Zusammenfassung 5. Vereinsjahr 2015
Den Übergang zum nächsten Vereinsjahr bildete wie immer die jährliche Generalversammlung der Hurricanes am 22. November 2014, die wieder in Schwechat stattfand, jedoch wegen Insolvenz des Betriebes in einer anderen Lokalität. Leider kam nur etwa die Hälfte der aktiven Mitglieder. In dieser Versammlung wurde das vergangene Jahr Revue passiert und die Ziele für das kommende Jahr festgelegt. Wir haben im Jahr 2014 einen großen Satz nach vorne gemacht, jedoch gibt es noch viel Verbesserungsbedarf in allen Bereichen. Unser Vorstand wurde ebenfalls neu gewählt, weil die Funktionsperiode auslief. Jedoch gab es nur eine Änderung gegenüber der alten Besetzung. Der Mitgliedsbeitrag wurde angepasst und einige Mitglieder wechselten zu einer Fördermitgliedschaft. Insgesamt beendeten vier Mitglieder ihre Mitgliedschaft, sodass wir zu Beginn des Jahres 56 aktive Mitglieder und 14 Fördermitglieder hatten. Schon aber vor dem ersten Länderspiel durften wir wieder ein paar neue Mitglieder begrüßen.
Ein paar Tage später wurde die neue Weltrangliste veröffentlich, bei der Österreich bereits an 23. Stelle aufschien und damit von der Platzierung her die beste Mannschaft in unserer Gruppe ist!
Die erste richtige Veranstaltung fand erst am 3. Januar statt. Im Dezember arbeiteten wir zwar schon an zwei anderen Projekten, dazu aber unten mehr. Wir nahmen nämlich beim "1. Schwechater Hallenzauber" im Multiversum Schwechat teil. Dabei wurden wir in eine 5er Gruppe gelost, in der wir das Auftaktspiel gegen den späteren Turnier-Zweiten knapp verloren. Zwei weiteren Siegen folgte im entscheidenden Gruppenspiel ein Remis, was uns für das Halbfinale qualifizierte. Dort mussten wir uns nach einer harten Partie im Sudden Death gegen den späteren Turniersieger geschlagen geben. Schließlich wurde es im Spiel um Platz 3 nur der vierte Platz (von 10 Teams). Das war für uns das erste Fußballturnier in Schwechat, unserem Fanklub-Hauptsitz.
Am 23. Januar 2015 fand das jährliche ÖFB-Fanklubtreffen mit vielen Vertretern der ÖFB-Fanklubs statt. Wieder dabei waren auch Teamchef Marcel Koller und Generalsekretär Alfred Ludwig. Die Euphorie und die positive Entwicklung bei den Länderspielen war auch hier ein Thema. Unter anderem wurde erläutert, dass alle Heimspiele in diesem Jahr in Wien stattfinden werden und es wurde über die kommenden Auswärtsspiele gesprochen. Aufgrund der letzten Pyrotechnik-Aktionen machte der ÖFB auch noch einmal deutlich, dass dies unerwünscht ist und mit harten Strafen sanktioniert wird.
Binnen weniger Tage kam es Ende Februar zu mehreren Veranstaltungen. Den Anfang machte das traditionelle Hallenturnier des Teamfanklub Pielachtal, diesmal jedoch in Hofstetten in einer kleineren Halle. Es fand am Sonntag, den 22. Februar statt. Wider aller Erwartung konnten wir sensationell den dritten Platz erringen. Bisher kamen wir bei einem Hallenturnier von Pielachtal nicht über den 9. Platz hinaus! Ein Vorteil für uns war das kleinere Spielfeld, auf dem wir uns sichtlich leichter taten. Ebenfalls sensationell ist, dass die SauKarln Österreich ihren Titel erfolgreich verteidigen konnten.
Weiter ging es am Freitag, den 27. Februar beim traditionellen SauKarln-Kegelturnier in Wildendürnbach. Wir stellten zwei Teams zu je 2 Personen. Leider konnten wir unseren Rang vom letzten Jahr nicht verbessern, denn wir erreichten nur den 6. und 13. Platz. Insgesamt nahmen 17 Teams teil. Das Turnier wurde diesmal in einem anderen Modus ausgetragen mit zwei Gruppenphasen.
Einen Tag darauf, am Samstag, den 28. Februar, veranstalteten wir wieder einen internen Rodel-Abend. Eine wesentliche Änderung gab es gegenüber den letzten Malen, denn diesmal wurde die Anreise mit einem 34-Bus in Angriff genommen. Das ersparte das leidige Suchen nach Autofahrern und Autos, alle Teilnehmer konnten gemeinsam fahren und jeder wusste, wann es wieder nach Hause geht. Leider war die Gesamtanzahl der Teilnehmer etwas schwächer als im vorigen Jahr. Insgesamt bestritten wir zwei Fahrten, da die Erfahrung zeigte, dass dies für die meisten ausreicht. Es war nicht übermäßig kalt, es schneite nicht und die Piste war wie immer in einem hügeligen Zustand mit hoher Schneelage. Anschließend ging es in die Zauberbar.
Erst rund einen Monat später wurde es wieder ernst. Insgesamt standen für uns innerhalb von sechs Tagen drei Spiele am Programm, weil wir neben den beiden A-Team-Spielen auch die U19 in Schwechat unterstützen wollten. In der Winterpause bereiteten wir uns auf diese drei Spiele vor, denn zu jedem gab es eine Choreografie und gegen Bosnien eine wesentliche Neuerung: Ein Vorsängerpodest. Zusätzlich wurden anlässlich unseres 5-jährigen Bestehens, das im Herbst 2015 gefeiert wird, zwei entsprechende Zaunfahnen gemalt und für das Podest ebenfalls ein Banner. Die Jubiläums-Zaunfahne wird uns bei allen Spielen 2015 begleiten und hängt in der Mitte unseres Banners.
Zur U19: Die U19-Nationalmannschaft der Herren konnte sich in die Eliterunde in der laufenden EM-Qualifikation spielen und durfte diese sogar auf heimischen Boden austragen. Das erste von drei Spielen fand am Donnerstag, den 26. März 2015, ab 19:00 im Rudolf-Tonn-Stadion in Schwechat statt. Obwohl wir am nächsten Tag eine Reise nach Vaduz antreten mussten, versuchten wir so viele Mitglieder wie möglich für dieses Spiel zu motivieren, da Schwechat ja der Hauptsitz unserer Fanklubs ist. Das Match war damit zugleich ein Aufwärmen für die beiden A-Team-Spiele und eine gute Übung um einige neue Fangesänge auszuprobieren. Wir trafen uns erst um ca. 18:15 vor dem Stadion und checkten die Matchkarten. Erst um etwa 18:30 waren wir wirklich in unserem Sektor und konnten mit dem Aufbau beginnen. Es musste alles ziemlich rasch gehen, denn wir hatten auch noch eine Choreografie geplant: Sämtliche Leute in unserem Sektor bekamen von uns ein Sackerl mit roten und silbernen Metallic-Folien-Schnipseln. Diese Säckchen wurden von uns natürlich in Eigenregie vorbereitet (also zerschnipselt und verpackt). Nach einem Countdown wurden diese Schnipsel dann in die Höhe geworfen. Das Bild sah für die relativ kleine Größe des Blocks akzeptabel aus! Es folgte ein anständiger Support mit Fahneneinsatz. Diesmal wurden etwas andere Lieder gesungen als sonst, da man mit der überschaubaren Anzahl von Leuten Gesänge mit mehr Text einfacher handhaben kann. Augenmerk wurde auch auf einen neuen Gesang gelegt, der in Vaduz und damit generell zum Einsatz kommen soll. Dieser wurde sehr gut aufgenommen! Leider verlor unsere U19 an diesem Tag in Unterzahl. Die Mannschaft von Hermann Stadler musste 75 Minuten lang in Unterzahl spielen, nachdem Manuel Haas in der 15. Minute wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde. Zehn Minuten vor Schluss sah auch noch Stefan Jonovic Rot.
