an der Choreo gebastelt und fünf neue Fahnen angefertigt: Zwei unbemalte 2m²-Fahnen (einmal Hurricanes-Karo und einmal Österreich-Flagge), eine unbemalte Österreich-Fahne für unsere 3m-Telesopstange sowie ein mit unserem Wirbellöwen bemalte Fahne für die 3m-Teleskopstange und zur Krönung eine 16m²-Fahne mit unserem Wappen. Zudem tätigten wir wieder eine Massenbestellung auf Spreadshirt und kleideten uns rechtzeitig für den Winter neu ein. Eine erste Vorbesprechung mit dem ÖFB am 6. Oktober bezüglich Wiener Neustadt lief nicht gut. Der versprochene kostenlose Eintritt wurde revidiert und wir bekamen nicht die gewünschten Plätze. Zudem lud der ÖFB alle anderen Fanklubs ein. Überdies wurde über die Zukunft der Fankurve gesprochen. Tatsache war ja, dass wir seit Anfang des Sommers immer das Kommando übernommen haben, da die Patriots es uns in die Hand gelegt hatten. Im Herbst sollen daher weitere Gespräche folgen und auch ein Fanklubtreffen mit dem ÖFB stattfinden um die Zukunft zu besprechen.

Am Freitag, den 30. September kam es zum ersten Gastauftritt der Hurricanes Österreich: Wir fuhren nach Hofstetten und unterstützen die Union Hofstetten Grünau (UHG). Die Pielachtaler hatten da nämlich noch einen anderen Fanklub, die Freaks Hofstetten. Vier Hurricanes gaben sich die Ehre zu diesem brisanten Auftritt, denn pikanterweise hatte die Gegner-Mannschaft auch einen Fanklub. Die Freaks verstanden sich mit diesem aber sehr gut, das konnte man auch während des Spiels spüren. Die Choreo mit Plastikfahnen, einem Transparent "Freakshow" und Pyrotechnik dahinter gefiel, der Support konnte natürlich nicht mit dem Nationalteam oder der Bundesliga verglichen werden, für die 2. Landesliga war der Auftritt sensationell. Wir blieben dann noch kurz bei der Afterparty.

Kurz darauf kam es zu den beiden EM-Qualifikationsspielen, die seit langem wieder mal im Fernsehen angesehen wurden. Zu beiden Terminen war ursprünglich ein Public Viewing angesetzt, am 7. Oktober (Aserbaidschan - Österreich) entfiel es allerdings wegen einer parallelen Geburtstagsfeier eines unserer aktivsten Mitglieder. Österreich gewann übrigens mit 2:0. Vier Tage später kam es dann aber zum 1. Public Viewing in Schwechat mit sieben Hurricanes-Members. Zugleich wurde auf unser einjähriges Bestehen angestoßen. Die Veranstaltung war recht unterhaltsam, leider spielte Österreich nur 0:0. Eine richtige Verbesserung unter Ruttensteiner gab es nicht, wobei zu erwähnen ist, dass Andi Ivanschitz wieder ins Team zurückgekehrt ist.

Am 15. Oktober waren die Hurricanes zum zweiten Mal zu Gast. Diesmal bei der Ein-Jahres-Feier der SauKarln Österreich. Zufälligerweise wurden die SauKarln nämlich exakt zwei Tage vor uns gegründet, womit wir immer gleichzeitig Jubiläum feiern werden. Insgesamt fünf Hurricanes machten sich an diesem Samstagabend auf den Weg nach Neuruppersdorf, wo schon etwa 20 SauKarln die Sau raus ließen. Für Trank und Speis war reichlich gesorgt, im Anschluss ging es dann weiter zu einem mysteriösen weinkellerähnlichen Ort, der rund einen Kilometer entfernt lag. Dies war wohl die ländliche Disco... Unsere Fanklubfreundschaft, die schon seit Beginn unserer Existenz besteht, wurde wesentlich gefestigt, die Mitglieder lernten sich kennen und man schmiedete schon Pläne für die nächsten Jubiläen. In den frühen Morgenstunden ging es dann wieder retour nach Schwechat. In den nächsten Tagen gelang ein weitere Meilenstein: Nach hartem Kampf verlinkte uns der ÖFB auf ihrer Webseite und machte so einen Bereich für die Fanklubs auf.

