Auftritte

Österreich - Kroatien, 25.9.2022 (A-Herren)

Am Sonntag, dem 25. September 2022 (Spielanstoß 20:45), fand das Nations League Spiel gegen Kroatien im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Dias (POR) geleitete Spiel endete 1:3 durch die Tore von Baumgartner (9.), sowie Modric (6.), Livaja (69.) und Lovren (72.). Es waren 45.700 Zuschauer anwesend.

Am letzten Spieltag galt es für Österreich den letzten Tabellenplatz zu vermeiden und den Klassenerhalt in Liga A zu schaffen. Hierzu brauchte es einerseits einen Sieg gegen den Vizeweltmeister Kroatien und andererseits Schützenhilfe in Form eines Punktegewinns der Dänen im Parallelspiel Dänemark vs. Frankreich.

Das Happel Stadion war am heutigen Abend sehr gut gefüllt und nahezu ausverkauft. Auf den Rängen im Stadion waren die Fanlager beider Nationen mit etwa 50:50 ausgeglichen. Während sich die kroatische Fankurve rasch füllte, blieben im heimischen Sektor die Plätz lange leer. Erst kurz vor Spielbeginn füllte sich auch die C/D-Kurve. Es blieben jedoch vereinzelt Plätze frei. Nachdem sich erwartungsgemäß auch einige kroatische Anhänger im österreichischen Fansektor einfanden, war an eine Choreographie nicht zu denken. Aus diesem Grund zeigten wir beim Einlaufen der Mannschaften Doppelhalter, Fahnen und Schals.

Mit einem Megaphon und vier Trommeln versuchten wir die Stimmung auf den Rängen wie in den beiden letzten Heimspielen zu koordinieren. Leider trübte es die Stimmung rasch, als Luca Modric bereits in der 6. Minute in unser Tor traf. Im Stadion war unter den kroatischen Anhängern der Jubel groß. Lange Gesichter machten sich hingegen bei den österreichischen Fans breit. Doch die Antwort der Österreicher folgte prompt. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer der Kroaten gelang Baumgartner der Ausgleich. Nun machte sich Jubel in der Kurve der Österreicher breit. Im rot-weißen Rauchgeschwader ertönte es laut „Immer wieder Österreich“. Leider hielt die positive Atmosphäre nicht lange an und mit der Zeit wurden die Gesänge immer leiser und leiser. Obwohl Österreich zu guten Tormöglichkeiten kam und im Parallelspiel Dänemark mit zwei Toren führte, feuerten immer weniger Fans die Mannschaft an. Einzig der Mittelblock im ersten Rang bemühte sich die Stimmung hochzuhalten. Es wurde jedoch immer mühevoller, wodurch selbst dieser kurz vor Pausenpfiff verstummte. Mit einem 1 zu 1 ging es in die Pause.

Die Hoffnung, den Klassenerhalt schaffen zu können, war groß, denn Österreich war gut im Spiel und gleichzeitig sah es für Frankreich alles andere als gut aus. Mit diesem Wissen ausgestattet, möchte man meinen, dass die österreichischen Fans besonders motiviert gewesen wären die eigene Mannschaft anzufeuern, damit sie dieses Spiel gewinnen. Doch das war ein Irrglaube. In der zweiten Hälfte saßen zunehmend die Leute auf ihren Sitzen und sangen bzw. klatschten kaum mehr mit. Es wurde nur dann auf den Rängen laut, als Österreich zu guten Tormöglichkeiten kam. Man merkte man das grundsätzliche Potenzial der Kurve als so gut wie alle „Auf geht’s Österreich, schießt ein Tor“ sangen. Wenn das Publikum immer so energisch agieren würde, würde das sicher die Mannschaft beflügeln.

Leider hat sich die alte Fußballweisheit „Tore, die man nicht schießt, bekommt man“ bestätigt. Nachdem Teamchef Rangnick einige Wechsel in der Verteidigung getätigt hatte, war das Team plötzlich unkoordiniert und musste den neuerlichen Führungstreffer der Kroaten hinnehmen. Schlimm genug folgte kurz danach der nächste Streich der Kroaten und plötzlich stand es eins zu drei. Nun verstummte es gänzlich in der heimischen Kurve und man konnte den kroatischen Fans beim Feiern zusehen.

Unser Team konnte in der restlichen Spielzeit die Kroaten nicht mehr gefährden und so endete das Spiel mit einer neuerlichen Niederlage für Österreich. Der Abstieg aus Liga A war trotz der Niederlage der Franzosen im Parallelspiel besiegelt. Es wäre mehr drinnen gewesen, keine Frage. Während viele dem Teamchef aufgrund seiner Wechsel die Schuld der Niederlage zuweisen, müssen sich allerdings zunächst die Fans selbst an der Nase nehmen. Das Team braucht einfach die Unterstützung von den Rängen. Mit einem lautstarken 12. Mann wäre das Spiel womöglich anders ausgegangen.