Zu Liechtenstein: Diesem Match wurde lange Zeit entgegengefiebert. Die Tickets für den österreichischen Fansektor waren rasch vergriffen und der Rest im freien Verkauf ebenfalls. Bedingt durch die geografische Lage pilgerten sehr viele Österreicher und Österreicherinnen zu diesem „Auswärtsspiel“, insbesondere aus dem Westen unseres Landes. Dieses Länderspiel wurde von uns per 58-er Bus in Angriff genommen. Unsere Plätze waren ebenfalls ziemlich bald ausgebucht. Wir nahmen Vertreter der SauKarln Österreicher und Red-White-Eagles mit. Treffpunkt war um 7:30 am Bahnhof Schwechat. Nachdem alle Fanutensilien, Getränke und das Essen verlagert wurden, startete der Bus um 8:00 seinen Weg nach Vaduz. In mehreren Zustiegsstellen komplementierte sich unsere Bus-Besatzung. Eine heikle Frage war die nach dem Wetter. Doch das Glück war uns an diesem Tag hold: Die Temperaturen waren angenehm, es ging praktisch kein Wind und es regnete nicht viel und vor allem nicht während des Spiels. Wir erreichten den Stadion-Parkplatz um etwa 17:45. Dort hieß es zunächst warten, denn das Stadion öffnete seine Tore erst um 19:15. Wir organisierten für dieses Qualifikationsspiel wieder einen Choreografie. Da der gesamte Sektor 2 an das österreichische Kontingent ging, bot sich ein Intro über eben den ganzen Sektor an. Wir entschieden uns für rote und weiße Plastik-Fähnchen (ca. 0,7 m² groß). Diese ca. 1.200 Fähnchen wurden gleich nach Stadioneröffnung im Muster rot-weiß-rot in die Sessel gesteckt. Zusätzlich bereiteten wir drei Folien-Bahnen (zwei in rot, eine in weiß) vor, die über die Stiegen gespannt werden sollten um das Choreo-Bild zu vervollständigen. Vom Spielfeld ausgesehen enthielt die rechte Folien-Bahn noch unser Fanklub-Wappen um zu zeigen, von welchem Fanklub die Choreografie organisiert wurde. Ursprünglich war geplant, dass die Leute die Fähnchen zuerst halten und dann schwingen sollten. Dies war schon auswärts in Moldawien schwierig umzusetzen und sollte auch hier nicht zur Zufriedenheit klappen. Leider waren überhaupt vom Spielfeld ausgesehen auf der rechten Seite der Tribüne bei Weitem nicht alle Fähnchen im Einsatz. Das Choreo-Bild war unterm Strich akzeptabel, aber es hätte auch besser und fülliger aussehen können. Auch die Liechtensteiner zeigten mit einer Überrollfahne ein Intro. Aus fantechnischer Sicht ging das Auswärtsmatch an diesem Tag in allen Belangen (Masse, Choreo, Optik, Lautstärke) klar an uns, allerdings wäre es unfair sich mit dem kleinen Liechtenstein ernsthaft zu vergleichen. Leider konnten wir uns nicht genau in die Mitte des Fanblocks stellen, weil gerade da ein Stiegenaufgang war. Wir wählten unseren Platz deshalb etwas weiter rechts (vom Spielfeld ausgesehen). Mit an Bord waren zwei Trommeln, ein großer Schwenker, zwei mittlere Schwenker und 2-3 kleine Fahnen. Hier spielerisch einen Sieg zu erringen, hätte sich als ziemlich schwierig herausstellen können, wenn es lange Zeit 0:0 steht. Zum Glück kam es ganz anders: Bereits nach 16 Minuten führten wir mit 2:0 und damit war das Spiel schon so gut wie gegessen. Die Stimmung war wie gewohnt am Anfang sehr gut, hin und wieder gab es Phasen, wo es nicht so gut lief, insbesondere nach Seitenwechsel bis zum 3:0. Gegen Ende lief es dann wieder besser. Neben dem bekannten und dünnen Repertoire an österreichischen Fangesängen, kam auch das neuere „Rot-Weiß-Rot sind unsere Farben“ immer besser an und erstmals probierten wir auch einen neuen Chant „Von Bregenz bis nach Wien, wir singen für das Team“, das eigentlich sehr gut aufgenommen wurde! Neue Fangesänge einzuführen ist schwieriger als man vielleicht denkt. Auswärtsspiele wie in Liechtenstein oder zuletzt in Tschechien sind dafür ideale Plattformen. Im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion kam man Derartiges nur mit zwei Megaphonen ausgerüstet vergessen. Deshalb kann eine Entwicklung in diese Richtung nur langsam gehen. Der deutliche 5:0-Auswärtssieg gegenüber Liechtenstein, das in dieser Qualifikation schon Punkte gemacht hat, bestätigte die Form unseres Nationalteams. Gewinnen wir die beiden Heimspiele gegen Moldawien und Liechtenstein scheint uns die Qualifikation kaum mehr genommen zu werden. Direkt nach dem Spiel traten wir die Heimreise an und waren um ca. 7:30 wieder in Schwechat.
Zu Bosnien: Auf das Heimspiel gegen Bosnien wurde lange Zeit hingearbeitet. Im Prinzip nutzten wir die gesamte Winterpause um für dieses Spiel zwei Dinge zu tun: Erstens die Choreografie vorzubereiten und zweitens ein Vorsängerpodest zu installieren. Zuerst zum Podest: Das im Happel Stadion ein Podest stehen muss, war von vornherein klar. Weiters war klar, dass wir dieses Podest in Eigenregie anfertigen mussten. Es handelt sich also um ein reines Österreich-Podest, das passend in den Farben Rot und Weiß bemalt ist. Konkret wurde das Ganze im Herbst 2014. Wir hatten den Hauptsupport offiziell ja erst Anfang 2014 übernommen und im Herbst desselben Jahres fanden die ersten Heimspiele in Wien statt. Damals ist es sich zeitlich einfach nicht mehr ausgegangen dieses Projekt zu realisieren, auch wenn wir ursprünglich wollten, dass gegen Russland und Brasilien ein Vorsängerpodest in der Fankurve steht. Also verlegten wir das Projekt in die Winterpause. Nachdem wir entsprechende Konstruktionspläne entworfen haben, wurde es binnen kurzer Zeit unter starker Mithilfe des Fanklubs „Blutgruppe Rot-Weiß-Rot“ angefertigt. Die erforderlichen Genehmigungen erhielten wir nach einigem Hin und Her ebenfalls, weshalb der Realisierung des Projektes nichts mehr im Wege stand. Das Podest muss halt für jedes Wien-Spiel auf- und abgebaut werden. Hinter dem Ganzen steckt also viel mehr Arbeit, als so mancher denken würde! Dann zur Choreografie: Da wir uns nicht sicher sein konnten, dass die Fankurve bei diesem Spiel voll sein würde, mussten wir die Choreografie auf einen kleineren Bereich einschränken, was an und für sich auch nicht schlecht ist. Es muss ja nicht immer eine Zettel-Choreografie sein. Deshalb planten wir etwas umzusetzen, was schon seit Ende 2013 in unseren Köpfen geistert und eigentlich seit damals vorbereitet wurde, allerdings zunächst nur sporadisch. Da wir bis Ende März 2015 alles fertig haben mussten, legten wir uns in der Winterpause 2014/15 ins Zeug und investierten viele, viele Arbeitsstunden und auch einiges an Geld. Etwa die Hälfte aller unserer Mitglieder war in dieses Projekt eingebunden. Die Choreografie wurde erst am Matchtag selbst fertiggestellt. Der große Knaller wurde dieses Match nicht, obwohl wir mit Bosnien-Herzegowina endlich einmal einen fantechnisch-interessanten Gegner hatten. Im Stadion waren vermutlich bis zu 20.000 bosnische Anhänger, wobei die meisten in Österreich leben. Auch in der eigenen Fankurve fanden sich einige hunderte bosnische Fans! Es handelte sich „nur“ um ein Freundschaftsspiel und das schlug sich in der Stimmung nieder. Wenn es um nichts geht, dann geben einige Leute weniger Gas. Das ist sehr schade! Vor allem, weil es darum ging sich gegen eine andere starke Szene zu profilieren. Wenn Leute die Stimmung der österreichischen Fankurve bekritteln, dann müssen sie sich selbst an der Nase nehmen, denn schlussendlich ist er oder sie mitverantwortlich. Mit 13.000 Leuten in der Kurve wäre sicher viel möglich gewesen! Wir können den Support organisieren, Choreos durchführen und für eine gelungene Optik sorgen. Aber es braucht mehrere tausend motivierte Österreicher und Österreicherinnen um die Kurve zum Beben zu bringen. Erschwerend war weiters das Wetter: Stürmisch mit Regen. Auch hier ist Bewegung ein gutes Mittel um sich gegen kaltes und feuchtes Wetter zu wehren. Das Wetter war auch insbesondere für uns sehr ungünstig. Schon bei den letzten beiden Wien-Spielen hatten wir mit dem Wetter Pech. Den ganzen Tag über war es windig und die ersten 6-7 Reihen waren nass. Damit war alles sehr viel mühsamer, weil die Stoffe nass und dreckig wurden und Klebeband hielt auf nassem Untergrund kaum. Trotzdem hielten wir den Standard aufrecht, bauten vier Trommeln auf mit zwei Vorsängern auf dem neuen Podest und dazu einige Fahnen. Auch die beiden großen Schwenker wurden ausgefahren, jedoch kam es an diesem Tag nur zu ein paar Kurzeinsätzen. Auch die restlichen Fahnen kamen leider nur sporadisch zum Einsatz, weil der Wind einen Einsatz sehr schwierig machte. Am schlimmsten traf es unsere Choreografie. Wir wollten sie zunächst durchführen, doch ca. 30 Minuten vor Spielbeginn kam ein sintflutartiger Regenfall, der 10-15 Minuten andauerte. Kurzzeitig hagelte es sogar. Die Fans flüchteten auf höhere Reihen und es war klar: An eine Choreografie brauchen wir heute nicht zu denken. Starker Wind und Regen hätten das Bild arg negativ beeinträchtigt. Zudem waren zu wenige Leute in den dafür vorgesehenen Blöcken. Schweren Herzens mussten wir die ganze Geschichte abblasen. Die gegnerischen Fans zogen ihre Choreografie in weiten Teilen des ersten Ranges durch: Zettel mit einem großen Spruchband. Die Stimmung war, wie bereits angedeutet, nicht der ultimative Hit. Die Vorsänger versuchten alles. Leider ist das Repertoire an Fangesängen nun einmal knapp und es ist äußerst schwer neue Gesänge einzuführen. „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“, ging schon recht gut, doch der zweite neue Chant „Von Bregenz bis nach Wien“ braucht noch etwas Zeit. Es ist klar, dass auf diesem Sektor etwas getan werden muss, aber mit einer handvoll Spiele im Jahr braucht eine Entwicklung in dieser Hinsicht eben seine Zeit. Mit zwei Megaphonen in einem ausverkauften Happel Stadion kann man nur schwer ein neues Lied einführen. Die Partie endete 1:1 nach der Führung von Österreich durch Marc Janko. In diesem Spiel blieben Großchancen Mangelware, das Remis ist jedoch gerecht.