Ab diesem Zeitpunkt liefen die Vorbereitungen für das U-21-Match in Wiener Neustadt gegen Bulgarien auf Hochtouren. Die Choreo war bereits fast fertig; es fehlte noch das 15m² große Transparent, das dann eigenhändig bemalt wurde. Die letzten der 45 Doppelhalter, die auch als Fahnen einsetzbar sind, wurden dann auch noch genäht und mit Stangen versehen. Da wir die U21 unterstützen wollten, musste sich auch der ÖFB rühren. Da die Fanbeauftragten sowieso vor Ort sein mussten, schickte der Fußballbund eine Einladung an alle anderen Fanklubs. Schlussendlich meldeten sich nur zwei an: die SauKarln Österreich und die Red-White-Eagles. Vor Ort waren dann so insgesamt 60 Supporter. Vor dem Spiel gab es bei uns eine Trommelübung mit insgesamt sechs Leuten, bei der wir auch gleich die neuen Fangesänge auf Band aufnahmen und im Anschluss für private Zwecke auf CD brannten. Der Transport erfolgte wieder durch unsere beiden Kleinbusse. Positiv war vor Ort, dass unserer Kameramann zum ersten Mal eine Akkreditierung erhielt und sich so 90 Minuten frei bewegen konnte. Leider gab es mit dem Ton Probleme, da die Kamera zwangsweise näher zur Hauptribüne als zu uns positioniert war. Es war zwar mühsam den Leuten zu erklären, wie unsere Choreo genau funktionieren sollte, aber es gelang! Für die Choreo, übrigens unsere 1. Choreo überhaupt, brauchten wir rund 50 Leute, das ging sich also gut aus. Vorne wurde ein rot-weiß-rotes Transparent (1,5x10m) mit der Aufschrift „VOLLGAS!“ hochgehievt, dahinter 15 rote, dann 15 weiße und wieder 15 rote Doppelhalter entlang der rot-weiß-roten Streifen des Transparentes. In der Mitte gab es noch einen Doppelhalter mit unserem Logo als Erkennungszeichen. Nach einiger Zeit folgte der komplizierte Teil: Die Leuten sollten die losen Stangen von den Doppelhaltern raus nehmen und sie so zu einer Fahne umfunktionieren. Es folgte also ein Fahnenmehr. Unser Doppelhalter mit dem Logo wurde durch eine Fahne mit dem Wirbellöwen ersetzt. Das Bild war sehr gelungen, die Choreo trotz aller Befürchtungen ein voller Erfolg! Zum Support sei gesagt, dass wir anstrebten unsere neuen Fangesänge zu singen und zwar vor allem länger. So gab es nur einmal „Immer wieder Österreich“ und das ist doch erwähnenswert. Zwar war die Stimmung generell leiser, weil sich nicht viele trauten wirklich zu schreien, da sie im Text und Melodie unsicher waren, aber das wird sich schon bald legen. Es macht viel mehr Spaß als dauernd die zehn gleichen Parolen zu schreien. Vor allem die Hurricanes legten eine tadellose Leistung zu Tage. Man merkt deutlich, dass sich ein Kern entwickelt hat, der sich auskennt. Intern passt es bei uns derzeit also vollkommen. Da drei Fanklubs einen kompakten Block bildeten, gab es zu viele Fahnen, die gleichzeitig im Einsatz waren, aber gut… Übrigens wurde unsere neue bemalte 16m²-Fahne für 5 Minuten geschwungen. Das U21-Team verlor überraschend mit 0:2, das erste Gegentor fiel nach 35 Sekunden… Wie soll man unter solchen Bedingungen eine Fankultur aufbauen?