Neben den Choreografie-Arbeiten für diese beiden Spiele fertigten wir im Frühjahr auch zehn neue Doppelhalter an. Diese sind wesentlich hochwertiger und aufwendiger als unsere bisherigen und sollen das optische Bild einerseits bei Doppelhalter-Fahnen-Schals-Choreografien stärken und andererseits auch während des Spieles zum Einsatz kommen.
Am Freitag, den 1. Mai nahmen wir wieder selbst am fußballerischen Geschehen teil und spielten in Schwechat beim 1. Mai-Turnier mit. Wir konnten zu diesem Turnier wieder unsere Stammmannschaft auf’s Feld schicken und wollten an die sehr guten letzten Turnierergebnisse anschließen. Im ersten Spiel gegen den Veranstalter „JG / SPÖ Schwechat“ sah es zunächst auch ganz gut aus. Wir kontrollierten die erste Halbzeit und führten zur Pause mit 1:0. Leider war unser Stellungsspiel in der zweiten Halbzeit ungeordnet und durch ein Eigentor glich der Gegner auf 1:1 aus. Wir kassierten in weiterer Folge zwei Tore und mussten uns geschlagen geben. Diese Niederlage wäre jedoch vermeidbar gewesen! In der zweiten Partie hatten wir es mit „SWV“ zu tun. Wir dominierten dieses Spiel und erzielten schön herausgespielte Tore. Zur Pause stand es bereits 2:0, wir siegten schließlich mit 5:0. Der Gegner hatte in diesem Match keine nennenswerte Möglichkeit. Im dritten Match trafen wir auf „Jedinstvo“. Auch hier waren wir die feldüberlegene Mannschaft und stellten bald auf 1:0. Leider vergaben wir zu viele Möglichkeiten, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Aber auch hier hatte der Gegner keine zwingende Torchance im ganzen Spiel. Im letzten Gruppenspiel mussten wir gegen „FC Goji“ ran. Wir trafen auf diese Mannschaft bereits beim Schwechater Hallenzauber im Januar 2015 im Spiel um Platz Drei und verloren damals mit 1:2. Deshalb stellten wir uns auf eine schwere Partie ein. Beide Teams neutralisierten sich zunächst, es gab keine gefährlichen Aktionen. Noch in der ersten Halbzeit wartete der Gegner mit zwei guten Gelegenheiten auf, darunter ein Lattenschuss. Zur Pause stand es 0:0. Nach Seitenwechsel gingen wir nach einem Kopfballtor in Führung und kontrollierten in weiterer Folge das Spielgeschehen. Durch mehrere Standards strahlten wir immer wieder Gefahr aus, der Gegner kam zu keiner Möglichkeit mehr. Mit neun Punkten wurden wir dennoch „nur“ Dritter, weil „JG /SPÖ Schwechat“ und „FC Goji“ ebenfalls neun Punkte, aber eine bessere Tordifferenz hatten.
Das nächste Länderspiel fand am 14. Juni statt. Es handelte sich um das sehr wichtige Auswärtsspiel in Russland. Die Russen ließen sich lange Zeit um den Spielort für dieses Match auszuwählen. Erst Mitte Februar wurde das neue Spartak-Stadion in Moskau ausgewählt. Für uns eine willkommene Wahl, wären doch beispielsweise auch St. Petersburg, Kasan oder Sotschi möglich gewesen. Flug und Hotel wurden sofort gebucht; für das Visum wurde alles in die Wege geleitet. Das Visum galt als aufwendig und teuer. Neben (selbstverständlicherweise) einem aktuellen Reisepass brauchte man einen Voucher (eine Einladung vom Hotel), eine gültige Reisekrankenversicherung und das ausgefüllte Visum-Formular inkl. Passfoto. Die gesammelten Unterlagen musste man dann im Visazentrum in Wien abgeben und einige Tage warten. Da eine Person die Reisepässe von mehreren abholte, benötigte diese noch eine unterschriebene Vollmacht von jedem. Das Visum kostete selbst 62€, zusätzliche Kosten verursachten der Voucher und die Reisekrankenversicherung. Mit Visum ausgestattet mussten wir dann noch gesalzene 43€ für die Matchkarte hinblechen, während die Russen teilweise nur 800 Rubel (13€). Aber das ist ja keine Seltenheit mehr für Auswärtsspiele. Insgesamt konnten etwa 750 Karten an Herrn und Frau Österreicher gebracht werden. Bei so einer großen Anzahl ist ein Megaphon und eine Trommel absolut notwendig um die Stimmung gewünscht zu koordinieren und dadurch unsere Nationalelf zum Sieg zu treiben. Nachdem keiner, den wir kannten, mit dem Auto anreiste, mussten wir Megaphon und Trommel per Flugzeug transportieren. Bereits in Stockholm 2013 haben wir das getan, nahmen damals jedoch eine kleine Trommel mit, die in ihrer Wirkung leider viel zu schwach war. Wir brauchten – auch im Hinblick auf die Zukunft – eine stärkere Trommel. Damit wir nicht herbe Mehrkosten durch Sondergepäck in Kauf nehmen mussten, präparierten wir eine unserer Standard-Trommeln so, dass sie genau in einen dazu passenden Koffer passte. Zusätzlich nahmen wir noch vier Fahnen mit: zwei 1,7 Meter Fahnen und zwei 1,2 Meter Fahnen, die freilich ebenfalls so präpariert wurden, dass sie ins normale Gepäck passten. Die Überlegungen für eine Choreografie waren natürlich vorhanden. Wir entschlossen uns jedoch nichts zu organisieren, was sich schließlich als vollkommen richtig herausstellte. Eine Choreografie wäre wohl in einem Desaster geendet, auch wenn grundsätzlich mit 750 Leuten und diesem Block etwas gegangen wäre. Wir Hurricanes beanspruchten 20 Matchkarten, wir reisten jedoch in separaten Reisegruppen an. Der Hauptkern mit den Fanutensilien traf sich am Freitag-Abend am Flughafen Wien-Schwechat. Wir nahmen einen Direktflug mit der russischen Linie Transaero. Schon im Flugzeug zeigte sich – wie sich später mehrfach bestätigte – dass viele Russen kaum Englisch sprechen bzw. verstehen können, was eine Kommunikation auch im weiteren Aufenthalt teilweise etwas mühevoller machte. Die Einreise nach Russland war für keinen von uns ein Problem. Da es jedoch schon nach 1:00 Früh war und das öffentliche Netz nicht mehr in Betrieb war, organisierten wir bereits im Vorfeld ein Taxi, das uns zwar mit dem Schild „Harricanes“ abholte, aber wir schätzen, dass wir damit gemeint waren. Es folgte eine Taxifahrt von rund 50 Minuten durch die Straßen Moskaus, wo einerseits bemerkt wurde, dass die Ampeln mit zusätzlichen Uhren ausgestattet waren, die anzeigten wie lange die Rot/Grün-Phase noch dauerte und andererseits, dass – wie im Vorfeld angekündigt – die russischen Fahrer nicht die Sichersten sind und zu einem gewissen Teil von Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht viel halten. Der Taxifahrer – der löblicherweise etwas Englisch konnte – zeigte uns hier bereits ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt. Quartier bezogen wir im Hotel Cosmos beim Raumfahrtsmuseum. Die Rezeptionistin war leider nicht die Schnellste, sodass es bis zum Hotelzimmer noch ein Welchen dauerte. Irgendwann um ca. 3:00 ging es dann einmal ins Bett, wobei es zu dieser Zeit draußen schon wieder hell wurde! Um ca. 9:00 ging es dann weiter, zuerst mit einem „Russian Breakfest“ (inkl. Wodka versteht sich) und dann mit der U-Bahn ins Zentrum der Stadt. Dazu wurde ein 3-Tages-Ticket an einem Schalter gekauft. Die nette Dame sprach kein Englisch; mit Stift und Papier konnte man sich verständigen. Das U-Bahn-Netz hat einige prächtige und aufwendige Stationen, ist aber sichtlich schon alt und spart mit Orientierungshilfen. Zumindest in der Linie von unserem Hotel weg gab es außer den Durchsagen (nicht verständlich, wenn man nicht russisch spricht) kaum einen Anhaltspunkt, in welcher Station man gerade ist. Deshalb musste man immer im Vorfeld schauen, wie viele Stationen man fahren muss und dann mitzählen. In einer anderen Linie gab es zumindest eine digitale Anzeige. Zunächst war es auch schwierig herauszufinden, in welche Richtung man fahren muss. Schilder, Farben und U-Bahn-Linien passten nicht immer zusammen wie sich herausstellte. Das alles verlangte etwas Übung. Wir haben uns zwar nie verfahren, aber sehr freundlich für Touristen ist es halt nicht. Das Ziel am Samstag war der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale, dem Lenin-Mausoleum, dem Warenhaus GUM und dem Kreml. Es war sonnig und für Russland ungewöhnlich warm mit Temperaturen bis zu 30°C, auch an den folgenden Tagen. Viele Touristen besuchten den Roten Platz. Den Kreml sahen wir uns auch von innen an, jedoch war dies alles nicht besonders spektakulär. Negativ überraschend war, dass im Umfeld vom roten Platz und im Kreml drinnen kein Getränke-Stand oder Automat zu finden war. Bei den hohen Temperaturen eine absolute Marktlücke. Im Kreml-Areal trafen wir auch auf die GLBG Crew. Nach dem Kreml gingen wir ins Warenhaus GUM, wo man schließlich etwas zu Trinken fand. Danach besuchten wir das Hardrock-Cafe in Moskau, wo wir unsere Mägen füllten. Dort trafen wir auf die Blutgruppe Rot-Weiß-Rot. Über eine Künstlerstraße ging es via U-Bahn wieder zurück zum Hotel, wo wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt machten. Wir spazierten einige Zeit und sahen uns das Umfeld des Hotels genauer an und als man es schon fast aufgeben wollte wurde man schließlich fündig – das Geschäft war aber sehr gut versteckt und war das einzige, was wir während des gesamten Aufenthalts sahen. Wie die Leute hier einkaufen bleibt ungeklärt. Auch kann man das Leitungswasser nicht zum Kochen/Trinken benutzen. Ausgerüstet mit Wasser- und Essensvorräten ging es dann am späten Abend ins Hotelzimmer. Manche statteten dem nahe gelegenen Vergnügungspark einen Besuch ab, andere vernichteten die eben gekauften Getränke. Jedenfalls ging es am Sonntag um ca. 9:30 wieder weiter mit dem erneuten Frühstück, doch diesmal mit Pancakes. Wir entschieden uns danach die Bootstour auf der Moskwa zu machen. Es dauerte eine Weile bis wir den Zustiegssteg fanden, aber schließlich fuhren wir über den Fluss und besichtigten einige Bauwerke. Die Bootstour dauerte rund 90 Minuten und allmählich wurde es wegen dem Match ernst. Wir bewegten uns deshalb wieder Richtung Hotel, aber statteten dort noch dem Raumfahrtsmuseum einen Besuch ab. Dort gab es einiges zur russischen Raumfahrt zu sehen und ist zu empfehlen. Mittagessen gab es im Hotel bei einer Pizzeria, aber mehr als Tiefkühlpizza war das wohl nicht. Der Transport zum Stadion war unterschiedlich. Der ÖFB organisierte im Rahmen des offiziellen Reiseangebotes eine Busfahrt vom Hotel Holiday Inn zum Stadion. Wir nahmen an dieser wie auch andere Fanklubs ebenfalls teil, jedoch fuhren die Busse erst um 17:00 weg und um 17:00 war bereits Stadioneröffnung. Daher machten sich zwei Hurricanes schon früher auf dem Weg um rechtzeitig zu Stadion-Eröffnung dort zu sein. Hier wurden gleich einmal sämtliche Banner abgelehnt, weil nur Österreich-Flaggen erlaubt waren. Nach einigem Hin und Her wurden aber schließlich alle Banner durchgelassen und auch später hatten die Trommel, das Megaphon und die Fahnen keine Probleme. Da der Sektor (2. Rang in der Ecke) dreimal so groß war, wie die Anzahl der Österreicher und Österreicherinnen befürchteten wir – deshalb auch keinen Choreo diesmal – dass sich die Leute sehr aufteilen würden. Wir versuchten dem entgegenzuwirken. Was am Ende herauskam war eine Zwischenlösung. Unsere Idee war, dass die Banner etwas weiter hinten auf dem Geländer fixiert werden hätten sollen. Dann wäre genug Platz gewesen, dass alle Banner in einer Reihe hängten. Und die 750 Leute hätten sich dann alle dahinter hinstellen können, sodass wir einen kompakten Block gehabt hätten. Für die Stimmung und für Fotos/Video wäre das die beste Lösung gewesen. Leider fehlte es an Überzeugungskraft. Zumindest – und das ist sehr löblich – hängten sich neben uns auch Pielachtal, Blutgruppe und Fürstlich weiter hinten auf, sodass es zwar einen kompakteren Block gab, aber alle anderen Österreicher und Österreicherinnen im Sektor verstreut waren. Bedauerlicherweise konnten wir es auch nicht verhindern, dass die paar Reihen vor diesem kompakten Block frei standen. Immer wieder wollten Leute den Sitzplatz auf ihrer Matchkarte unbedingt in Anspruch nehmen. Das ist auch absolut verständlich: Wenn man das erste Mal im Stadion ist und dann sagt dir einer, dass du dich nicht auf „deinen“ Platz hinsetzen darfst, wirst du dir auch was dabei denken. Es ist nur schade, dass es an Kooperation fehlte und sich genau diese Leute mit fremden Federn schmücken. Der Erfolg der Mannschaft hat so gesehen seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Das liegt auf der Hand. Die Russen waren mit der Getränkeplanung überfordert: Schon vor Ankick war der Bestand leer gekauft. Es gab später zwar Nachschub, aber der war in kürzester Zeit ebenfalls weg. Es war an diesem Tag weiter heiß und zusätzlich schien die Sonne genau in unseren Sektor hinein. Die Stimmung war klassisch für das Nationalteam, aber auch bedingt dadurch, dass es von den 750 Österreicher und Österreicherinnen nur einen Bruchteil Supportwillige gab. Viele wohnen in Moskau und nutzten die Gunst der Stunde. Die ersten 10-12 Minuten liefen wie immer sehr gut, es sah nach einem super Spiel aus. Die Stimmung flachte dann ab. In der 33. Minute schoss Janko das 1:0 und damit war das Spiel perfekt. Die Stimmung ging nur kurzzeitig hinauf und flachte dann wieder ab. Die zweite Halbzeit war unzufrieden; wir ließen die Mannschaft leider im Stich, wobei sie gerade da die Unterstützung am Notwendigsten brauchte. Erst als Fuchs um die 75. Minute herum mehr Support forderte ging es nochmal bergauf und die letzten 15 Minuten waren wieder anständig. Der neue Chant „Von Bregenz bis nach Wien“ war noch immer sehr träge, „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ ging recht gut und ist mittlerweile schon Standard. Österreich gewann mit 1:0 und sicherte sich damit so gut wie das EM-Ticket. Demzufolge gab es auch Sprechchöre „Frankreich wir kommen“. Marcel Koller lief lang nach Spielende noch einmal auf dem Rasen und bedankte sich bei den Fans. Er hat es fast geschafft das marode österreichische Team zu einer Endrunde zu bringen und das womöglich als Gruppensieger. Die österreichischen Fans mussten noch einige Minuten länger im Stadion bleiben, was uns Zeit gab ein Gruppenfoto mit allen Hurricanes zu machen. Mit den Bussen ging es zurück in die Stadt und bis 3:00 wurde der Sieg im Hotel gefeiert. Der Montag stand ganz im Zeichen der Abreise. Nach einem Frühstück packten wir die Koffer und checkten um 12:00 aus. Wir bewegten uns Richtung Kiewer Bahnhof um zum Flughafen zu gelangen. Dort aßen wir noch zu Mittag und shoppten im Duty-Free bis es schließlich um 18:25 mit einem Direktflug wieder mit Transaero in die Heimat ging.