Fünf Tage nach dem U21-Match kam es zu einem Freundschaftsspiel der A-Herren in der Ukraine. Genauer gesagt in Lemberg in der neuen Lviv-Arena für die EM 2012. Zum Glück muss man sagen, weil das an der Grenze zu Ungarn war, nur 13 Autostunden von Schwechat entfernt. Zwei Hurricanes-Members fuhren in dem 9er-Bus vom Teamfanclub Pielachtal bereits am Vortag Richtung Ukraine. Die Besatzung des Busses war recht beeindruckend, saßen doch einige wichtige Vertreter von diversen Fanklubs darin. Die Reise sollte ein Meilenstein in unserer Geschichte sein, denn sie motivierte im Nachhinein nicht nur die beiden Hurricanes, sondern auch noch eine ganze Reihe von anderen Hurricanes zu Auswärtsfahrten. Färöer, Irland, Schweden, Kasachstan und Deutschland waren quasi schon für uns gebucht. Das gesamte Unternehmen hatte weniger Bedeutung im Rahmen des Supportes, sondern eher im Rahmen der Freundschaft zu den anderen Fanklubs und natürlich vorwiegend zur Gaude. Die Reise war eigentlich recht billig, da die Währung der Ukraine im Vergleich zum Euro geringwertig war. Die Stadt mit österreichischer Geschichte schaute man sich einen ganzen Tag an und von diesem Tag lassen sich gewiss viele Schmankerl erzählen. Legendär war unter anderem ein Lokal, das wir besuchten. Die Ukrainer waren überhaupt begeistert, waschechte Österreicher zu treffen. Andauern machten sie Fotos, forderten uns zu Interviews auf und klauten auch noch Schals… Der Einlass ins Stadion war nicht so einfach. Wir Hurricanes hatten nämlich vier kleine Fahnen und ein Spruchband zur Begrüßung des neuen Teamchefs Marcel Koller mit und da wollte uns keiner rein lassen. Gemeinsam mit dem Fanbeauftragten des ÖFB kamen wir dann auf den Rasen des Stadions, ehe wir auf Umwegen irgendwann und ohne Kontrollen doch noch auf der Tribüne landeten. Leider war da nicht mehr viel Platz um unser Banner aufzuhängen. Der Support war bei 60 Supportern im ausverkauften Stadion (32.000 Zuschauern) gewiss etwas sinnlos, da die Ukrainer überraschend viel Gas gegeben haben. Wir hielten zumindest unsere Fahnen über 90 Minuten oben, waren ein paar Mal im TV-Bild, aber mehr war dann auch nicht. Hier soll erwähnt werden, dass es ohne Trommel sehr schwierig ist Fangesänge durchzubringen. Zur 10. Spielminute und kurz vor dem neuerlichen Rückstand (Österreich verlor trotz starker Leistung mit 1:2) begrüßten wir den Teamchef mit folgenden Worten: „Marcel Koller, wir wünschen dir viel Erfolg!“. Das Spruchband wurde übrigens am Vortag in Eigenregie fertiggestellt und kann sich vom qualitativen Aspekt her sehen lassen. Dazu haben wir die Buchstaben auf einer weißen Plastikfolie gebeamt, ausgeschnitten und auf einer roten Plastikfolie mit unsichtbarem Tape fixiert. Hinten war dann noch unser Wappen als Erkennungszeichen.

Ukraine - Österreich war der letzte Auftritt für uns in unserem 1. Vereinsjahr. So kam es am 18. November zur 2. Generalversammlung, wo das Jahr nochmal zusammengefasst wurde und das nächste Jahr vorbereitet wurde. Im Vorfeld zu dieser Versammlung gab es am 3. November 2011 die 2. Vorstandssitzung um sie organisatorisch vorzubereiten. Leider sind nur 22 der 46 Mitglieder erschienen, was die Führung des Vereines sehr betrübt hat und sicherlich Konsequenzen haben wird. Neben der Zusammenfassung des Jahres aus verschiedenen Sichten wurde der Terminplan für 2012 enthüllt und auf eine Änderung im rechtlichen Bereich hingewiesen. Die Generalversammlung dauerte insgesamt knapp sechs Stunden, im Anschluss ließen einige Hurricanes-Members den Abend feierlich ausklingen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns selbst enorm gesteigert haben. War am Anfang aufgrund der fehlenden Kapazitäten und des Know-Hows noch vieles schwierig und unkoordiniert, wurde die Führung des Fanklubs im Laufe des Jahres immer professioneller. Dies wurde einerseits dadurch möglich, dass man Erfahrung sammelte, aber andererseits auch dadurch, dass vor allem ab dem Sommer einige Mitglieder dazu gestoßen sind, die sich mehr mit der Vereinsarbeit und Fanklubarbeit beschäftigten. Vor allem im Stadion macht dies vieles einfacher, weil sich nun mehr Personen zuständig fühlen. Im Rahmen der österreichischen Fankurve sei gesagt, dass wir uns in nur einem Jahr sehr bekannt gemacht haben und weit nach oben geklettert sind. Es bestehen schon einige gute Freundschaften zu anderen Fanklubs. Spannend wird es zu erfahren inwiefern die anderen Fanklubs mit uns im Stadion kooperieren und ob sie sich überhaupt unserer Ideologie anschließen. Beim letzten Match im Happel-Oval gegen die Türkei haben wir das Vorsingen und Trommeln komplett übernommen. Es ist auch interessant zu wissen, ob dies so bestehen bleibt oder ob die Patriots sich wieder erfangen. Wir wollen „Gemeinsam die Kurve beleben!“, dazu braucht es aber auch Erfolge unseres Nationalteams und die fehlen derzeit auf der gesamten Linie.