Im Sommer wollten wir traditionell unseren Wandertag unternehmen. Leider verhinderten terminliche Probleme und das Wetter dieses Event. Das Nationalteam kletterte aufgrund der Erfolge weiter nach oben in der Weltrangliste. Am 25. Juli folgte die sehr frühe Auslosung zur bereits nächsten Qualifikation. Hierzu war die gute Weltranglisten-Position nach Goldwert. Wales, Serbien, Irland, Moldawien und Georgien werden unsere Gegner in der nächsten Qualifikation sein.
Im Sommer haben wir versucht unsere Web-Performance zu verbessern. Wir haben nämlich unsere Webseite komplett modernisiert. Der Server wurde gewechselt, um die Sicherheit zu erhöhen, außerdem wurde die Adresse auf eine at-Endung geändert, sodass unsere neue Webseite nun unter www.hurricanes-oesterreich.at aufrufbar ist. Neben weiteren kleinen Adaptionen wurden insbesondere zwei Neuerungen eingeführt. Einerseits ist die Webseite nun responsive, womit sie auf Smartphones und Tablets komfortabel besucht werden kann. Andererseits wurde ein Online-Shop installiert, auf dem absofort einige unserer Fanartikel auch für die breite Masse zur Verfügung stehen. Der Bestellvorgang ist einfach, gezahlt werden kann via Vorkasse oder Paypal/Kreditkarte, der Versand geschieht über die österreichische Post. Der Web-Shop lief mit der Zeit immer besser und funktioniert nach Zufriedenheit.
Anfang September folgte wieder ein Länderspiel-Doppel. Nach dem Heimspiel gegen Bosnien Ende März mussten wir ungewöhnlich lange fünf volle Monate auf das nächste Heimspiel warten. Das ist natürlich ungünstig, weil es schwieriger wird neue Fangesänge etc. einzuführen. Trotzdem haben wir diese Zeit selbstverständlich nicht brach liegen lassen. Nachdem es gegen Bosnien wetterbedingt keine Choreografie gab und auch in Russland wegen Nicht-Durchführbarkeit, konzentrierten wir uns wieder auf ein ausverkauftes Heimspiel. Die echten Vorbereitungen begannen nach dem Russland-Spiel Ende Juni. Es war klar, dass wir im Jahr 2015 in einem Spiel eine Jubiläums-Choreografie durchführen wollten. Da das Match gegen Moldawien auf einen Samstag fiel suchten wir uns diese Partie aus, weil wir hofften, dass die Stadionbesucher rechtzeitig im Stadion sein würden. Die Alternative war gegen Liechtenstein am Montag um 18:00, was zwar näher an unserem Jubiläum lag (nämlich 10.10.2015), aber mit einem gewissen Risiko wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit behaftet war. Da Fahnen-Choreografien im Happel-Stadion bis auf Weiteres kein Thema sind griffen wir wieder einmal auf Zettel zurück und bei unserem Jubiläum natürlich auf die teuren Metallic-Folienzetteln. Zusätzlich wollten wir noch etwas aus Stoff machen. Da eine Überrrollfahne aus diversen Gründen (noch) nicht eingesetzt werden konnte, entschieden wir uns für eine Art Riesen-Doppelhalter beim Vorsängerpodest. Darauf sollte unser kreisförmiges Logo abgebildet sein mit einem Durchmesser von rund sechs Meter. Und abschließend ein drei Meter breites und über 100 Meter langes Spruchband mit der Aufschrift „2010-2015: FÜNF JAHRE HURRICANES ÖSTERREICH“. Das Spruchband sollte besonders edel sein. Die Materialien trafen Ende Juli ein, womit man sofort mit den konkreten Vorbereitungen begann. Alle rund 14.000 Zettel wurden im Vorfeld von vielen Hurricanes-Mitgliedern eingerollt und verstaut. Die Stoffe für den Riesen-Doppelhalter wurden zurecht geschnitten genäht und bemalt. Und für das Spruchband aus Plastik mussten alle Buchstaben (insgesamt 78 Zeichen!) auf zusammengeklebten Folien gefertigt werden. Es waren nämlich einerseits die glitzer-goldenen Zeichen und dann nocheinmal alle in schwarz, die einen 3D-Effekt bewirken sollten. Die ganzen Zeichen wurden dann auf weiße Folie, auf die zuvor in regelmäßigen Abständen rote Balken geklebt wurden, gepickt. Zusätzlich gab es auf den Rändern des Spruchbandes noch unser Fünf-Jahres-Wappen bzw. unseren Kreislöwen (beide bemalt). Der Choreoaufbau war am Vortag des Matches (Freitag). Rund fünf Stunden lang waren insgesamt 24 Leute (21 Hurricanes und 3 von der GLBG Crew) im Einsatz. Alle Zettel mussten in die passenden Sitze gesteckt werden. Wir entschieden uns für ein Karomuster bzw. Schachbrettmuster, da dies auf unsere Wurzeln verweist. Bei der Gründung unseres Fanklubs legten wir damals das Karomuster als unser charakteristisches Fahnenmotiv fest und es findet sich seit jeher in unseren Fanutensilien. Beispielsweise gibt es auf unseren Bannern Karos, in unserem Wappen findet es sich und wir setzen ab und zu kleine Karo-Fahnen ein. Abgesehen vom Zettel-Stecken wurden sämtliche Banden im 3. Rang und 2. Rang mit der passenden Glitzerfolie abgepickt. Eine aufwendige und nicht zu unterschätzende Arbeit! Aber ungemein wichtig. Das Vorsänger-Podest wurde übrigens auch beim Choreoaufbau aufgestellt. Am Matchtag kontrollierten wir ob noch alles stand und bereiteten den Riesen-Doppelhalter vor, in dem wir vier 6m-Teleskopstangen auf die Rückseite klebten und wieder einrollten. Wir haben geschätzt, dass in dieses ganze Projekt rund 450 Arbeitsstunden eingeflossen sind. Abgesehen von der Choreografie fertigten wir noch ein dreizeiliges Spruchband für Robert Almer an. Er hätte nämlich in diesem Spiel den Torsperren-Rekord von Friedrich Koncilia brechen können. In den Medien war eigentlich ausschließlich vom Pflichtspiel-Rekord die Rede. Almer war in Pflichtspielen nämlich 423 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch 35 auf die Pflichtspiel-Bestmarke. Allerdings gab es dazwischen noch das Freundschaftsspiel gegen Brasilien, in dem er 45 Minuten spielte und ohne Gegentor blieb. Damit war er im Team eigentlich 468 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch etwa 30 Minuten auf den Rekord bei Länderspielen, der ebenfalls von Koncilia aufgestellt wurde. Wir wollten Almer zu Letzteren gratulieren, da dieser unserer Ansicht nach der eigentliche Rekord ist, da alle Länderspiele mit einbezogen werden und nicht irgendwelche heraus gepickt werden. Auf dem Spruchband war dann zu lesen: „EINE ERFOLGREICHE QUALIFIKATION BEDARF EINES SICHEREN RÜCKHALTS. ÖFB-REKORD: 500 MINUTEN TORSPERRE. DANKE R. ALMER!“ Das Wetter war am Matchtag passabel, aber nicht optimal. Es war mehr Regen angesagt, aber vor großen Regenmengen und nassen Tribünen wie gegen Bosnien blieben wir glücklicherweise verschont. Dennoch wehte am Abend ein kräftiger Wind, der alles ein bisschen schwieriger machte. Es war das vierte Heimspiel in Folge, wo das Wetter nass und windig war. Zumindest konnten die Banner mit Klebeband diesmal gut fixiert werden, da die Banden trocken waren. Auch die großen Fahnen trotzten dem Wind so gut es ging. Das Spruchband zur Choreografie wurde rund 25 Minuten vor Spielbeginn von der Mitte aus ausgerollt und beim Radetzky-Marsch ausgeklappt. Zur Stabilisierung schickten wir mehrere Leute mit 3-Meter-Teleskopstangen aus um das Banner zwischen Stange und Bande einzusperren. Ein großer Dank gilt auch an alle Leute, die auf der Laufbahn das Spruchband gehalten haben. Durch den starken Glitzer-Effekt des Spruchbandes und dem Flutlicht konnte man es von weiter Weg immer schwerer lesen, aber von mittlerer Entfernung sah es äußerst hochwertig aus! Auch der Riesen-Doppelhalter war schön gespannt und sah sehr gut aus. Insgesamt wohl die aufwendigste und hochwertigste Choreografie von uns. Der Support an diesem Tag konnte nicht ganz mit jenem vor einem Jahr als man zuhause gegen Schweden und Russland spielte mithalten, war aber in Summe einer Länderspielatmosphäre würdig. In Wien kann das Team auf den Rückhalt der Fankurve vertrauen. Wir probierten auch wieder unsere „neuen“ Chants „Rot-Weiß-Rot sind unsere Farben“ und „Von Bregenz bis nach Wien“, wobei Ersteres schon ziemlich gut lief und klar aufzeigt, dass ein größeres Repertoire auch von der breiten Masse gewünscht wird. Aber noch einmal sei gesagt, dass bei so wenigen Heimspielen mit Monaten langen Pausen neue Lieder nur langsam eingeführt werden können. Wir arbeiten weiter daran. Die Welle ging zweimal durch das Stadion, wobei sie nicht über zwei Runden kam. Und auch das befreiende „Sieg“ gegen Schluss hallte schon mächtiger durch die Ränge als heute.
Nur zwei Tage Pause gab es zwischen dem Heimspiel gegen Moldawien mit unserer Jubiläumschoreografie und dem Auswärtsspiel gegen Schweden. Ein sehr dichtes Programm, da schon einige Tage vor dem Heimspiel mit Hochdruck die Choreografie fertiggestellt und aufgebaut wurde. Am Sonntag musste die gesamte Nachberichterstattung (Bericht, Fotos, Video) fertig sein und gleichzeitig musste alles für Schweden vorbereitet werden, da wir schon am Montag um 8:35 von Wien nach Schweden flogen. Nicht alle Hurricanes flogen am Montag, einige nahmen den Flieger am Dienstag. Die meisten flogen dann wieder Donnerstag zurück, ein paar auch am Mittwoch. Es gab also mehrere Reisegruppen, was bei einer Anzahl von rund 50 Leuten natürlich verständlich ist. Unterkunft bezogen so gut wie alle im Apart Direct, einem Hotel ohne Rezeption, bei dem man automatisch Tür-Codes für seine Zimmer bekam. Ein sehr guter Griff, wie sich herausstellte. Ursprünglich wollten wir dasselbe Hotel wir vor zwei Jahren beziehen, allerdings gab es hier nach der Buchung massive Probleme, da das Hotel Konkurs anmeldete und wir für alle Leute ein neues Quartier suchen mussten. Gerade bei so einer großen Anzahl von Leuten war dies problematisch. Die Lage des neuen Hotels war sehr gut, da es öffentlich gut angebunden war und es sowohl Supermarkt als auch Restaurants/Imbissbuden gab. Die Preise in Stockholm sind nicht die Niedrigsten, im Vergleich zu vor zwei Jahren kamen wir mit dem Geld diesmal aber wesentlich besser aus. Am Montag sah sich die Reisegruppe mithilfe des „SkyView“ Stockholm von oben an. Dienstag war Matchtag. Da das Spiel erst um 20:45 begann hatten wir noch am Vormittag Zeit etwas zu unternehmen. Wir besichtigten daher das Schloss im Stadtzentrum. Dabei sahen wir uns die Schatzkammer mit Führung an und danach noch das Innere bzw. den Wohnbereich des Schlosses. Abschließend nahmen wir an der Wachablöse teil, die sehr pompös gestaltet wurde. Um die Mittagszeit trafen wir dann die Dienstag-Reisegruppe im Hauptbahnhof, wo wir etwas aßen und dann gemeinsam zum Hotel fuhren. Um 15:30 machten wir uns gemeinsam auf dem Weg zur Altstadt um dort ein Gruppenfoto zu machen. Leider war rund ein Drittel der Hurricanes-Mitglieder nicht da, da es sich wegen der Anreise nicht ausging. Anschließend begaben wir uns zum Marsch-Treffpunkt bei der Station Solna Centrum. Zu diesem Spiel mit über 2.000 Österreichern und Österreicherinnen wurde nämlich ein Fanmarsch organisiert. Schon sehr oft wurde er gewünscht und diesmal war es endlich soweit. Mit zwei Vorsängern und zwei Trommlern führten wir den Fanmarsch von 18:15 rund eine Stunde lang bis hin zum Stadion. Der Fanmarsch war ein voller Erfolg. Es nahmen hunderte Fans teil, die lautstark mitmachten. Unsere „neuen“ Gesänge „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ und „Von Bregenz bis nach Wien“ kamen wieder gut an und zu diesem Auswärtsspiel versuchten wir ein weiteres neues Lied, nämlich „Die ganze Kurve singt für Rot-Weiß-Rot“. Der Marsch war ein perfektes Warm-Up und sollte seinen Teil für die unvergessliche Stimmung bei diesem Länderspiel beitragen. Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war die Choreografie. Mit einem riesigen Auswärtssektor ließen wir uns nicht die Chance nehmen hier in Schweden eine Choreografie durchzuführen. Natürlich musste es im Vergleich zu Moldawien zuhause etwas wesentlich Einfacheres sein, aber nicht minder Schöneres! Unsere Wahl fiel auf matte Folien-Zettel in dem Muster „Rot-Weiß-Rot“ und dem passenden Spruchband „IMMER UND ÜBERALL FÜR UNSERE FARBEN!“. Die Choreo wurde einige Tage vor dem Match ausschließlich von uns Hurricanes vorbereitet. Die GLBG Crew, die unglaublicherweise die Strecke von Wien nach Stockholm mit dem Auto in Angriff nahm, war so frei und nahm unsere Choreografie mit. Gleich nach Stadioneröffnung wurden die Zettel dann von Hurricanes und anderen Österreichern im Sektor verteilt. Die Zettel zauberten ein prächtiges Bild unserer Farben in das schwedische Stadion. Der Support der folgte, war einzigartig und man kann wohl behaupten, dass dies fantechnisch (und auch sportlich gesehen) das beste Auswärtsspiel unserer Ära war. Ganz anders als in Moskau beispielsweise sangen sehr oft wirklich viele Österreicher und Österreicherinnen mit. Bei „Auf geht’s Österreich kämpfen und siegen“ war praktisch jede Hand oben. „Nur mehr Österreich“ lief ungewöhnlich stark und so viele Schals hatte man selten gesehen. Der Spielverlauf tat seinesgleichen und trieb den Fansektor zu Höchstleistungen an. „Oh wie ist das schön“ hallte mehrmals durch die Friends-Arena und zeigte, dass das nahezu volle Stadion klar in österreichischer Hand war. Sogar im schweden-Fansektor hörte man die österreichischen Fans regelmäßig. So gesehen war dieses Match ein Heimspiel. Als der Schlusspfiff ertönte brach ein Jubel aus. Spieler, Funktionäre und Fans feierten gemeinsam die erfolgreiche Qualifikation zur Euro 2016. Die erste sportliche Qualifikation für eine Europameisterschaft in der Geschichte Österreichs. Wir gaben David Alaba und Aleksandar Dragovic unsere beiden Megafone um zu feiern und auch Teamchef Marcel Koller wurde von seinen Spielern mehrmals in die Höhe geworfen. Mittwoch stand für die Meisten im Zeichen der Stadtbesichtigung. Am Vormittag machten wir die Boots-Tour „Royal-Canal“, bei der wir auf einem Boot einiges von Stockholm sahen. Anschließend ging es ins Vasa-Museum, bei der ein originales schwedisches Schiff aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt war. Es ging damals nach nur rund 1300 Metern Fahrt ohne Fremdeinwirkung aufgrund eines Konstruktionsfehlers unter und wurde 1961 geborgen. Das Museum war äußerst interessant. Danach sahen sich die Meisten noch die Altstadt an und kauften Souvenirs, ehe man sich um 18:00 mit anderen im Hard Rock Cafe traf. Zum Abendessen statten wir einem Chinesen einen Besuch ab und am späten Abend schauten sich einige die Hurricanes-Videos vom Marsch und Match an. Donnerstag-Früh verließ der Großteil der Hurricanes Schweden.
Am Dienstag, den 22. September 2015 (Spielanstoß 18:30), fand das EM-Qualifikationsspiel der A-Damen-Nationalmannschaft gegen Wales in der NV-Arena in St. Pölten statt. Fast schon traditionell gab es auch heuer einen Besuch bei den A-Damen im September in der NV-Arena in St. Pölten. Dass wir bei diesem Match dabei sein werden ergab sich eigentlich recht kurzfristig, davor gab es ja die intensiven A-Herren-Spiele gegen Moldawien und Schweden. Mit 18:30 Anstoß an einem Dienstag wurde auch nicht der beste Termin gewählt, jedoch konnten wir insgesamt 14 Hurricanes mobilisieren. Außerdem waren zwei Leute des Teamfanklub Pielachtal und 5 Leute der SauKarln Österreich vertreten. Wäre am selben Tag nicht auch noch der ÖFB-Cup gewesen, wären womöglich noch mehrere Leute mitgekommen. Jedenfalls fuhren wir in mehreren Gruppen nach St. Pölten. Die Fanutensilien kamen erst sehr spät an, weshalb wir erst bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung in den gewohnten Sektor kamen. Eigentlich war ein kleines Intro geplant. Dieses musste dann aber auf die Halbzeitpause verlegt werden. Mit 21 Leuten wurden in der ersten Halbzeit einige – vor allem neuere – Gesänge zur Unterstützung der Nationalelf angestimmt. Der Fahneneinsatz war wesentlich intensiver als bei den Herren-Spielen. Jedoch waren 21 Leute ein bisschen zu wenig. Zur zweiten Halbzeit setzten wir schließlich das Intro um: Wir nahmen unser Wirbelemblem von der Moldawien-Choreografie als Überrollfahne und dazu rundherum rot-weiß-rote Fahnen. Ein äußerst ansprechendes Bild! Danach kamen mehrere Jugendliche von der Haupttribüne in unseren Sektor und machten in den hinteren Reihen mit. Wir versuchten uns kompakter aufzustellen und die Stimmung wurde so in der zweite Halbzeit wesentlich besser und eines A-Damen-Spieles absolut würdig! Wiederum wurden ältere und neuere Gesänge gesungen, dazu auch 2-3 neue Sachen ausprobiert. Das Team gewann klar mit 3:0 und hält damit nach zwei Spieltagen bei sechs Punkten. Die Damen feierten den Sieg anstandsgemäß mit dem Fanblock. Es wird bestimmt nicht das letzte Damen-Länderspiel gewesen sein!
Rund einen Monat nach Moldawien & Schweden stand der nächste Doppel-Länderspiel-Termin an. Im ersten Match mussten wir auswärts in Montenegro ran (Freitag, 9. Oktober). Durch den bereits fixierten Gruppensieg hatten die beiden letzten Spiele nur noch geringe sportliche Relevanz. Allerdings musste die österreichische National-Mannschaft schauen, dass sie für die Auslosung zur Endrunde weiter in Topf Zwei bleibt. Insofern ging es doch noch um etwas. Montenegro hatte unterdessen – wenn auch geringe – Chancen auf einen Play-Off-Platz. Ein Sieg gegen Österreich und dann gegen Russland wäre dazu mitunter notwendig gewesen. Nachdem über 2.000 Österreicher und Österreicherinnen in Schweden waren, bereitete das schmale Karten-Kontingent von etwa 600 Karten einigen Personen Sorgen. Einen freien Kartenverkauf gab es vorerst nicht. Alle Tickets gingen an Fanklubs und die Fanreisen. Kurzfristig wurde dann aber doch ein freier Verkauf für die Rest-Tickets gestartet, ganz ausverkauft war der Sektor unterm Strich aber doch nicht mit rund 580 Karten. Weitere 150 ÖsterreicherInnen befanden sich außerdem auf der Haupttribüne. Die Kerngruppe mit acht Leuten reiste per Flugzeug am Donnerstag-Vormittag an. Zwei weitere Hurricanes-Mitglieder reisten unabhängig an. Viele ÖsterreicherInnen nahmen die Strecke mit dem Auto in Angriff, der Teamfanklub Pielachtal organisierte sogar einen Bus, den auch die Fanklubs Blutgruppe, GLBG Crew, SauKarln und Altheim nutzten. Am kleinen Flughafen in Podgorica angekommen, holten wir uns nach einiger Wartezeit ein großes Mietauto, da es in Podgorica wenig öffentliche Verkehrsmittel gibt und die Stadt selbst nicht besonders groß ist, weshalb wir uns entschlossen auch einiges außerhalb zu besichtigen. Was Podgorica betrifft, so ist diese Stadt eine echte „Auto-Stadt“. Es gibt ungewöhnlich viele Autos, was zu Parkproblemen führt. Daher stellen viele ihre Autos einfach irgendwie ab – auf Gehsteigen, Zebrastreifen, Wiesen etc. Des Öfteren sind Autos auch einfach auf der Fahrspur für einige Minuten stehen geblieben. Die Fahrer haben die Warnblickanlage eingeschalten und sind ihren Besorgungen nachgegangen. Unterkunft bezogen wir in den Apartments Athos, direkt neben dem Stadion. Am Donnerstag-Nachmittag fuhren wir zum Kloster Ostrog. Die Straße führte auf einen Berg. Durch Nebel und Regen war die Fahrbahn nass, die Strecke jedoch sehr kurvenreich und schmal, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Das Kloster verbarg sich intensiven Blicken, da es vom Nebel umhüllt war. Aufwendige Bilder zierten jedoch das Innere. Am Abend gingen wir im Hard Rock Cafe essen, dann ins Hotel und schließlich nochmal ins Nachtleben. Teile unserer Gruppe blieben unterschiedlich lang … Jedenfalls wollten wir am nächsten Tag (Freitag) um 8:00 zur Küste. Zwei konnten diese Zeit nicht einhalten und regenerierten die Kräfte für das Match. Die anderen sechs nahmen eine interessante, aber lange Autofahrt über einen Gebirgspass zum Ort Kotor. Das fast 2.000 Jahre alte Kotor ist berühmt für seine von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgebene mittelalterliche Altstadt. Dort marschierten wir einen Teil dieser Befestigungsanlage einen Berg hinauf. Danach fuhren wir weiter nach Budva, einem Badeort. Nach dem verspäteten Mittagessen ging es wieder zurück nach Podgorica, um sich auf das Match vorzubereiten. Wie in den vier bisherigen Auswärtsspielen dieser Qualifikation stellten wir auch diesmal – eigentlich schon selbstverständlich – einen Vorsänger und Trommler. Dazu gab es von uns vier kleine Fahnen, die teilweise von anderen Fanklub-Vertretern geschwungen wurden. Auch zu diesem Match gab es eine Choreografie, womit es bei vier von fünf Auswärtsspielen in dieser Qualifikation Choreografien gab. Das sind sehr positive Entwicklungen, an denen wir uns erfreuen und weiter arbeoten. Besagte Choreografie wurde zur Gänze vom Teamfanklub Pielachtal organisiert. Da unser Sektor grundsätzlich zwei Ränge hatte, war bei der Choreografie ein bisschen ein Zittern dabei, denn wie beispielsweise in Moldawien hätte es passieren können, dass sich die ÖsterreicherInnen auf die zwei Ränge schön verteilen und damit hätte das Bild nicht perfekt ausgesehen. Jedoch zwängte die Polizei alle Leute zuerst in den Oberrang, was der Choreografie und insgesamt der Stimmung gut tat. Beim Einlauf der Mannschaften wurde schließlich ein gemaltes Spruchband mit der Aufschrift „ Frankreich wir kommen“ und einem überdimensionalen EM-Pokal in der Mitte präsentiert. Auf den Rängen hüllten Papier-Zettel den Sektor in ein rot-weiß-rotes Muster. Ein sehr ansprechendes Bild und eine tolle Arbeit von den Pielachtalern! Vom Support hätten wir uns persönlich mehr erwartet. Obwohl der Sektor überschaubar war, gelang es nur selten die ganze Tribüne in Fahrt zu bringen. Der Spielverlauf und die Team-Leistung ließen zunächst zu Wünschen über, was natürlich ein Mitgrund war. Aber gerade in diesen Phasen braucht uns die Mannschaft am Meisten, womit es unsere Pflicht ist sie wieder auf die Siegesstraße zu führen. Mit den Toren kam immer wieder ein Aufschwung hinein. Positiv ist, dass die zwei neueren Lieder „Von Bregenz bis nach Wien“ und „Die ganze Kure singt“ ganz gut funktioniert haben. In der Nachspielzeit fiel das Siegestor. Noch vor ein paar Jahren gab es Zeiten, wo man in der Nachspielzeit nicht Spiele gewonnen, sondern verloren hatte. Die Mannschaft hat sich toll weiter entwickelt! Mit dem Team und Teamchef feierten wir den Sieg und verließen das Stadion, nachdem die Tore geöffnet wurden. Dem Nachtleben statteten wir keinen Besuch ab, da wir bereits um 6:00 Richtung Flughafen reisen mussten.
Zum Abschluss der EM-Qualifikation mussten wir zuhause gegen Liechtenstein (Montag, 12. Oktober) ran. Sportlich gesehen war dieses Spiel nicht besonders attraktiv, da wir bereits fix Gruppensieger waren und sich jeder einen klaren Heimsieg erwartete. Die Frage war eigentlich nur, wie viele Tore fallen würden. Etwas bitter ist es im Nachhinein betrachtet, dass man im ersten Match gegen die Schweden zwei Punkte liegen hat lassen, sonst hätte man eventuell alle Spiele gewonnen! Im Vorfeld des Spieles fand ein Fanmatch zwischen österreichischen und liechtensteinischen Fans in der Nähe des Stadions statt. Zu diesem Event stellten wir neben Vertreter der Fangruppierungen Bulldogs und Oed-Zeillern fast die gesamte Mannschaft und konnten gegen top motivierte Gegner mit Kampf und Siegeswillen einen ungefährdeten 5:3-Erfolg erringen. Das Spiel war im 2er Abo mit Moldawien und erneut ausverkauft. Damit waren fast alle Heimspiele in der Qualifikation ausverkauft. Dass es eine Choreografie geben sollte, lag auf der Hand. Damit gab es in dieser EM-Qualifikation in 9 von 10 Spielen (Russland auswärts nicht) eine Choreografie. Es waren stets schöne Bilder, die in die Blöcke und Kurven gezaubert wurden. So soll es weiter gehen! Der ÖFB ließ die Chance nicht ungenützt und finanzierte ein Intro über die Sektoren C/D/E/F/A. Seit langer Zeit gab es erfreulicherweise also wieder einmal etwas über das (fast) ganze Stadion, was natürlich sehr ins Geld ging. Aber bei einer erfolgreichen Qualifikation kann man sich so etwas schon einmal gönnen! In den beiden Kurven gab es Mega-Folienstäbe, die die Zuschauer selbst aufblasen und dann in die Höhe halten mussten. Unserer Meinung nach gewagt, aber es ging schlussendlich voll auf, da kann man nichts sagen. Im Sektor E gab es Glitzer-Folien-Zettel in den Farben rot-weiß-rot. Im 2. Rang wurde zusätzlich mit schwarzen Papierzetteln der Schriftzug „allez allez“ gesteckt. Das Bild in Sektor E war nicht hundertprozentig perfekt, da viele Stadionbesucher zu spät kamen (18 Uhr Anstoß an einem Montag ist auch eine sehr ungünstige Zeit). Dennoch war diese Choreografie eine feine Sache! Der Aufbau fand übrigens am Samstag statt. Neben anderen Helfer stellten wir 14 Leute, darunter fünf, die kurz davor aus Montenegro zurückgekehrt waren. Wie schon in den letzten Heimspielen traten wir mit zwei Vorsängern auf dem Podest, vier Trommlern und einigen Fahnenschwingern auf. Beim Aufwärmen der Mannschaft wurde vom ÖFB ein Fanklub-Spalier mit je 1-2 Vertretern aus mehreren Fanklubs organisiert. Auch wir schickten zwei Teilnehmer hin. Zusätzlich präsentierten wir zur gleichen Zeit ein zweizeiliges Spruchband mit der Aufschrift „NOCH EINMAL REINHAUEN BURSCHEN! FRANKREICH, WIR KOMMEN!“. Das Spruchband wurde schön gespannt gehalten. Aufmerksamen Fans sei nicht entgangen, dass die Schrift eine andere war. Wir sahen uns gezwungen unsere „Hurricanes-Schrift“ für Spruchbändern zu ändern, da sie dafür einfach nicht geeignet war! Die letzten Spruchbänder waren schwer zu lesen, weil die Schrift zu dünn war und gleichzeitig sehr breit, was die Spruchbänder sehr lang machte. Diese beiden Konflikte wurden mit einer neuen Schrift gelöst. Von nun an wird dies unsere Spruchband-Schrift sein. Der zweite Teil des Spruchbandes, „FRANKREICH, WIR KOMMEN!“, wurde in der 90. Minute noch einmal präsentiert. Grundsätzlich war dieses Spiel optisch gesehen vielleicht sogar das Beste in unserer Ära. Wir hatten insgesamt zehn Fahnen unterschiedlicher Größe am Start, die einen regelmäßigen Einsatz fanden. Denn zum ersten Mal seit genau einem Jahr (!) waren die Wetter-Verhältnisse bei einem Spiel in Wien sehr gut (kein Regen, kein starker Wind). Dafür ließen die Temperaturen etwas zu wünschen übrig. Zusätzlich verteilten wir ein paar neu per Hand angefertigte und hochwertige Doppelhalter, die während des Spieles hier und da hochgehalten wurden. Pielachtal präsentierte sich mit einer schönen neuen großen Fahne und weiteren Fahnen und auch sonst gab es in der Fankurve noch ein paar Fahnen, die das Kurven-Bild klar aufwerteten. Eigens angefertigte Fahnen machen den Fanblock gleich viel interessanter! Stimmungstechnisch war das Match besser einzuschätzen als gegen Moldawien, aber trotzdem schlechter als letztes Jahr gegen Schweden und Russland. Die ersten 20 Minuten liefen ganz gut, die neue Scheibe „Die ganze Kurve singt“ fand auf Anhieb Anklang im Happel Stadion. Im weiteren Verlauf zog die breite Masse nicht so oft mit, vielleicht waren die kühlen Temperaturen mitverantwortlich. Potential war auf jeden Fall da. Die Welle ging einmal durchs Stadion, beim zweiten Mal klappte auch das leider nicht mehr.
Nach der bestandenen Qualifikation konnte sich Österreich schon im November auf die bevorstehende Endrunde in Frankreich vorbereiten. Als Gegner wurde die Schweiz, die ebenfalls bereits qualifiziert war, gewählt (Dienstag, 17. November). Im Vorfeld des Matches trainierte das Nationalteam auf einem Trainingslager in Spanien. Das Team stand zu dem Zeitpunkt auf Platz 10 der Weltrangliste, die beste Platzierung, die es je gab. Wie auch andere waren wir optimistisch und hofften auf eine ausverkaufte Fankurve. In dem Sinn bereiteten wir eine Choreografie über alle drei Ränge vor. Als der erhoffte Ansturm ausblieb, sahen wir uns gezwungen eine Plan-B-Choreografie über nur zwei Ränge zu organisieren und stellten die Arbeiten für die große Choreo ein. Die Plan-B-Choreo wurde binnen kurzer Zeit fertiggestellt, aber zu unserem Bedauern waren einige Tage vor dem Match nicht einmal die beiden Ränge der Fankurve zufriedenstellend verkauft, weshalb auch die Plan-B-Choreografie verworfen werden musste. Man einigte sich schließlich auf ein Intro aus Doppelhaltern, Fahnen und Schals. Nachdem es wenige Tage vor dem Match zu Terroranschlägen beim Freundschaftsspiel in Paris gegen Deutschland kam, war als Konsequenz auch dieses Spiel von verschärften Sicherheitskontrollen, verstärkter Polizeipräsenz etc. betroffen. Im Gedenken an die Opfer der Anschläge wurde auch der Radetzkymarsch durch die französische Hymne ersetzt und es fand eine Gedenkminute statt. Wir starteten - wie geschrieben - gemeinsam mit anderen Fanklubs mit Doppelhaltern, Fahnen und Schals, die ein (unter schwierigen Umständen) ansprechendes Bild lieferten. Von einem Freundschaftsspiel im November konnte man sich stimmungstechnisch nicht viel erwarten und insgesamt war es eher eine schwache Partie. Der Beginn lief noch ganz gut, aber je weiter das Spiel voran schritt, desto leiser wurde die Kurve. Hin und wieder gab es eine Drangphase, wo die Stimmung kurzzeitig ein ordentliches Niveau erreichte. Erfreulich war, dass zumindest zwei unserer neu eingeführten Fangesänge recht gut funktioniert haben.
Was lässt sich nun über das 5. Jahr sagen? Im Wesentlichen gab es zwei große Neuerungen: Zunächst das Vorsängerpodest in Wien. Ein großer Dank an die Blutgruppe Rot Weiß Rot, die dieses Projekt in dieser Form ermöglicht haben. Von nun an soll das Podest bei jedem Spiel in Wien stehen. Weiters haben wir einen Web-Shop auf unserer neuen Webseite errichtet und versuchen seit Sommer 2015 auch Fanartikel unter die breite Masse zu bringen. Dies dient natürlich lediglich der Finanzierung unserer Fanutensilien und Choreografien. Sonst haben wir in diesem Jahr versucht uns weiter zu festigen, größer zu werden und mehr Mitglieder in den aktiven Kern einzubinden. Auch der Fahneneinsatz wurde intensiviert. Damit haben wir es insgesamt geschafft ein akzeptables Niveau bei jedem Match zu garantieren. Die Jubiläumschoreografie war die erste Choreografie, die wir alleine über den ganzen C/D durchgeführt haben. Im Vorjahr haben wir ja mit dem Teamfanklub Pielachtal zwei große Choreos durchgeführt. Bisher ist diese Choreo die aufwendigste und teuerste unserer Geschichte, aber auch in den nächsten Jahren wollen wir Ähnliches durchführen und wenn möglich sogar übertreffen. Insgesamt kann man mit Choreografien beim Team gut bilanzieren. Spiele, bei denen es kein spezielles Intro gibt, sind deutlich in der Unterzahl und vor allem durch zu wenig Fans in einem zu großen Sektor zu erklären. Wir haben in diesem Jahr auch zwei neue Fangesänge eingeführt, nämlich „Von Bregenz bis nach Wien“ und „Die ganze Kurve singt“. Letzterer wurde sofort hervorragend angenommen, der andere braucht noch etwas Zeit. Bei so wenigen Spielen in einem Jahr kann sich auf diesem Bereich nur langsam etwas tun. Insbesondere ist es momentan bei Heimspielen schwierig neue Fangesänge zu etablieren, da man es meist mit einer vollen Hütte zu tun hat, aber wir nur zwei Megafone haben. Daher versuchen wir was Neues zuerst auswärts bei einer kleineren Anzahl von Fans zu probieren.